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GTI Club+ (Rennspiel) – GTI Club+

Wer sich Mitte der Neunziger in eine Spielhalle verirrt hat, ist vielleicht auch über GTi Club+ gestolpert. Das Besondere des Konami-Automaten: Mittels einer montierten Handbremse konnte man dank der authentischen Optik noch stilechter um die Kurven driften und dabei die idyllische Kulisse an der Côte d’Azur genießen. Im PlayStation Network feiert der Klassiker ein Comeback und flimmert dabei ab sofort in HD über die Mattscheibe. Lohnt es sich immer noch, in die flotten Boliden zu steigen oder sind sie aufgrund ihres hohen Alters eher reif für die Abwrack-Prämie?

© Sumo Digital / Konami

Das Ridge Racer-Gefühl

Irgendwie fühle ich mich bei GTi Club+ jedes Mal in die Zeit zurück versetzt, in der ich wie ein Verrückter auf der PSOne meine Runden in Ridge Racer und dessen Nachfolger Ridge Racer Revolutions gedreht habe. Genau wie beim Namco-Klassiker

Kultig: Man rast auch im alten Mini über die Pisten der malerischen Côte d’Azure.

steht auch hier der unkomplizierte Arcadespaß im Mittelpunkt, wenn man dank der eingängigen und einfachen Steuerung elegant durch die idyllischen Kulissen rund um die Côte d’Azure heizt, dabei locker mit dem Handbremsen-Einsatz durch Kurven fliegt und sich spannende Duelle mit der KI liefert. GTi Club + fängt das typische Spielhallen-Flair hervorragend ein, was aber gleichzeitig auch einen gravierenden Nachteil mit sich bringt, unter dem auch die ersten Ridge Racers schon gelitten haben: Der Umfang fällt äußerst mickrig aus! Gerade mal drei Streckenvariationen – für jeden Schwierigkeitsgrad eine – stehen neben der freien Fahrt zur Auswahl, wobei es hier im Gegensatz zur Namco-Serie zumindest massig alternative Routen für jede Piste gibt. Gerade bei schweren Rennen dauert es schon eine Zeit und braucht einige Versuche, bis man endlich den optimalen Weg für eine flotte Runde findet. Hat man ihn aber erst mal für sich entdeckt, werden alle anderen Alternativen für alle zukünftigen Rennen mit einem Schlag uninteressant und man klappert nur noch die ideale Route ab, weil alle anderen einen Umweg darstellen und damit zu viel Zeit kosten. Schade, denn so entgehen einem mit der Zeit so manche sehenswerte Passagen, in denen man ebenfalls bei strahlendem Sonnenschein sofort gedanklich ans Mittelmeer versetzt wird. Aber warum hat man nicht zusätzlich spiegelverkehrte Varianten oder eine veränderte Fahrtrichtung für die drei Strecken mit ins Repertoire gepackt?

Lizenzierte Boliden

Zwar können die Kulissen nicht mit „großen Spielen“ wie Race Driver: GRID <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=12311′)“>

oder Project Gotham Racing 4 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=10589′)“>
mithalten, doch für einen Download-Titel macht GTi Club+ einen guten und gleichzeitig charmanten Eindruck, wenn man mit den spritzigen Karossen über die auf 720p getunten Pisten flitzt. Im Gegensatz zu Ridge Racer nimmt man hier sogar in lizenzierten Boliden Platz. Anstatt aber irgendwelche unbezahlbaren Luxus-Modelle in die Garage zu stellen, bleibt man bei Konami auf dem Boden und stellt lediglich einen Einser Golf GTI, Renault R5, Fiat A112 Abarth, Lancia Delta sowie den kultigen Austin Mini Cooper zur Verfügung. Die Auswahl mag charmant sein – üppig ist sie aber auf keinen Fall, denn ein Fuhrpark von gerade mal fünf Autos, die sich zudem spielerisch nur minimal voneinander unterscheiden, ist

Auch Sprünge sind bei den Berg- und Talfahrten keine Seltenheit.

heute nicht mehr zeitgemäß. Wer aber glaubt, dass es sich dabei um lahme Krücken handelt, bei denen das Renngeschehen nur einer Schlaftablette gleich kommen kann, liegt falsch: Die „Kleinen“ gehen richtig gut ab und vermitteln sowohl in den beiden Außenansichten als und vor allem auch in der Innenperspektive einen hervorragendes Geschwindigkeitsgefühl, das lediglich durch vereinzelte etwas Ruckler ausgebremst wird. Wem die Standardlackierungen nicht gefallen, darf in einem Editor selbst Hand anlegen. Da aber keine eigenen Logos erstellt werden können und sich pro Klebefeld (Motorhaube, Seiten, Heck & Dach) lediglich eine Schicht anbringen lässt, fällt dieser verglichen mit den Möglichkeiten anderer Genre-Vertretern sehr oberflächlich aus. Zumindest aber ist die Auswahl an vorgefertigten Mustern und Lackfarben recht groß – selbst das Nummernschild kann beschriftet werden. Alternativ werden mit Rennsiegen weitere Designs wie Polizeiwagen und Taxen freigeschaltet. Selbst ein ständig hechelnder Holzhund mit Bell-Hupe landet irgendwann in der Garage – verrückt! Apropos: Sogar verschiedene Hupen-Klänge können gewählt werden, darunter auch die markante Tonfolge des General Lee aus „Ein Duke kommt selten allein“.
    

  1. Also ich finde es nicht schlecht. Wenn man mal vom überteuerten Preis absieht dann ist das Spiel echt was lustiges für zwischendurch.
    Ich versteh aber nicht wieso es den Kritikpunkt "teilweise bockschwer" gibt. Ich hab mich im schwersten Schwierigkeitsgrad auch erst schwer getan und fragte mich was für ein Tier man sein muss um da zu gewinnen. Ich hab dann einen Videodienst bemüht und es wurde um einiges einfacher, so dass ich es innerhalb paar Stunden dann endgültig durch hatte.
    Ich verstehe auch nicht wieso es den Kontrapunkt "lustiges Online-Minispiel" gibt. Es hätten ruhig noch 1-2 Spielmodi mehr den ganzen echt gut getan zumindest online weil der eine Modus ödet auf die Dauer an.

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