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Hunter’s Trophy 2: Europa (Shooter) – Hunter’s Trophy 2: Europa

In den USA sind Jagdsimulationen echte Hits. Einerseits stimmt die Qualität, andererseits verkaufen sich Titel wie Cabela’s Dangerous Hunts im waffenverrückten Amerika wie geschnitten Brot. Jetzt will  Rondomedia mit Hunter’s Trophy 2 Europa erobern. Warum der virtuelle Jagdausflug ein Schuss ins Knie ist, klärt der Test.

© Kylotonn Games / Bigben Interactive

Jagdhunde und Bestandsverkleinerung

So richtig schlau sieht er nicht gerade aus, unser treuer Begleiter. Rechts im Bild: eines der unsäglichen Waffenmodelle.
So richtig schlau sieht er nicht gerade aus, unser treuer Begleiter. Rechts im Bild: eines der unsäglichen Waffenmodelle. © 4P/Screenshot

Hat man die Beute nach einer unspektakulären Bullet-Time-Sequenz erledigt, muss man sie nur noch einsammeln.  Auf einfachen Tastendruck verschwindet der Kadaver und ward nicht mehr gesehen – Halali und Zeremoniell? Gibt es nicht!  Die rund 20 dumm vor die Flinte gesprungenen Füchse, Dachse oder Bisamratten nebeneinander aufzureihen würde allerdings auch ein Bild abgeben, das Jagdaufsicht und Greenpeace gleichermaßen aufregen würde. Die Abschusszahlen sind für einen einzelnen Jäger absurd und wenigstens der Rotfuchs müsste nach Hunter’s Trophy 2 vermutlich auf die gleichfarbige Liste.

Wäre das alles nicht schon schlimm genug, wird diese Spielmechanik in späteren Levels noch durch einen Jagdhund  erweitert. Dieser kann etwa drei Meter hoch springen, hat einen Wendekreis wie ein Vierzigtonner und ist genauso schlecht bedienbar  wie sein Herrchen.  Mit ihm muss man den Spuren folgen, die Herrchen nicht sofort erkennt und die meistens mit einem Haufen Kot beginnen. Spaß macht das auch nicht und nutzt sich spätestens nach dem zweiten Mal ab. Leider hat man ihm keine Fähigkeiten wie der vierbeinigen Kampfmaschine aus Call of Duty: Ghosts verliehen. Mit meinem kleinen Beagle ein Reh mit Kehlenbiss im Slowmotion-Takedown zu reißen hätte die Monotonie vielleicht kurzzeitig durchbrochen. So ist die Pirsch an Langeweile kaum zu überbieten.

Treibjagd auf Schienen

„Gebirgspanorama“ – im Standbild gerade noch erträglich, im Spiel gibt es Pop-Ups en masse. Auch nicht schön: die „Gebirgstapete“ im Hintergrund. © 4P/Screenshot

Zu allem Überfluss gibt es dann noch viel zu lange, grausam schlechte Railshooter-Sequenzen, in denen man bis zu 90 Enten oder Kaninchen der Reihe nach abknallt. Hier erreicht die Steuerung ihren vorläufigen Tiefpunkt, denn das Fadenkreuz ist nur noch mit Glück (und Auto-Aim) auch nur in die Nähe der Tiere zu bringen.  Ohnehin: Was soll das wilde Geballer in einer Jagdsimulation? Komödiantischer Höhepunkt ist hier die Treibjagd, bei der 15 geklonte Hunde  immer in die Richtung laufen aus der das Wild nicht kommt.

Neben der Jagdsaison, in der man fünf Gebiete Europas bereist und verschiedene Missionen abklappert, kann man dort auch ein Wochenende verbringen. Dabei ändert sich am Spielprinzip nichts, die Sitzung dauert nur länger. Wer dann immer noch nicht genug hat, kann am Schießstand endgültig feststellen, dass man bei Kylotonn Entertainment seine Stärken definitiv nicht im Programmieren eines präzisen Shooters hat.

 

  1. 4P|Eike hat geschrieben:Wenn du dich für echte Jagdspiele interessierst, dann empfehle ich dir "The Hunter" beziehungsweise "The Hunter 2013" mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Das hat einerseits mehr mit Natur und andererseits mehr mit der echten Jagd zu tun! Das eine ist ein Free-to-Play-Titel, kann also gratis angetestet werden, den anderen gibt es im Laden bzw. Download zu erstehen. Mourad hat zu "The Hunter 2013 - Deutsche Wälder" auch einen Test verfasst, den gibt es hier.

    Danke fuer den Tip, ist wohl an mir vorbeigegangen O.o
    Hilljohnny hat geschrieben:Wo ist Mourad, ich dachte immer er sei der Mann für das "Grobe" hust^^ ?!
    Goenn dem Mann doch auch mal etwas Pause von den schier unendlichen schlechten Titeln . Oft hat er echt nur Gurken am Start ..:D

  2. Der Text hätte noch etwas mehr Sarkasmus verdient. :lol:
    Schöne Kaufwarnung und ich bewundere euch immer wieder, dass ihr euch die Mühe macht, diesen Schrott zu testen um zum verhindern, dass zu viele diesen Mist kaufen.
    Ich habe The Hunter vor rund einem Jahr auch mal angespielt und atmosphärisch ist das wirklich stark und fördert den Entdeckergeist. Es wirkt auch angenehm realistisch. Da ich aber kein besonders großer Jagdfan bin hab' ich mich nach kurzer Zeit nicht viel weiter mit der Materie beschäftigt. Für Interessierte ist es aber sicher die beste Wahl. Viel falsch machen kann man auch nicht, da der Einstieg kostenlos ist. :)

  3. Wenn du dich für echte Jagdspiele interessierst, dann empfehle ich dir "The Hunter" beziehungsweise "The Hunter 2013" mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Das hat einerseits mehr mit Natur und andererseits mehr mit der echten Jagd zu tun! Das eine ist ein Free-to-Play-Titel, kann also gratis angetestet werden, den anderen gibt es im Laden bzw. Download zu erstehen. Mourad hat zu "The Hunter 2013 - Deutsche Wälder" auch einen Test verfasst, den gibt es hier.

  4. Bin mal mit nem Jaeger ansitzen gewesen, die ganze Nacht , wir hatten einen Fuchs und ein Reh. Und der Fuchs auch nur, weil er den Jagdhund staendig am Bellen hielt , woraufhin der Jaeger dem Fuchs ausversehen Schrot in die Fresse Schoss(in der Hektik in die falsche Tasche gegriffen und naja). Der eigenete sich dann spaeter nur noch dazu einem angehenden Jagdhund das Faehrtenlesen beizubringen.
    Warum eignetlich nur Biegel? Keine Weimaraner?Keine Terrier oder Rauhhaardackel? . Scheinbar sind die Biegel Alleskoenner :D
    Es waere echt mal schoen eine richtige Openworld-maeßige Jagdsimulation zu sehen. Aber das ist echt aberwitzig :D

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