Kauft euch Freundschaft mit Eiscreme und Pizza
Jeder Charakter hat andere Vorlieben und je mehr Mühe ihr euch bei einem Geschenk gebt, desto stärker steigt die Freundschaft. Ihr werdet also beispielsweise Kitty mit einem Apfelkuchen oder Bananenshake mehr beeindrucken als mit einer Erdbeere. Das Konzept, welches dahintersteht, finde ich auf den ersten Blick fragwürdig: Macht euren Freund*innen viele Geschenke, damit sie euch mehr mögen. Ich hoffe, dass die angepeilte Zielgruppe, die sich vorwiegend im Grundschulalter befinden dürfte, differenzieren kann, dass diese Erwartungshaltung nicht auf das reale Leben projiziert werden sollte.
Rein von der Spielmechanik gestaltet es sich aber so, dass ihr allen Charakteren bis zu drei Geschenke pro Tag machen könnt. Wenn ein Freundschaftslevel steigt (geschieht manchmal auch durch den Abschluss bestimmter Quests), bekommt ihr als Belohnung Möbel und Deko für eure eigene Unterkunft, neue Farbpaletten für euren Charakter oder aber neue Quest-Möglichkeiten. Diese sind meist Teil der Hauptstory und sorgen dafür, dass ihr den Freizeitpark nach und nach wieder belebt.
Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass euer täglicher Fortschritt begrenzt ist. Irgendwann kommt der Punkt, an dem ihr nichts mehr zu tun habt und auch das Freundschaftslevel nicht mehr erhöhen könnt, weil ihr jeden schon dreimal beschenkt habt. Theoretisch könnt ihr natürlich immer noch rumlaufen und Gegenstände einsammeln (die jeden Tag an derselben Stelle respawnen) oder Minispiele absolvieren. Einen wirklichen Fortschritt erreicht ihr dadurch aber nicht.
Natürlich könnte man diese Einschränkung umgehen, indem man einfach in den Einstellungen der Switch den Kalender einen Tag weiter stellt. Also wenn ihr euch selbst behumpsen wollt – nur zu.
Wie stelle ich eine Vase auf einen Tisch?
Im weiteren Spielverlauf gibt es immer mehr Möglichkeiten, neue Rezepte auszuprobieren und zu lernen: Mit Hello Kitty backt ihr Kuchen, mit Kuromi braut ihr Hexentränke, hier gibt es einen Limo-Automaten, dort eine Eismaschine. My Melody zeigt euch, wie ihr eine leerstehende Hütte besiedeln und nach euren Wünschen dekorieren könnt.
Nach einer Weile wollen auch weitere Charaktere aus dem erweiterten Sanrio-Universum wie Kittys Freund Dear Daniel sowie ihre Schwester Mimmy, Pompompurins Eltern oder Kuromis Sidekick Baku Urlaub auf der Insel machen. Dafür müsst ihr die Hütten nach den Vorlieben der potenziellen Gäste einrichten.
Ein paar Unzulänglichkeiten in Bezug auf die Bedienung sind mir stark aufgefallen. Lange dachte ich, dass ich Dekoelemente wie Vasen oder kleine Figuren nicht auf Tischen abstellen kann, sondern nur auf den Fußboden. Bis ich zufällig herausgefunden hab, dass es doch geht – aber nicht im Dekomodus, sondern nur, wenn ich im normalen Spielmodus vor dem Tisch stehe und den Aktionsknopf drücke.
Zudem würde ich mir wünschen, mehrere Objekte an der Werkbank gleichzeitig herstellen zu können, da die Animation dafür irgendwann quälend lang wird. Mehrere Exemplare eines Objekts sind jedoch möglich. Ebenfalls nervig fand ich, dass Questziele, die ich absichtlich nicht verfolge, am oberen Bildrand aufploppen, wann immer ich eine andere Quest erledigt hab.
Butters: "I don’t play World of Warcraft,"
Cartman: "Butters, you said you're on your computer all the time."
Butters: "Yeah, but I’m playing Hello Kitty Island Adventure"
Ich bin ja grad richtig von der Bildungslücke des Testers enttäuscht, dass er den Bezug zur damaligen South Park Folge aus dem Jahr 2006 nicht kennt, in dem der Titel damals sogar in voller länge genannt wurde. Das war damals ein Gag in der WoW Folge, in der Butters meinte er spielt gern am Computer, aber halt "Hello Kitty Island Adventure".
Fast 2 Jahrzehnte später ist es jetzt endlich so weit und aus dem Gag wurde Realität. Auf richtige Hoverboards aus ZidZ warten wir dagegen immer noch