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Half-Life 2 im Test: Ein Shooter für die Ewigkeit

Was kann man über ein Spiel schreiben, auf das die Leute seit fast sechs Jahren beharrlich warten? Das während seiner Entwicklung mehr Höhen und Tiefen erlebt hat als ein U-Boot? Wozu sollten wir euch noch viel länger von unserem umfangreichen Test abhalten? Klickt einfach weiter, und ihr erfahrt, ob uns das Spiel begeistern konnte, oder ob wir auch hier die »Hype!«-Fahne schwenken mussten.

Half-Life 2 Test
© Valve (Adobe Photoshop [M])

Schöner und schlauer

Far Cry bot ein tolles Tropen-Setting, Doom 3 erstaunliche Spielereien mit Licht und Schatten. Half-Life 2 bietet Realismus: Die hauseigene 3D-Engine »Source« liefert extrem glaubwürdige Bilder, die man teilweise ausdrucken und als Fotos verkaufen könnte. Bei manchen Szenen möchte man einfach in spontanen Applaus ausbrechen, dem Stadtkern von City 17 etwa, der komplexen Brücke auf dem Weg nach Nova Prospekt oder einem wunderschönen Sonnenuntergang, der sich im wiegenden Shader-Meer spiegelt.

Die kleinen Details machen das Bild erst komplett - beachtet auf diesem Bild einfach mal die Lupe...
Die kleinen Details machen das Bild erst komplett – beachtet auf diesem Bild einfach mal die Lupe… (Credits: Valve; 4P|Screenshot)

Die Lichtspielereien sind nicht so beeindruckend wie im Doom 3, wirken aber durch den schlichteren Einsatz um einiges realer. Das wahre Meisterstück sind aber die vielen kleinen Details, die das Bild erst wirklich komplett machen: die subtilen Reflektionen auf Kacheln und Fliesen, Echtzeit-Bilder auf Überwachungsmonitoren, realistische Metallglitzereien, die durch Rost und Kratzer hindurch reflektieren, oder das Hauptmenü, das sich optisch dem letzten Savegame anpasst.

Einen sehr coolen Effekt gibt es in Tunneln zu sehen: Am Anfang erblickt ihr nur einen hellen Fleck. Je näher ihr kommt, desto gleißender wird der Anblick, bis schließlich ganz sachte die tatsächlich dahinter liegende Umgebung ins Bild kommt – klasse!

Die Figuren setzen noch mal eins drauf: Zum einen sind sie wirklich perfekt modelliert: Keine störenden Ecken und Kanten, alles ist rund und geschmeidig. Auch in Bewegung sehen sie prächtig aus: Endlose Animationen erzeugen auch hier ein unglaublich »echtes« Gefühl, das durch die unglaubliche Mimik noch gesteigert wird, die noch mal eine ganze Ecke besser ist als in Medal of Honor: Pacific Assault.

Außerdem wirken Freund und Feind durch dezentes Bump Mapping plastisch, ohne dabei nach Plastik auszusehen, wie zum Beispiel in Doom 3. Dass die Umgebung komplett interaktiv ist, und jede Menge perfekt gescripteter Szenen den Eindruck einer lebendigen Welt verstärken, sei nur noch am Rande erwähnt. Außerdem ist die Geschwindigkeit im Gegensatz zu Ruckelkandidaten wie Doom 3 oder MoH: PA selbst auf mittelprächtigen 2 GHz-PCs geradezu unglaublich schnell.

In Ravenholm wird es düster: Fiese kreischende Zombies überall!
In Ravenholm wird es düster: Fiese kreischende Zombies überall! (Credits: Valve; 4P|Screenshot)

Aber natürlich gibt es auch was zu meckern: Die Explosionen sehen recht unspektakulär aus, das Feuer ist sehr ruckelig animiert. Und gerade auf dem Land gibt es immer wieder schwache Texturen zu sehen, die nicht so recht in das durchgestylte Bild passen wollen. Dass Fall-Animationen via Ragdoll in Echtzeit berechnet werden, mag ja durchaus eine schöne Sache sein, aber genau wie bei Far Cry bewirkt dieses System hier und da sehr merkwürdige Körperhaltungen. Und nicht zuletzt fragt man sich, warum man am Steuer von Fahrzeugen weder Arme noch Beine von Herrn Freeman zu sehen bekommt. Splatter-Freunde werden hier übrigens nicht glücklich: Zwar spritzt bei einem direkten Treffer ein wenig Blut, und wie schon erwähnt, kann man Gegner auch halbieren, aber sonst bleibt jedes Körperteil am Platz.

  1. Klar, alles in allem IST HL2 das bessere Spiel, mit besserem Gunplay und abwe hslungsreicheren Schauplätzen.
    Was mich an D3 damals halt nachhaltig beeindruckt hatte, war das nahtlose Leveldesign.
    Übrigens, so ganz nebenbei: Wie geht's Patricks Kopfkrabbe eigentlich? 🙂

  2. HL 2 war in der Orange Box enthalten, afaik. Und afaik Teil 1 nicht. Jau, schätze so bin ich an das Spiel gelangt.
    Falls das übrigens noch nicht oft genug erwähnt wurde: Die deutsche Synchro dieses Spiels ist ziemlich unterirdisch.
    Ja sorry, ich fand Doom 3 damals schon geiler. 😀

  3. Kann mich genau erinnern wie ich es in Berlin im KaDeWe gekauft habe, Sogar an den Stapel auf dem es lag kann ich mich erinnern. Steam war neu für mich und Pflicht.

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