Diese beiden Neuzugänge tragen ihren Teil zu den Höhen und Tiefen des Spieldesigns bei, denn wie bereits erwähnt ist der Anfang etwas schwach: Ihr kämpft euch durch viele ähnlich aussehende Höhlen, zermatscht Antlions samt ihrer Worker und wartet auf Abwechslung. Die kommt, sobald ihr die schummrigen Naturtunnel verlassen habt – nachfolgend einige der Highlights: Ihr holt einen ballerfreudigen
Die Animationen der Figuren sind der Hammer, gerade Begleiterin Alyx zeigt im Spielverlauf viele Emotionen. |
Helikopter mit seinen eigenen Minen vom Himmel, verteidigt ein von Combine belagertes Haus, müsst zwei Antlion-Bosse größtenteils mit der Gravity Gun besiegen und liefert euch ein klasse Rennen mit Robo-Töle »Dog«. Lowlights? Endlose Antlion-Wellen in einer Höhle abwehren sowie der anfangs intensive, aber schon kurz darauf langweilige Endkampf gegen immer mehr Strider samt Hunter-Folgschaft – hallo Valve, das hier ist Half-Life und nicht Serious Sam! Dankbar wird zur Kenntnis genommen, dass die Entwickler deutlich an der Story-Schraube gekurbelt haben; die Geschichte wird in vielen exzellent animierten Skript-Szenen weitergeführt, die nahtlos ins Spielgeschehen eingebunden sind. Aber natürlich bleiben auch dieses Mal am Ende einige Fragezeichen übrig: Was ist mit Dr. Breen? Was für eine Rolle spielen die Advisors? Und wie zum Teufel passt der G-Man in das alles? Die englische Sprachausgabe ist wieder mal über alle Zweifel erhaben, die deutsche traditionsgemäß zwei Klassen darunter. Wer genau hinhört und nicht einfach durch die linearen Levels stürmt, bekommt auch herrliche Dialoge zu hören, die sich u.a. um das Würgen von Huntern sowie den Enkelwunsch von Eli Vance drehen (inklusive eines verschwörerischen Zwinkerns in Richtung Gordon). Außerdem nimmt sich das Spiel gelegentlich auch selbst auf die Schippe: »No pit would be complete without the Freeman climbing out of it« – so ist es.
Nicht irre, aber irre schön
Die Landschaft ist nicht gerade Oblivion, aber eine wohltuende Abwechslung zu den düsteren Tunneln des Vorgängers. |
Wir spielen in Zeiten, in denen die Polycounts mittlerweile in die Millionen gehen, in denen einzelne Blätter an Bäumen physikalisch korrekt wippen und in der jeder Grashalm einen eigenen Schatten wirft. Um es kurz zu machen: Prinzipiell ist die Source-Engine technisch nicht mehr auf der Höhe, auch wenn die neuste Version Echtzeit-Schatten und ähnlichen technischen Schnickschnack beherrscht. »Prinzipiell« deswegen, weil es tatsächlich keine Rolle spielt, dass die Wälder dezent leblos oder manche Texturen vermatscht aussehen – denn das Gesamtbild ist einfach der Hammer! Ganz besonders im Bereich der Animation macht Valve einfach keiner etwas vor; wer einmal gesehen hat, wie Dog gegen einen Strider antritt, ein Haus in tausende Einzelteile explodiert oder die besser denn je aussehenden Figuren brillante Mimik und Gestik zeigen, der pfeift auf beeindruckende Statistiken. Auch das Physiksystem ist nach wie vor ausgezeichnet, auch wenn es dieses Mal weniger ins Spieldesign eingebunden ist – in der Welt des Gordon Freeman ist das schlimmste physikalische Malheur, dass irgendwo ein Stecker herausgezogen ist. Der größte Vorteil der Source-Engine ist der gerade im Vergleich zu Konkurrenzprodukten erstaunlich geringe Hardwarehunger – wenn Half-Life 2 gut lief, dann läuft auch Episode 2 prima!
Das größte Ärgernis betrifft mal wieder die deutschen Spieler: Aus irgendeinem Grund wurde bei Episode 2 an mehreren Stellen die Zensurschere angesetzt! Es gibt keinerlei Blut mehr, Gegner lösen sich in dem Moment, in dem sie erledigt werden, in Luft auf – bizarr, besonders angesichts der Tatsache, dass alle vorherigen Versionen ungeschnitten waren.
Die deutschen Versionen sind fast immer geschnitten. Hätte mich gewundert, wenn es anders wäre.
Aber im Vordergrund steht immer noch das Ausschalten feindlicher Mächte mit Waffengewalt. Es ist halt kein Rollenspiel sondern ein Shooter.
Das ist ein Relikt aus den 90ern, in denen man anfangs nicht unbedingt die Mittel hatte um Sprachausgabe qualitativ einzusetzen. Genauso ist es bei Zelda, Metroid, Mario. Alles Relikte aus vergangener Zeit. Sonic hat eine Stimme nicht unbedingt gut getan, aber das liegt einfach am Autor. Entwickler müssten bessere Drehbuchautoren beschäftigen.
Heutzutage sollten wir unsere Ansprüche an Präsentation einer Story in allen Genres erhöhen. Von Haze zB habe ich nichts anderes erwartet, als ein spielbares "1984".
Hast du jemals gemerkt, wie stark sich ein gut ausgearbeiteter Charakter auf die Atmosphäre auswirkt?
Der Shooter könnte sich was Storytelling angeht weiterentwickeln.
Wovor hast du solche Angst?
Das Ende von Episode 2 is ja mal wirklich
Als ich es durch hatte wollte ich sofort Episode 3 spielen, ich hatte echt so Bock drauf. Aber Valve wird da schon was nettes machen, ich hoffe doch es gibt bald mal genauere Infos. Ich bin schon gespannt wie die Story weiter geht und auf das Setting, ich denke ja wir werden diesmal ne Schneelandschaft zu sehen bekommen
Der Kontrapunkt "schweigsamerl, profilloser Held" ist doch nichts negatives!
Valve hat das doch absichtlich so gemacht. Dmit kann man sich besser mit Gordon Freeman identifizieren.
Insofern müsste das eigentlich auch wieder ein Pluspunkt sein.
Und die Ladezeiten sind mir eigentlich auch nicht zu lange.
Hallo,
ich muss erst mal ein Zitat los werden, das ich anderswo las:
"Half-Life braucht keine Wertung sondern ein Denkmal!"
Das kann ich nur unterstreichen.
Immer wieder lese ich, dass es viel zu lange dauert, bis der jeweils nächste Teil von HL erscheint und es müsste doch schneller gehen, so ein Spiel zu entwickeln, usw. usw.
Ich finde, wer eine so heraus ragende Arbeit wie Valve abliefert, sollte alle Zeit der Welt haben! Die Story nimmt viele Wendungen, die Grafik ist super. Ich habe mich mehrmals dabei erwischt, nur durch die Gegend zu kucken, als wäre ich auf einem Ausflug. Der Himmel über der Zitadelle in HL2EP1: "Wat ne Optik!".
Im 4P-Test hieß es, die Charaktäre sind so realistisch, dass man sie am liebsten zum Kaffee einladen möchte. Sehr treffend formuliert.
Dieser Dr. Breen erinnert mich an einen Prediger (war wohl auch so beabsichtigt). Seine Formulierungen und die dazu passende Stimme...konnte mich gar nicht satt daran hören.
Wenn man in einem Gebäude ist und ein Hubschrauber greift an - da war ich fast geneigt, sicherheitshalber unter dem Schreibtisch weiter zu spielen:
Vorsichtig Richtung Fenster tasten - na hat er mich gesehen? Hier in der Ecke bin ich sicher - nein, er zerschießt die Decke...
Am liebsten hätte ich noch nach dem der Hubschrauber bereits am Abstürzen war, sicherheitshalber drei Raken hinterher geschickt, wäre zur Absturzstelle gerannt und hätte auf dem Wrack rumgetrampelt.
Anderes Thema "Die Spieldauer ist zu kurz!":
Klar, als ich mit HL2 Episode 1 durch war, hätte ich gar nicht gedacht, dass ich SCHON durch war. Umgekehrt, wenn man mit Filmen vergleicht habe ich noch nie irgendwo gelesen, dass ein 90 Minuten Film auch hätte 2 Stunden gehen können. Warum ist das bei Spielen immer so ein Problem, dass sie angeblich zu kurz sind? Wenn's am schönsten ist, soll man doch aufhören.
Was will ich mit all dem sagen?
1. Lasst den Jungs von Valve die Zeit, die sie brauchen. Nur Müll wird schnell produziert!
2. Ich bin lieber 6 Stunden begeistert als dass...