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Kholat (Adventure) – Atmosphärische Schneewanderung

1959 starben neun Ski-Wanderer unter mysteriösen Umständen während ihrer
Tour durch das schneebedeckte Ural-Gebirge. Dieses Ereignis, das als
Vorfall am Djatlow-Pass bekannt wurde und bis heute nicht aufgeklärt
werden konnte, greift IMGN.PRO für sein
Erkundungsabenteuer Kholat auf. Wartet nach der PC-Veröffentlichung im letzten Jahr jetzt auf der PS4 eine spannende und dramatische
Suche nach der Wahrheit?

© IMGN.PRO / IMGN.PRO

Akte X im Eis

Es liest sich tatsächlich ein bisschen wie das Drehbuch für eine Episode von Akte X: Leichen, die äußerlich keine Kampfspuren aufweisen, aber deren innere Verletzungen auf Kräfte hindeuten, deren Intensität mit denen eines Autounfalls vergleichbar sind. Abseits der Fußabdrücke der Opfer keine weiteren Spuren im Schnee. Und wovor sind die Wanderer so panisch und nur knapp bekleidet aus ihren Zelten in die Kälte geflüchtet? Was hat es mit der Strahlung auf sich, die in späteren Untersuchungsberichten zum Vorfall erwähnt wurden? Aliens, geheime Regierungsexperimente, das Tor zur Hölle: Das mysteriöse Ereignis bildet auch heute noch genug Stoff für Verschwörungstheoretiker und Wahrheitssuchende. Selbst Hollywood hat den Vorfall mit dem auf Pseudo-Doku getrimmten Horrorstreifen Devil’s Pass erst im Jahr 2013 verwurstet. Und seit Juli 2015 dürfen wir auch als Spieler

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Kholat bietet zumindest zu Beginn eine atmosphärische Kulisse. © 4P/Screenshot

Mulder und Scully zuvor kommen, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Ohne viel zu verraten: Besonders kreativ oder umwerfend fällt die Theorie nicht unbedingt aus, die das Entwicklerteam in den versteckten Tagebuchseiten und anderen Dokumenten präsentiert.

Der Kompass als bester Freund

Doch die gilt es in dem weitläufigen Areal überhaupt erstmal zu finden. Gar nicht so einfach, denn ihr seid lediglich mit einer Taschenlampe, einer Karte und einem Kompass ausgestattet. Man sieht sich bzw. die eigene Position weder auf der Karte, noch darf man irgendwelche Zielpunkte setzen oder sich bequem an die gewünschte Stelle navigieren lassen. Und genau das macht in Zeiten von übertriebenen Komfortfunktionen im Stil von Dragon Age 3 den größten Reiz des Spiels aus. Man stapft durch den Schnee und versucht, ein Gefühl für zurückgelegte Entfernungen und den Maßstab zu entwickeln. Man hält die Augen offen, um sich in dieser Schneewüste an markanten Objekten, Formationen, Bauten und sogar dem Mond zu orientieren. Zusätzlich zückt man den Kompass, der sich bei all den verwinkelten Pfaden schnell als neuer bester Freund in dieser eisigen Einsamkeit entpuppt. Gewissermaßen wird man gefühlt selbst zu einem der Wanderer, deren Schicksal man eigentlich aufklären möchte. Die ersten übernatürlichen Ereignisse lassen nach dem kurzen Einführungskapitel ebenfalls nicht lange auf sich warten: Wer ist diese seltsame Lichtgestalt, die hin und wieder auftaucht? Und wo will sie mich hinführen? Was hat es mit der schwarzen Kreatur auf sich, die sich mit flammenden Fußspuren im Schnee ankündigt und aus dem Nichts erscheinen kann, um mich zu jagen?

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Bei der Ankunft in einem verschafenen Nest wirkt alles noch friedlich und idyllisch. Die fehlenden Bewohner geben schon einen Vorgeschmack auf die Einsamkeit, die im Gebirge wartet. © 4P/Screenshot

Am Anfang gibt es viele Fragen und wenig Antworten. Die liefern neben verstreuten Zusatz-Dokumenten vor allem neun zentrale Schriftstücke, die an besonderen Stellen platziert wurden. Ärgerlich: Schon am PC war die Schriftgröße grenzwertig, doch an der PS4 fällt sie für das bequeme Spielen vom Sofa aus viel zu klein aus. Hier hätte man entweder eine Lupen-Ansicht integrieren oder von Anfang an auf eine größere Schriftart setzen sollen. Hinweise auf die Verstecke entdeckt man auf der Karte, wo die Koordinaten dieser wichtigen Fundstücke mit Längen- und Breitengraden in einer Ecke aufgelistet werden. Dadurch lässt sich der Suchradius zwar im Zusammenspiel mit der Zoom-Funktion und dem Koordinaten-Cursor recht schnell eingrenzen, doch den Weg zum Ziel muss man immer noch selbst austüfteln. Um die Orientierung etwas zu erleichtern, werden nicht nur die neun Fundstellen nach ihrer Entdeckung auf der Karte markiert, sondern auch weitere Dokumente und Basislager, auf die man während der Erkundung stößt. Zwar spielt der Zufall dabei durchaus eine Rolle, doch wer die Augen offen hält, entdeckt manchmal auch schimmernde Hinweise in der Umgebung, die weitere Koordinaten enthalten. Anspruchsvollere Rätsel oder ein Inventar sucht man abseits der rudimentär gestalteten Jagd nach Hinweisen allerdings vergeblich.   


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