Am oberen Ende der Steuerhörner befinden sich insgesamt acht Schalter und einen 8-Wege-Rundumblick-Schalter (Coolie-Hat). Vier der Schalter sind je paarweise vertikal und horizontal angeordnete zwei-Wege-Schalter, die für die Trimmung von Steuerflächen gedacht sind. Die übrigen Taster sind große und kleine Knöpfe. Alle Tasten inkl. dem Rundblickschalter hinterlassen einen hochwertigen Eindruck, haben einen gut spürbaren Druckpunkt und geben schönes mechanisches Feedback. Auch die Anordnung ist stimmig und entspricht etwa der in einem realen Flugzeug, auch wenn mir der Rundblick-Schalter etwas zu klein geraten ist. Zusätzlich besitzt das Yoke an der Base vier große Kippschalter sowie fünf kleinere Lichtschalter sowie auf der rechten Seite einen 5-Wege-Drehschalter, der den Magnet-Starter einer echten Sportmaschine imitiert.
Alle Tasten, die standardmäßig als Batterie-Hauptschalter, Avionik-Schalter sowie die Lichter der Flugzeuge belegt und auch bereits entsprechend farbkodiert und beschriftet sind, wirken hochwertig und lassen sich mit satten Klick-Geräuschen umschalten. Zwar ist der Magnet-Schalter ebenfalls nur aus Kunststoff, rastet aber in jeder Stufe äußerst befriedigend ein, was den Start des Motors zu einer sehr immersiven Angelegenheit werden lässt.
Kompatibilität – und leider kein Force Feedback
Laut Herstellerangaben ist das Alpha Flight Controls Yoke and Switch Panel mit den relevanten, zivilen Flugsimulatoren kompatibel: Flight Simulator X, Xplane, Prepar3D und dem neuen Microsoft Flight Simulator. Für letzteren reicht es, das Yoke mit dem beigelegten USB-C-Kabel zu verbinden – die Software erkennt automatisch die optimale Belegung und verteilt alle Funktionen wie von Honeycomb vorgesehen auf Achsen und Schalter. Cool: Dies betrifft auch die doppelte Belegung der Trim-Schalter. So müssen beide Kippschalter eines Paares in eine Richtung gedrückt werden, um den Trim zu verändern. Eine realitätsgetreue Sicherheitsmaßnahme in Flugzeugen mit diesem Trim-System.
Ein Force-Feedback-System gibt es für 250 Euro allerdings auch bei Honeycomb leider noch nicht. Da dies aber bei der Simulation ziviler Luftfahrt auch keine ganz so wichtige Rolle spielt wie bei vielen anderen Spielen oder Simulatoren ist diese Lücke zu verschmerzen, auch wenn ein simulierter Widerstand zumindest beim Trimmen der Höhenruder oft von Vorteil wäre. Immerhin kann so eine deutliche Steigerung des Preises vermieden werden kann, da es wie bereits erwähnt derzeit keine kostengünstige Force-Feedback-Umsetzung in einem Yoke am Markt gibt. Dafür ist die Base aber mit roten LEDs beleuchtet, die sich über einen Knopf in mehreren Stufen dimmen lassen. Eine nette Spielerei, die aber keinen echten Mehrwert mit sich bringt.
Ich vermisse bei Flugsims schon immer FFB in der Peripherie. Wind, Vibrationen beim Abfeuern, Starten, Landen, Turbulenzen, Schäden und dem entsprechend andere Flugeigenschaften, Treffer, Strömungsabriss, Druck. Aktuelle Joysticks bedienen sich so als wäre kaum ein Widerstand vorhanden oder möglich. Man fliegt nur auf Sicht ohne großartiges Gefühl. Die Immersion ist bei Racingsims deutlich besser. Habe zwar nur einen gammligen X52Pro aber selbst mein T300RS lässt das Spiel inkl. VR richtig aufwachen. Schaden am Flugzeug merkt man entweder durch einen Absturz oder in der Rundumsicht nach dem Landen (ja ok, Tragfläche sieht man auch so wenn die durchsiebt ist).
Man muss sich beim Kauf eines Yokes darüber im Klaren sein, dass damit weitere Investitionen in Hardware unvermeidlich sind. Während man schon mit einem günstigen Joystick oft alle drei Bewegungsachsen eines Flugzeugs/Helikopters plus Schubsteuerung bedienen kann, sind es bei einem Yoke eben nur zwei Achsen, und beim Honeycomb Yoke fehlt auch noch die Schubsteuerung. Also braucht es zuätzlich zum Yoke einen Throttle Quadranten und Pedale, um ein Fluggerät vollständig mit dem Yoke steuern zu können. Nur mit dem Yoke alleine geht es auf keinen Fall, und bei den Bildern zum Testbericht lugt ja auch ganz verschämt das Thrustmaster Pendel-Rudder für gut 500,-€ unter dem Tisch hervor.
Thema Force Feedback: Ein Buttkicker hat sich als ideale haptische Ergänzung für Flugsimulatoren erwiesen. Bei der Landung oder beim Rollen ruckelt es ja eher am Allerwertesten als im Yoke.
Starke WIndeffekte im Yoke zu spüren wäre natürlich auch cool, ist aber jetzt nicht der wichtigste Faktor.
DCS in VR mit Warthog HOTAS und Pedalen ist einfach unschlagbar im Sachen Immersion. Natürlich nicht grad die preisgünstige Variante.
Deswegen wird's für mich wohl trotz der tollen Optik mit dem Microsoft FS erst was mit VR und entsprechendem Steuergerät. Dieses Honeycomb-Teil scheint ja ganz vielversprechend zu sein.