Veröffentlicht inTests

EA Playground (Musik & Party) – EA Playground

Wii und die Minispiele. Das gehört zusammen wie Pech und Schwefel, wie Tag und Nacht, wie Mario und Nintendo. Wir haben uns via Nunchuk und Remote schon mit verrückten Hasen angelegt, in WarioWare abgedrehte Reaktionstests absolviert und mit WiiPlay alles von Tontaubenschießen bis Airhockey gemeistert. Und EA? Die schicken Wii-Besitzer jetzt auf den Spielplatz – und Stylus-Schwinger mit DS gleich dazu. Kann EA Playground die Minispielwelle weiter bereichern?

© EA Canada / Electronic Arts

Hin und wieder erscheinen Extras auf dem Bildschirm, mit denen ihr z.B. kurzzeitig die Bienenschwärme vertreiben oder eure Gesundheit anhand von Herzen wieder auffüllen könnt. Klingt fair. Das wäre es auch, wenn diese Extras nicht so dermaßen willkürlich ins Spielfeld geschmissen würden. Warum erscheinen z.B. schon nach fünf Sekunden zwei Herzen auf dem Bildschirm und ein anderes Mal wartet ihr selbst nach ein oder zwei Minuten auf ein erlösendes Extra? Doch auch die Kollisionsabfrage ist hier ungenau, denn manchmal werdet ihr schon von einer Biene gestochen, obwohl ihr euch nur in deren Nähe befindet. Auch auf Wii dürften manch jüngere Spieler damit überfordert sein, unter Zeitdruck Basketbälle im Korb zu versenken, wenn sie nicht nur das richtige Timing finden, sondern auch noch die richtige Schwungstärke mit der Remote an den Tag legen müssen. Hinzu kommt, dass sich die Spiele schon nach kurzer Zeit wiederholen und ihr trotz zusätzlicher Bereiche kaum Neues zu Gesicht bekommt. Egal, ob Baumhaus, Stadion oder Park – irgendwann spielt ihr doch wieder eine Partie Autorennen, schickt Papierflieger auf die Reise oder haut euch beim Wandball wie beim Squash die Bälle um

Fies: Mit Papierkügelchen schießt ihr auf andere Kinder. Dazu pustet ihr einfach ins Mikro eures DS oder drückt alternativ eine der Schultertasten. 

die Ohren. Dabei dreht es sich bei allen Minispielen nur um eines: Geschicklichkeit. Es hätte der Abwechslung nicht geschadet, wenn man ähnlich Nintendos Big Brain Academy auch ein paar Wettbewerbe eingebaut hätte, bei denen man mehr sein Köpfchen benutzen muss.

Bildchen-Sammler

Viele Herausforderungen werden erst dann freigeschaltet, wenn ihr eine Disziplin an einem anderen Ort schon erfolgreich hinter euch gebracht habt. Dabei hält jedes Kind verschiedene Herausforderungen pro Disziplin parat. So müsst ihr in der ersten Runde Kicks z.B. das Spiel mit mehr Toren gewinnen. In der zweiten Herausforderung gilt es dagegen, mindestens drei Torschüsse der Gegner zu halten usw. Als Preis winken euch Sticker für euer Album sowie Murmeln, die ihr auch immer wieder in der Landschaft findet. Mit diesen kauft ihr euch neue Sticker, mit denen ihr euch durch Spezialfähigkeiten wie Power-Aufschlägen und Super-Boosts Vorteile in den Wettbewerben verschaffen könnt. Gleichzeitig steigt mit zunehmender Stickeranzahl euer Ansehen, so dass ihr euch mit weiteren Kids messen dürft. Auf Wii erkennt ihr anhand eines Schloss-Symbols über dem Kopf der Figuren schnell, wer noch nicht mit euch spielen möchte. Auf dem DS gestaltet sich die Suche nach Kameraden dagegen schwieriger, denn hier tingelt ihr von einem Kind zum anderen ohne zu wissen, ob ihr überhaupt schon „würdig“ seid, es herauszufordern. Hier würde man sich auf dem DS viele unnötige Laufwege und Dialoge ersparen, wenn man sich mehr an der Wii-Version orientiert hätte. Apropos Dialoge: Eine Sprachausgabe findet ihr auf dem Spielplatz nicht. Stattdessen müsst ihr euch durch Texte klicken. Angesichts der Tatsache, dass Playground hauptsächlich von Kindern gespielt werden soll, wäre eine zusätzliche Sprachausgabe sicher keine schlechte Wahl gewesen, um den Kleinen, die vielleicht noch gar nicht lesen können, die Disziplinen zu erklären. Doch die digitale Reise auf den Spielplatz eignet sich sowieso hauptsächlich für das Spielen mit mehreren Leuten – wie alle Minispielsammlungen. Während ihr bei der Solo-Erkundung schnell angeödet seid, kommt mit bis zu vier Teilnehmern schon mehr Spaß auf – vor allem bei Disziplinen wie Völkerball oder Kicks, wo alle Spieler gleichzeitig auf dem Bildschirm rumwuseln. Eine Online-Option für direkte Netz-Duelle gibt es aber auf beiden Plattformen nicht. Das gleiche gilt für eine Autosave-Funktion, so dass ihr immer zum manuellen Speichern gezwungen werdet. Wer’s vergisst – und das kann bei der heutigen Autosave-Normalität schnell passieren – hat Pech gehabt.
   

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.