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GeForce Now (Hardware) – Das bessere Stadia?

Nach der langen Beta-Testphase ist Geforce Now mittlerweile offiziell gestartet. Angeboten werden aktuell zwei Modelle: Eine kostenlose Variante mit diversen Einschränkungen und ein Founders Paket mit monatlichen Gebühren. Wir haben den Streamingservice von Nvidia unter die Lupe genommen und verraten im Test, ob sich das Angebot lohnt…

© NVIDIA / NVIDIA

Die Mindestvoraussetzungen

Neben der Installation des Clients, den man kostenlos zum Download auf der offiziellen Webseite von Nvidia erhält, müssen technische Mindestvoraussetzungen für das Cloud Gaming erfüllt werden. Für einen Stream mit einer Auflösung von 720p und einer Darstellung mit 60 Bildern pro Sekunde wird eine Bandbreite von 15 MBit angesetzt. Wer die maximale Qualität mit 1080p und 60fps nutzen möchte, benötigt mindestens eine 25-Mbit-Leitung. Eine Darstellung in 4K oder WQHD gestattet Geforce Now nicht.

Auch bei PCs hat der Service von Nvidia bestimmte Anforderungen. Zum einen ist ein 64-Bit-Betriebssystem ab Windows 7 Pflicht. Zum anderen sollte das System mindestens über einen Doppelkern-Prozessor mit 2 Gigaherz, einen Hauptspeicher von 4 GB und eine Grafikkarte mit DX11-Unterstützung verfügen. Wer Geforce Now kabellos im WLAN nutzen möchte, sollte zwecks höherer Bandbreite außerdem ein Netzwerk mit 5GHz einrichten. Bevor man überhaupt loslegen kann, ist selbstverständlich auch das Anlegen eines Nutzerkontos bei Nvidia nötig, falls man noch keines besitzt.

Mac als Spieleplattform

Neben Windows-PCs funktioniert Geforce Now übrigens auch auf Mac-Rechnern, die mindestens mit macOS 10.10 ausgestattet sind. Das sind gute Nachrichten für spielfreudige Apple-Jünger, da die Desktop-Plattform im Gegensatz zu mobilen iOS-Geräten nicht gerade mit einer sonderlich großen Bibliothek gesegnet ist. Apropos: iPads und iPhones werden seitens Nvidia bisher (noch) nicht unterstützt. Wer den Service mobil nutzen möchte, benötigt entweder die hauseigene Plattform Shield oder Android-Geräte, die mindestens das Betriebssystem in der Version 5.0, einen Hauptspeicher von 2 GB und eine Unterstützung von OpenGL ES3.2 oder höher bieten.

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Die Bibliothek an unterstützten Spielen weist noch enorm große Lücken auf. © 4P/Screenshot

Wie bei anderen Streaming-Angeboten ist eine WLAN-Verbindung aber auch bei GeForce Now suboptimal und fehleranfälliger durch Schwankungen in der Verbindungsqualität. Die optimalen Ergebnisse erzielt man daher an einem Gerät, das per Ethernet-Kabel mit dem Internet verbunden ist. Bei den verwendeten Controllern sollte man den verkabelten Varianten ebenfalls den Vorzug geben, um die Eingabeverzögerung möglichst gering zu halten. Offiziell unterstützt werden derzeit folgende Eingabegeräte: Der DualShock-Controller der PlayStation 4, 360- und One-Controller sowie diverse Modelle von Logitech. Spezielle Peripherie wie etwa Lenkräder wird leider nicht erkannt und lässt sich entsprechend nicht in Kombination mit Geforce Now nutzen. Das ist besonders deshalb ärgerlich, weil simulative Rennspiele wie Project Cars 2 oder Assetto Corsa zwar  gestreamt werden, ohne Force Feedback Wheel aber nur suboptimal gesteuert werden können. Beim Konkurrenzangebot von Shadow gab es diesbezüglich keine Einschränkungen.  

Eingeschränkte Bibliothek

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Das Origin-Konto lässt sich zwar verknüpfen, aber Spiele von Electronic Arts werden kaum unterstützt. © 4P/Screenshot

Darüber hinaus verbucht der Cloud-PC von Shadow einen weiteren Vorteil: Während man dort jedes beliebige Spiel von jedem beliebigen Hersteller oder Service auf dem virtuellen Rechner installieren darf, ist man bei Geforce Now davon abhängig, ob Nvidia die entsprechenden Spiele überhaupt auf seinen Servern zur Verfügung stellt. Es ist zwar problemlos möglich, seine Konten für Steam, Uplay, Epic Games Store oder Origin mit Geforce Now zu verknüpfen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass man damit seine kompletten Bibliotheken über den Streamingservice nutzen kann. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Zwar wird bereits eine Vielzahl an Titeln verschiedener Genres unterstützt, darunter z.B. The Witcher 3, Cuphead (Steam-Version), Assetto Corsa Competizione, Cities: Skylines oder Metro Exodus, aber auch populäre Mehrspieler-Action wie PUBG, Fortnite, League of Legends, Apex Legends, World War Z oder Rainbow Six Siege. Doch auf der anderen Seite gibt es gewaltige Lücken. Während sich Activision Blizzard mit seinem Battle.net zumindest vorerst komplett gegen die Einbindung hauseigener Titel wie Call of Duty oder Overwatch in Geforce Now sperrt, lassen sich auch viele andere Spiele aus der eigenen Bibliothek nicht via Stream nutzen. Trotz der erlaubten Verknüpfung mit Origin sind die meisten Spiele von Electronic Arts abseits Apex Legends tabu – sicher auch deshalb, weil der Publisher bekanntlich Pläne für einen eigenen Streamingservice verfolgt. Entsprechend lassen sich weder Spiele aus großen Reihen wie Battlefield, FIFA, Die Sims oder Need for Speed noch kleinere Produktionen wie Unravel mit Geforce Now verwenden. Auch aktuelle Titel wie Star Wars Jedi: Fallen Order bleiben draußen – stattdessen müssen sich Sternenkrieger mit alten Kamellen wie Knights of the Old Republic oder Battlefront 2 (das Classic-Original aus dem Jahr 2005!) begnügen.

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Reaktionsschnelle Musikspiele wie Avicii Invector sind ein Indiz dafür, dass sich die Latenz in einem akzeptablen Bereich befindet. © 4P/Screenshot

Neben Electronic Arts und Activision Blizzard scheinen aber auch andere Publisher bisher eher zögerlich zu agieren oder sich Geforce Now komplett zu verweigern. So lassen sich aktuell auch keine Spiele aus populären Reihen wie Tomb Raider, Resident Evil, Final Fantasy oder Dragon Ball der Bibliothek von Nvidias Service hinzufügen. Auch die Einbindung des Microsoft Stores mit seinen Marken wie Gears of War, Halo und Forza Motorsport ist offenbar noch nicht möglich. Das Fehlen vieler klassischer Adventures wie dem Remake von Day of the Tentacle oder Thimbleweed Park lässt sich dagegen verschmerzen, da sie meist keine hohen Hardwareanforderungen stellen und demnach auch auf betagter Hardware noch eine gute Figur machen. Trotzdem ist es enttäuschend, dass es bezüglich der Spiele-Unterstützung derzeit noch solch enorm große Lücken bei Geforce Now gibt.   


  1. casanoffi hat geschrieben: 06.03.2020 20:03
    Ryan2k6 hat geschrieben: 05.03.2020 14:10 Mir wäre keine GTX 1080 bekannt, die 16 GB VRAM besitzt. :Häschen:
    Ok, Punkt geht an Dich - es ist eine Nvidia Quadro P5000.
    Praktisch das industrielle Pendant zur GTX1080, mit etwas mehr VRAM.
    Ist ja nicht falsch, bedeutet vermutlich einfach nur "Power wie eine GTX1080".

  2. Ryan2k6 hat geschrieben: 05.03.2020 14:10 Mir wäre keine GTX 1080 bekannt, die 16 GB VRAM besitzt. :Häschen:
    Ok, Punkt geht an Dich - es ist eine Nvidia Quadro P5000.
    Praktisch das industrielle Pendant zur GTX1080, mit etwas mehr VRAM.

  3. Ryan2k6 hat geschrieben: 05.03.2020 14:10 Mir wäre keine GTX 1080 bekannt, die 16 GB VRAM besitzt. :Häschen:
    Shadow benutzt keine Endkunden-Hardware in normalen PC-Gehäusen, sondern angepasst Industrie-Hardware in großen IT-Schränken.

  4. Eisenherz hat geschrieben: 04.03.2020 14:41 Als Beispiel nehme ich mal meine eigene kleine Odyssee:
    Ja ok, das hätte man aber auch vermeiden können mit etwas mehr Einsatz vorher. :Blauesauge:
    Ich pack zum Beispiel immer einen Custom Kühler drauf und vermutlich auch oft einen überdimensionierten, aber dafür erspare ich mir das Szenario von dir. :Blauesauge:
    casanoffi hat geschrieben: 02.03.2020 11:51 13 Euro für einen PC, der mit einer GTX1080 (16 GB VRAM) ausgestattet ist.
    Mir wäre keine GTX 1080 bekannt, die 16 GB VRAM besitzt. :Häschen:

  5. Eisenherz hat geschrieben: 04.03.2020 14:41 Nee, nie wieder! Bei Streaming-Lösungen braucht man sich über all diesen Hardware-Müll keine Platte mehr zu machen. Man wird ja nicht jünger, und all die wutbedingten Herzinfarkte verträgt der Oppa auch nicht mehr so oft. :Blauesauge: :mrgreen:
    Das ist auch exakt der Grund, warum ich Streaming-Lösungen lokaler Hardware bevorzuge.
    Natürlich muss man fairerweise erwähnen, dass man sich damit andere Probleme ins Haus holt.
    Wie der Kollege Bussibaer auch schon erwähnt hat.
    Man ist von einer stabilen Internetleitung mit viel Bandbreite abhängig.
    Verteilerknoten irgendwo zwischen dem Heimnetz und dem Rechnezentrum können ausfallen.
    Technische Probleme im Rechenzentrum selbst.
    Die Streaming-Software tut nicht das, was sie sie soll usw. etc. pp.
    Aber all diese Probleme (bzw. die Möglichkeiten, das welche auftreten) sind mir immer noch lieber als alle Hardware-bezogenen, die Du aufgeführt hast ^^

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