Doch hier nutzt Insomniac die virtuelle Realität und die damit verbundene „Eingeschlossenheit“ des Spielers sowie den 3D-Effekt, um effektive Schrecksekunden zu inszenieren. Das Zusammenspiel aus Akustik sowie visuellen Elementen sorgt dafür, dass ich mich immer wieder panisch umschaue, weil mir die Soundkulisse suggeriert, dass sich über, hinter oder neben mir etwas bewegt – oder war es doch nur abermals Victors Verstand der ihm bzw. mir einen Streich spielt? In diesen Momenten beweist Edge of Nowhere eindrucksvoll, dass VR auch klassisches Spieldesign aufwerten kann. Es gibt hier keinerlei neue Konzepte. Nichts, was nicht auch in anderen Horror-Spielen zu sehen wäre. Doch durch die Nähe und die Immersion, die selbst in der Schulterperspektive entsteht, öffnet Insomniac die Tür zu einer neuen Survival-Erfahrung. Und nach diesem Antarktis-Abenteuer bin ich zuversichtlich, dass es Capcom mit Resident Evil 7 gelingen könnte, diese Tür nicht nur einen Spalt zu öffnen, sondern auch den Schritt hindurch zu machen.
Verpasste Chancen
Dass Insomniac trotz ansehnlicher Kulisse und teils verstörender Akustik (mit ordentlicher deutscher Lokalisierung) nur verhalten anklopft, liegt vor allem an der unharmonischen Vermengung all dieser Elemente. Das ohnehin nicht hohe Tempo wird immer wieder unnötig verschleppt. Vor allem das simple sowie überstrapazierte Schleichen ist für mich immer wieder ein Bremsblock. Bedingt durch die sehr vorhersehbare KI und die eingeschränkten Möglichkeiten bei Entdeckung mutieren diese Sequenzen zu häufig zu Trial&Error. Wenn man hier ebenso viel Sorgfalt an den Tag gelegt hätte wie beim allgemeinen, durch die Kameraposition entstehenden Spannungsaufbau, hätten die Stealth-Elemente zu einem Höhepunkt werden können.
Doch dies bleibt den Wahnvorstellungen Victors vorbehalten, bei denen unvermutet das komplette Thema der Kulisse
wechselt und man nicht mehr weiß, was gespielte Erinnerungen und was Halluzinationen sind. Spektakulär wirken z.B. die weißen Panoramen, in denen man sich durch ein Schneegestöber vorwärts tastet, während ein spinnenartiges Albtraummonster in der Größe eines mittleren Mehrfamilienhauses einen jagt und man versucht, den riesigen Beinstümpfen auszuweichen, während die Eisschollen unter einem auseinanderbrechen. Der Atmosphäre abträglich sind jedoch die in der Gegend verstreuten Tagebucheinträge. Damit meine ich nicht die inhaltliche Komponente – die Nachrichten und Gedanken erweitern die Spielwelt und starten in den meisten Fällen ein Kopfkino. Allerdings werden sie durch einen radikalen Kameraschnitt eingeleitet, in dem Victor gezeigt wird, wie er das Journal studiert. Und die dann folgende Position hat auf mich zu häufig desorientierend gewirkt und mich dadurch aus der Spielwelt gezogen.
Fazit: 5 Jahre später mit einer Hp Reverb G2 ein Optischer, Leckerbissen und verdammt gutes Spiel. Ich würde dem game locker ne 80 geben.
Das Label "Virtual Reality" ist dazu da, um es dem VR-Channel zuzuordnen. All zu lange haben wir die beiden großen Headsets ja noch nicht als "Systeme" in der Datenbank.
Ist Edge Of Nowhere nicht Oculus Exklusiv? Auf der Startseite steht Oculus und HTC.
Und wofür ist die zweite Wertung "Virtual Reality"? Wird damit die reine VR-Erfahrung gewertet?
ich finde am besten währe es wenn insomaniac einen zweiten teil machen würde für sunset overdrive.
Das Problem ist, dass in VR teils ganz andere Spiele Spaß machen. Konzepte, die auf dem Bildschirm stink langweilig sind machen in VR plötzlich Spaß und umgekehrt. Genau darum experimentieren die Firmen noch rum, raus finden was die VR Nutzer überhaupt wollen, denn das wissen die doch selbst nicht mal. Wer an VR ran geht und denkt er will das exakt gleiche spielen wie am Monitor, der hat noch nicht wirklich viel VR Erfahrung gesammelt und geht auch etwas falsch an das Thema VR ran.
Ich selbst kann trotz meiner Rift DK2, die ich nun seit 2 Jahren besitze, noch immer nicht richtig sagen was mir am Ende spielemäßig in VR richtig Spaß machen wird. Zumindest weiß ich schon, dass einiges, was ich gedacht habe das würde mir in VR gefallen, eher nicht aufging. Dafür anderes, was ich gar nicht auf dem Schirm hatte, mir viel Spaß brachte.
Das Fazit ist also: aktuell befinden sich VR Entwickler UND VR Spieler in einer Phase der Entdeckungen. Eine Phase in der nur wenige bereit sind mehr Geld als nötig zu investieren, zu groß ist das Risiko das Geld zum Fenster raus zu werfen. Und darum bekommen VR Nutzer aktuell nur Experimente vorgesetzt. So ist das halt wenn man Erstkäufer ist.
Bleiben also nur zwei Möglichkeiten: sich damit abfinden oder abwarten. ^^
Außer man gehört zu den Glücklichen, die Cockpit Spiele mögen, die haben schon jetzt reichlich Spaß mit VR mit ihren perfekten Eingabegeräten (Lenkräder/HOTAS).