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Garden Witch Life im Test – Spielt sich wie ein Hexenschuss

Aufgesetzt der Hexenhut und rein in die gemütliche Welt von Garden Witch Life. So habe ich mir mein Spielerlebnis vorgestellt, doch es kam alles anders.

Hexe in Garden Witch Life neben einem Frosch und darüber der Schriftzug
© FreetimeStudio/SOEDESCO

Kommt da noch was?

Insgesamt bin ich mit der Gestaltung der Spielwelt eher unzufrieden. Es bleibt das Gefühl, das etwas fehlt und das Gesamtbild nie zu Ende gedacht wurde. Neben einmalig erscheinenden Kisten, nachwachsenden Kräutern, Steinen zum abschlagen und Lehm zum ausgraben existieren quasi keine anderen Anreize. Aus Langeweile hat es mich beispielsweise immer wieder in den Frosch-Wald verschlagen, doch nach dem ersten Mal musste ich feststellen, dass ich hier eigentlich nur ratlos umherwandere.

Da Garden Witch Life sich damit rühmt, ein entschleunigtes Spiel zu sein, dass sich erst nach längerer Zeit vollständig entfaltet, drücke ich an diesem Punkt ein halbes Auge zu. Ich kann nämlich nicht genau einschätzen, welche Möglichkeiten sich diesbezüglich nach vielen Wochen im Spiel noch eröffnen. Auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen mit der Welt trage ich allerdings nur begrenzt Hoffnung in mir.

Koexistenz statt Freundschaft

Eine doch sehr karge Landschaft wäre halbwegs verzeihbar, wenn sie wenigstens mit Leben gefüllt wäre. Die acht vorhandenen Charaktere liegen in ihrer Interaktionsfreude aber ebenso brach. Wenn ich Glück habe, gibt es innerhalb mehrerer Tage zumindest eine Gesprächsoption. Ansonsten darf ich nur Geschenke verteilen oder mich nach einem knappen Hallo sofort wieder verabschieden.

Igendwann während des Frühlings sind Bienen aufgetaucht, da war es mir möglich das Stichwort „Bienen!“ für eine Unterhaltung in den Raum zu stellen. Als Antwort habe ich in etwa „Ja die Bienen sind da. Ich mag Bienen“ bekommen. Warum verteilt man nicht ein paar Dialogzeilen, die es irgendwie interessant machen die NPCs anzusprechen? Meinetwegen wiederholen die sich nach einer Woche, aber ich will doch das Gefühl haben, die Dorfbewohner*innen würden abseits meiner Gaben auch nur im entferntesten Notiz von mir nehmen.

Unterhaltung mit Charakter Rud in Garden Witch Life
Sieht nach einem interessanten Charakter aus. Leider bleibt es bei oberflächlichen Begegnungen. Credit: FreetimeStudio / SOEDESCO

Sie sind mir alle egal, ich will sie nicht näher kennenlernen, weil es anscheinend nichts zu erfahren gibt. Wirkliche Tageszyklen haben sie nämlich ebenfalls nicht, manche bewegen sich schlicht gar nicht von ihrem angetrauten Platz weg.

Dabei wäre es doch fast zu einer Art Story gekommen, als mir einige der Wesen erzählt haben, der verunreinigte Fluss würde das Land krank machen. Wir müssten unbedingt etwas unternehmen, wurde mir gesagt. Kein Problem, das klingt nach einer perfekten Mainquest-Line, für die ich so was von bereit bin. Was muss ich tun? 20 Feldfrüchte ernten, einen geheimen Ort aufsuchen, einen besonderen Gegenstand bergen? Keine Ahnung, in den darauffolgenden Tagen gab es keine weitere Erwähnung der Problematik. Schätze, der Fluss bleibt vergiftet, so dringend scheint’s nicht zu sein.

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