Immerhin ist das Kampfgeschehen, wenn man allein spielt, angenehm flüssig. Wirklich freuen kann man sich darüber allerdings nicht, da einem sämtliche Gegner völlig hirntot ins nur wenige Aktionen beherrschende Messer laufen. Mit der richtigen Waffe reicht im Prinzip das ständige Wiederholen einer simplen Kombo aus, um jeden Gegner chancenlos in die Knie zu zwingen. Es sei denn, die hinterhältige Kamera oder mitunter
abenteuerliche Kollisionsabfrage machen einem einen Strich durch die Rechnung. Aber zur Not gibt’s ja noch den auch für Konter geeigneten Musou-Angriff.
Wenig Neues
Bis auf den Einsatz so genannter Strategeme hat sich spielerisch nichts geändert. Durch das Anhäufen verschiedener Ruhmespunkte erhält man jetzt Zugriff auf diverse Sonderaktionen, die man ausrüsten und einmalig auf dem Schlachtfeld einsetzen kann. Auf diese Weise kann man z. B. Verstärkung rufen, Hinterhalte legen, Abwehranlagen errichten oder Verletzungen heilen. Die Möglichkeiten sind bei entsprechend hohem und breit gefächertem Ansehen durchaus interessant und vielfältig.
Um das Ansehen zu steigern, wird im namengebenden und einzigen Empire-Spielmodus nicht nur gekämpft, sondern auch Politik, Wirtschaft und Diplomatie betrieben. Man kann je nach Staatsform Steuern erheben, Ernteüberschüsse spenden, Soldaten trainieren, Allianzen schmieden und sogar heiraten. Zudem gibt es alle sechs Monate (Runden) einen Kriegsrat, um bestimmte Aufgaben vorzugeben oder zu erfüllen. Die Möglichkeiten sind zwar überschaubar, die Mechanismen simpel, aber trotzdem macht es Spaß sein eigenes Reich bis zur vollständigen Vereinigung Chinas wachsen und gedeihen zu sehen, während man sich bei Händlern mit neuen Waffen, Tieren oder
Möbeln eindeckt.
Kreatives Werken
Erweitert wurden auch die Möglichkeiten des Charaktereditors, mit dem man seine eignen Offiziere und Teams erstellen kann. Es ist sogar möglich seine Kreationen online zu tauschen oder historische Persönlichkeiten damit zu ersetzen. Feudale Herrscher in Unterhose und mit Sonnenbrille dürften aber sicher nicht jedermann behagen. Auch eine über die antiken Schlachtfelder Chinas galoppierende Jeanne d’Arc wirkt reichlich albern. Aber egal, der Editor ist ein nettes und durchaus vielseitiges Werkzeug, mit dem man sich dank freischaltbarer Extraklamotten, genauso wie mit Galerie und Enzyklopädie immer wieder beschäftigen kann.
Dass es mit Xu Shu auch einen vorgefertigten Neuzugang gibt, fällt hingegen kaum ins Gewicht. Schwer enttäuscht war ich allerdings von der wenig motivierenden, da nicht dauerhaften Charakterentwicklung – eigentlich einer Paradedisziplin der Warriors-Spiele. Vermisst habe ich auch die Wahl zwischen englischer und japanischer Sprachausgabe. So ist es zwar schön, dem japanischen Originalton lauschen zu können, verstehen dürften den aber nur die Wenigsten und mitten im Kampf hat man auch nur selten Zeit, die englischen Untertitel mitzulesen. Eine deutsche Lokalisierung hat man sich komplett gespart.