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Huntdown (Arcade-Action) – Retro-Rambos vs. Pixel-Punks

Der Preis für das vielleicht schönste Pixelspiel des Jahres 2020 geht nach Schweden: Das herrlich überzogene Actionfeuerwerk Huntdown glänzt mit coolen Schießereien und charismatischen Bösewichten.

© Easy Trigger Games / Coffee Stain Publishing / Clear River Games / Limited Run Games

25 Jahre zu spät?

 

Wäre dieser Titel Anfang bis Mitte der 1990er Jahre für Super Nintendo, Mega Drive oder gar Neo-Geo erschienen – er hätte wohl Kultstatus erlangt! Mit seinen detaillierten Levelkulissen, den saftigen Gewaltspitzen, den irren Endgegnern und unzähligen Wohlfül-Momenten für Fans von Schwarzenegger, Willis, Stallone oder Lundgren. Im Jahr 2020 spricht Huntdown natürlich nur eine vergleichsweise kleine Gruppe von Retro-Liebhabern an: Solche, die von der Pixel-Welle im Indie-Bereich noch nicht die Nase voll haben und sich Nachschub im Stil von Contra, Metal Slug oder Turrican wünschen. Dazu jene, die sich immer noch einmal pro Jahr die alten RoboCop-Filme oder True Lies reinziehen und alle 307 Kills aus John Woos Hongkong-Hit Hard Boiled auswendig kennen.

 

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Wie aus einem Guss: Selbst die Ladescreens sind in Huntdown ein Hingucker – die „Misconducts“ sind der zweite Feindtrupp. © 4P/Screenshot

In letzter Zeit war es ruhig um das Projekt – selbst Fans altmodischer 2D-Ballereien waren überrascht, als die Macher am 2. Mai verkündeten, dass Huntdown bereits am 12. Mai erscheinen werde. Zu behaupten, der Titel wäre auch dem Nichts gekommen, trifft aber nicht ganz zu: Bereits 2016 tauchte das Spiel, allerdings noch in weniger hübscher Form, auf Square Enix’ Indie-Starthilfe-Plattform The Collective auf, 2017 gab es passend zur E3 den ersten interessanten Trailer zu sehen. Danach wurden die Bühnen kleiner: 2018 bekamen Huntdown-Interessierte im Rahmen der Dreamhack oder auf dem schwedischen Spielefestival Birdiecon neue Szenen präsentiert. Doch es sollte weitere zwei Jahre dauern, bis Entwickler Easy Trigger Games und Publisher Coffee Stain endlich Vollzug vermelden. Hat sich das Warten gelohnt? Definitiv!

 

Traumhaft!

 

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Der Kampf gegen die „Misconducts“ kulminiert im Showdown gegen den Unholy Goalie – der Schurke dopt sogar innerhalb des Bossfights! © 4P/Screenshot

Zuallererst fällt natürlich die spektakuläre 2D-Optik ins Auge – Huntdown sieht aus wie der Spiel gewordene feuchte Traum vieler Actionfilm-Fans: Die drei coolen Kopfgeldjäger Anna Conda, John Sawyer und Mow Man brettern mit Sportwagen durch die düsteren Gassen einer Großstadt zwischen Streets-of-Rage-Neonglamour und abgefucktem Cyberpunk-Charme. Nach einem kurzen, aber stylischen Mission Briefing, in dem die charismatischen Gangleader – eure Ziele – vorgestellt werden, steigt das Trio aus und hinterlässt eine Schneise der Zerstörung in der digitalen Metropole. Mit Uzi, Schrotflinte, MG, Minigun, Granatwerfer und vielen anderen brachialen Spaßbringern zerlegen die drei Killer ganze Heerscharen illustrer Krimineller – dazu gesellen sich ein paar (recht nutzlose) Nahkampf-Totschläger und eine individuelle Wurfwaffe pro Charakter. Die Spielfigur kann hinter Autos oder Kisten in Deckung gehen, per Dashmanöver behände ausweichen und sich sogar in Nischen an die Wand lehnen und so feindliche Schüsse umgehen – das erinnert an das Deckungsfeature im brutalen Blizzard-Frühwerk Blackthorne (SNES, DOS, 32X).

 

  1. Das Spiel spielt sich wie einen Michung aus Contra,Robocop und Elevator Action Returns.
    Mir gefällt diese Mischung und die Spielgeschwindichkeit.Dazu sieht es auch noch verdammt gut aus und der Soundtrack kann sich höhren lassen.
    Nur schade das man kein Online Koop mit eingebaut hat.

  2. Spiritflare82 hat geschrieben: 19.05.2020 20:36 Gameplay gefällt aber irgendwie ist mir das Ganze etwas zu lahmarschig.
    Finde die Mischung aus Deckung suchen, ballern usw. persönlich sehr geil, gerade im Coop. Ist das Checkpointsystem auf dem letzten, freischaltbaren Schwierigkeitsgrad auch vorhanden? Letztendlich finde ich persönlich das Game dennoch nicht zu leicht und bin auch schon seit Amiga-Zeiten dabei. Aber natürlich hat hier auch jeder seine persönlichen Präferenzen :) Auch sind für mich als Filmfan natürlich die ganzen Referenzen wie Kinoposter etc. ein super Fanservice.
    Wer allerdings so einen überdrehten und hektischen Titel wie Assault Android Cactus und Co. erwartet, für den ist es tatsächlich wohl zu gemächlich.

  3. HellToKitty hat geschrieben: 19.05.2020 14:21 Das Spiel hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Huntdown sollte all meine Punkte auf der Checkliste abhaken. Schade nur, dass das Checkpoint System so verzeihlich ist. Bei derartigen Spielen verschiebt sich dann leider schnell der Fokus von Skill in Richtung Glück. My Friend Peidro ist ein Beispiel, dass unter den engen Checkpoints, deutlich gelitten hat. Ich wurde da oft meinem Gefühl beraubt, etwas erreicht zu haben, weil man schwierige Stellen dann manchmal eher zufällig geschafft hat und es nie nötig war einen guten Run zu haben um weiterzukommen, wo der Nervenkitzel bis zum nächsten, noch in weiter Ferne liegenden Checkpoint immer intensiver werden würde.
    Exakt. Das Spiel ist ziemlich aufgeweicht, selbst auf hart. Man hat pro Level zwei bis drei, ich nenns mal größere "Kampfstellen" wo mehrere Gegner hängen und nach jeder Stelle "Checkpoint". Dabei hätte man die nur halbieren müssen auf harter Schwierigkeit und gut wär die Laube.
    Die Level sind sowas von kurz das es mich manchmal an 90er Jahre Shareware als Werbung fürs komplette Spiel erinnert, das wirkt wie ein Snippet vom Ganzen.
    Man kommt einfach nicht in den Flow bei dem Spiel weil die Level irgendwie 3-5Minuten lang sind, danach Boss der sich immer mit einer kurzen Pause ankündigt bei dem sich die Energieleiste füllt und er einen dummen Spruch ablässt bevor man dann weiterspielen darf.
    Nicht falsch verstehen, das Spiel ist gut. Musik super, Grafik cool, animationsbasiertes Gameplay gefällt aber irgendwie ist mir das Ganze etwas zu lahmarschig.
    Usul hat geschrieben: 18.05.2020 18:50
    Spiritflare82 hat geschrieben: 18.05.2020 18:19Ich hatte mit HyperParasite jedenfalls wesentlich mehr Fun als mit Huntdown.
    Das mag natürlich sein, aber das sind doch auch zwei grundverschiedene Spiele, würde ich sagen (vom Retro-Flair mal abgesehen). HyperParasite als Top-Down-Twinstick-Shooter vs. Huntdown als 2D-Jump'n'Shoot.
    ja, ging um den "Retro Faktor". klar das...

  4. 4P|Matthias hat geschrieben: 19.05.2020 11:01
    Der_Bessere hat geschrieben: 19.05.2020 08:40
    LouisLoiselle hat geschrieben: 19.05.2020 08:25 Scheiss Epic exklusiv mal wieder....gehört für mich auch in den Test, und zwar ganz nach oben.
    at Topic: bin ich der einzige der irgendwie an Broforce erinnert wird?
    Nein, der Vergleich ist durchaus angebracht
    Na ein Glück. Allein die Überschrift weckte Assoziationen :)

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