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Elden Ring im Test: Ein Spiel für die Ewigkeit

Wir haben etwas nachzuholen: Ein normaler Test zu Elden Ring so lange nach Release ergibt wenig Sinn? Dennoch wollen wir euch daran teilhaben lassen, wie der neueste Streich von From Software bei uns nachgewirkt hat und welche Spielspaß-Wertung wir nach 216 Stunden und einer mittlerweile leicht angestaubten Platin-Trophäe vergeben. Vorhang auf für die grandiose und unnachahmliche Erfahrung, die sich Elden Ring nennt…

© From Software / Bandai Namco Entertainment Europe

Kryptisch gleich gut?

Spielte man mal wieder alleine, war ordentlich Studium von Guides nötig, um die Nebenquests zu erfüllen. Es ist mir ein Rätsel, warum From Software auch dort so sehr bei der Zugänglichkeit geizt. Keiner kann und will mir sagen, wo ich hinmuss, was wann zu tun ist, und was danach gemacht werden muss, um den wichtigen Gegenstand A zu bekommen, der wiederum zur wichtigen Person B gebracht werden muss. Viele werden jetzt argumentieren, dass ja gerade dieser Umstand ein wichtiger Teil eines jeden Souls-Spiels ist. Gerade weil die Entwickler in Elden Ring aber an vielen Stellen eine bis dahin ungewohnte Milde walten lassen, um auch Neulingen einen Einstieg zu ermöglichen, sorgt diese total vertrackte Missionsführung für Kopfschütteln. Sie ist sogar Schuld, dass große und spannende Gebiete mit vielen neuen Gegnern und Schätzen von vielen Spielern nur entdeckt werden können, wenn eine Anleitung zu Rate gezogen wird. Das geht besser – und nein, es müssen auch dann keine großen, gelben Ausrufezeichen auf der Karte der Spielumgebung sein…

Kleinere, oft gemeine Spielchen, wie etwa der nur vermeintlich nützliche Gegenstand der Kuschel-Tante oder das ewige Gerede mit der Geisteraschen-Verbesserin, bis diese endlich ihren Shop eröffnet, sind noch im Rahmen, etwas weniger kryptisch wäre an vielen Stellen dennoch deutlich hilfreicher und motivierender. Ich weiß nicht, wie vielen Kollegen ich erzählt habe, dass sie sich in in der Hütte des Kriegsmeisters die augenscheinlich vollkommen nutzlose „No-Skill-Asche“ kaufen und auf das Schild pappen sollen. Erntete ich dafür zuerst schallendes Gelächter, kamen die Beratenen schnell auf den Trichter, dass der Spezialschlag der geführten Waffen so deutlich einfacher und schneller auszuführen ist.

Böses Erwachen

Die zahlreichen unterschiedlichen Waffen, damit verbundene Manöver, Rüstungen, Talismane, Fette, Verzauberungen, Buffs und Zauber in Elden Ring sind so dermaßen weit über allem, was in der Welt der Videospiele angeboten wird, dass man ganze Bücher damit füllen kann – was ja auch getan wird.

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Im rötlich-verrotteten Caelid thront auf einer Klippe das Colosseum. Dieses wurde durch den jüngsten Patch zu einer PvP-Arena aufgewertet. © 4P/Screenshot

Ich war irgendwann mit dem Rivers-of-Blood-Katana, gutem Schild und Rüstung bereit für den Endkampf. Also abends schnell die Playstation angeworfen, doch was muss ich sehen? Mein Online-Kumpel hatte das Spiel bereits alleine durchgespielt und sich die Platin geholt. Das dadurch ausgelöste Gefühl in der Magengrube schmerzte wie ein Schlag in eben diese – ich war mächtig sauer, denn trotz gelegentlicher Querelen hatten wir das ganz sicher anders abgesprochen. Interessant an dem Umstand war, dass auch die Spielumgebungen zum Ende hin die bis dahin erlebte Finesse vermissen ließen. So ging auch den Entwicklern zum Ende des Spiels scheinbar ein wenig die Luft aus. Besonders die Schneewelt, der Hallig-Tree und Crumbling Farum Azula konnten nicht mit der Grandeur punkten, die Gebiete wie Lurnia, Caelid oder das Altus-Plateau bei jedem Schritt an den Tag legten. Auch der Endboss und dann der echte Endboss wurden von vielen vorigen Türstehern wie Radahn, Godfrey, Maliketh oder Blut-Mohg locker in den Schatten gestellt – was Imposanz, Kampfablauf und Auftritt betrifft. Dennoch war es natürlich ein unbeschreibliches Gefühl, sich letzlich endlich als Elden-Lord auf dem Thron niederzulassen und sein Werk zu bestaunen.

Damit war auch fast das gebrochene Versprechen vergessen – fast. An der Konsole wird man jeden Tag zum Kind, dann kann man auch mal ausnahmsweise wie ein Erwachsener reagieren: Einige hitzige Gespräche, gegenseitige Schuldzuweisungen und seitenlange E-Mails später haben mein Online-Kumpel und ich glücklicherweise das Kriegsbeil +10 begraben und freuen uns nun gemeinsam auf den Nachfolger von Monster Hunter: World.

  1. Eines der besten Spiele bisher. Für mich die erste Open World, die mich wirklich fesseln konnte.
    Wie immer in Souls Spielen bekommt man nicht alles vorgekaut, hat man verstanden wie man die Welt lesen muss, macht es unglaublich viel Spaß.

  2. Frohes Neues Jahr zusammen!
    Ich bin ja einer derjenigen, die vor Elden Ring noch kein einziges "Souls" gespielt haben.
    Das liegt nicht an deren Schwierigkeitsgrad, sondern an der Struktur und am Setting. Elden Ring ist das erste Spiel, welches hier mal neue Wege ging und daher schlug ich zu.
    Unter'm Strich finde ich es sehr gut und im Verhältnis zu anderen Spielen sogar grandios (auch wenn das jetzt ein bisschen unlogisch klingt).
    Bezogen auf den ersten Spieldurchgang erhält man hier Spannung an jeder Ecke und das bei echter Entdeckung.
    Das gibt es aktuell eigentlich nur noch bei Survival Spielen.
    Allerdings hat Elden Ring natürlich auch Nachteile und einer davon hat bei mir so krass reingehauen, dass ich fast aufgehört hätte.

    Spoiler
    Show
    Als absoluter Neuling findet man kaum Larventränen zum Umskillen. Wie soll man da unterschiedliche Spielstile und Waffen ausprobieren? Man kann die gefundenen Waffen zwar anlegen, aber das Talent kann man erst nutzen, wenn man die nötige Skillung hat. Also braucht man streng genommen immer 2 Tränen, denn sofern mir die neue Waffe nicht gefällt, will ich ja wieder zurück zu meiner alten Skillung.
    Ich glaube, ich habe 6 Tränen gefunden. Ich hätte also 3x umskillen und neue Waffen ausprobieren können. Wie viele Waffen findet man? Das Verhältnis ist echt abschreckend, wobei man natürlich nicht immer umskillen muss, falls eine neue Waffe mal sehr ähnlich der alten ist. Aber trotzdem lähmt das ohne Ende!
    Googlen will ich auch nicht, denn ich will das ja alles selber herausfinden.
    Den Schwierigkeitsgrad empfand ich als angenehm fordernd, aber keinesfalls als zu schwer.
    Wenn man den Gegner etwas beobachtet, dann sollten die Mechaniken eigentlich recht schnell erkennbar werden.
    Allerdings bin ich kein so großer Freund davon, dass man das Kampfsystem durch eine Art künstliche Verzögerung schwerer erscheinen lässt.
    Ich hab's lieber schnell und dynamisch, aber das empfindet wohl jeder anders!
    Nach Elden Ring habe ich dann noch das Remaster von...

  3. Hab mich die letzten Tage btw auch mal näher mit nem reinen Zauberer beschäftigt, und bin Bosse damit solo angegangen.
    Andere Aspekte funktionieren besser, aber leider hat FromSoft, was die Zauber angeht, richtig ins Klo gegriffen, da wurde eindeutig nicht genug Playtesting betrieben und einfach nach Masse statt Klasse Mindset möglichst viel reingestopft, wovon >90% unbrauchbarer Müll ist.
    Irgendwelche Blubberblasen, die man mit nen superlangsamen Animation beschwört, kaum Schaden machen und oft am Gegner vorbeifliegen, Nahkampfzauber mit ner lächerlich kurzen Reichweite, kürzer gar als ne blanke Faust, Feuerkugeln, die durch den Gegner durchfliegen, ohne Schaden zu verursachen, und erst zig Meter hinter dem explodieren, andere Zauber, die mit ihren viel zu übertriebenen Effekten den gesamten Bildschirm eindecken, sodass man nix mehr sieht und stirbt.
    Viel zu zähe Animationen sind generell ein Dauerproblem bei sehr vielen Skills.
    Und auf der anderen Seite der langweilige op Laser mit Arzneigemisch, sodass keine MP verbraucht werden, was viele ausnutzen, um große Gegner auf sichere Distanz zu cheesen. Ich persönlich möcht aber halt schon Spaß an Bossen haben, und nicht einfach nur ne billige cheese strat oder die Mimic verwenden.
    Ne, das ist auch so ne Sache, die DS3 deutlich besser hingekriegt hat, dieser Masse statt Klasse Ansatz erinnert auch wieder an DS2.

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