Aufs Maul!
Wer irgendwann aus lauter Verzweiflung aufgegeben hat, die Street Fighter-Serie mit all ihren Ablegern unter Kontrolle behalten zu wollen, sollte das bei der KoF-Reihe besser gar nicht erst versuchen: Bei all den Crossovers,
»Real Bouts«, »Dream Matches« und »Ultimate Battles« haben es auch Hardcore-Fans schwer, die Übersicht zu behalten. Eines ist jedoch in der Prügelwelt bekannt: der 98er Dreamcast-Titel »King of Fighters: Dream Match ’98« ist einer der besten Vertreter der Reihe – und King of Fighters 2002 ist im Wesentlichen ein erweitertes Remake des Klassikers.Euch erwartet eine beeindruckend umfangreiche Kämpferriege.
Ganz grob beschrieben erwartet euch hier ein Bitmap-Prügler in schönster SNK-Serientäter-Tradition: handgezeichnete Figuren dreschen wild aufeinander ein, wüste Pixel-Spezialeffekte erhellen den Fernseher. Der Prügel-Kader besteht aus satten 42 Protagonisten aus allen Serien, wobei einige klassische Figuren wie Yashiro oder Shermie ein Revival feiern und Gestalten wie Geese Howard oder Mr. Big fehlen. Jede Figur hat ein umfangreiches Schlag- und Kick-Repertoire, ganz zu schweigen von den vielen Fingerverknoter-Spezialmanövern, die aber in einigen Fällen anders auszulösen sind als gehabt oder gar ganz fehlen. Das liegt hauptsächlich an dem neuen »Super Cancel System«: Mit dem können gewiefte Spieler Kombos mittendrin unterbrechen und in andere Kombinationen umwandeln – um den Fluss zu gewährleisten und die Spielbalance zu sichern, musste daher einigen besonders mächtigen Moves der Zahn gezogen werden. Aber keine Bange, dank des Wegfalls des bei Fans ohnehin unbeliebten Striker-Systems und der Wiederbelebung der MAX-Anzeige, mit der man besonders kraftvolle Spezialmanöver zünden kann, gestalten sich die Kämpfe abwechslungsreicher und offensiver als bei den meisten Serienbrüdern. Ihr tretet
entweder allein oder zu dritt gegen die Feindhorden an, wobei ihr vor jedem Kampf aus zwei Gegnerteams wählt und noch die Reihenfolge eurer Kämpfer festlegt. Außerdem dürft ihr noch gegen einen menschlichen Widersacher antreten, gegen die Zeit antreten oder im »Survival« eure Standfestigkeit unter Beweis stellen. Die 2D-Pixelgrafik hat einen ganz eigenen Reiz.
»Raaaaa!« im Original
Optisch bietet der 2002er genau das, was man von einem KoF-Titel erwartet und seit Jahren bekommt: klassische Pixelgrafik, zuckelige Animationen, schöne Spezialmanöver, gut erkennbare und stylisch designte Charaktere sowie liebevolle Hintergründe. Diese sind teilweise mit 3D-Animationen verschönert, die allerdings kaum zur Bildverbesserung beitragen. Dafür ist ein zusätzlich wählbares Grafiksystem zuständig, welches euch die Wahl lässt, entweder die klassisch flimmernde Arcade-Version oder die überarbeitete Konsolen-Variante zu spielen. Am Spiel selbst ändert sich natürlich nichts, allerdings werden Figuren und Hintergründe mit einer Art leichtem Anti-Aliasing-Effekt überzogen, welches nicht nur das grausame Flimmern des Schattens unterbindet, sondern auch die Monsterpixel etwas abschwächt, ohne sie zu verwischen – gerade für 2D-Prügel-Neulinge eine prima Sache. Ihr habt ferner die Wahl zwischen 50- und 60Hz-Anzeige, wobei die PAL-Variante aufgrund dicker schwarzer Balken weniger empfehlenswert ist. Splatterfans
werden außerdem erfreut darüber sein, dass die deutsche Version komplett ungeschnitten ist – das bedeutet nicht nur rotes Pixelblut, sondern auch wählbare japanische Original-Sprachausgabe. Dazu gibt es jede Menge krachende Mono- oder Stereo-Soundeffekte sowie sehr synthetisch klingende Musik – ganz die Arcade-Umsetzung eben.Die Spezialattacken werden imposant in Szene gesetzt.
Vor dem großen Auftritt solltet ihr einige Zeit im Übungsraum verbringen, denn die King of Fighters-Serie war schon immer mehr für Fighter-Kings gedacht – im Gegensatz zu Street Fighter und Co. ist hier die Lernkurve deutlich steiler. Buttonmashen bringt trotz variabler Schwierigkeitsgrade nur blaue Flecken ein, Können und Kombo-Beherrschung entscheiden über Sieg oder Niederlage. Die Ausführung der Special Moves, Super Special Moves und Konter-Varianten ist von Fighter zu Fighter sehr unterschiedlich und vor allem unterschiedlich schwierig – dankbarerweise dürft ihr jederzeit im Spiel die wichtigsten Manöver nachschlagen. Leider wird ausschließlich digital kontrolliert, eine analoge Ausführung hätte speziell bei den komplizierteren Kombos Einsteigern unter die Arme gegriffen.
Ja is ja ok aber ich wär euch echt sehr verbunden wenn ihr mir meine fragen beantworten könntet
wieso müsst ihr euch immer wegen diesen wertungen streiten?? genießt doch einfach die freude, die euch das jeweilige spiel bietet! unabhängig davon, wie die wertung ausgefallen ist.
mir is es jedenfalls generell egal, wenn mein momentanes lieblingsspiel im direktvergleich mit einem (in meinen augen eindeutig unterlegenen) spiel, den kürzeren zieht.
mal ne kurze frage wie gehen eigentlich max 2 moves und wie bekomme ich endsequenzen?
Mal abgesehn davon ist DOA:U kein Mistspiel!
Das 2D+3D Prügelspiele zwei paar Schuhe sind da geb ich euch recht. Dennoch lassen sich da Vergleiche ziehen, rein wenn es um die Verwertung bzw. Gewichtung von Kritikpunkten geht.
Und da passt Ninja Gaiden wieder perfekt als Beispiel (danke an meinen Vorschreiber!)
*grinselt*
@ Paul ... das is genau mein Thema
@ Smul
den angedachten Vergleich mit DOA und Mist nehm ich dir mal übel ;p ... für jemanden für den der Schwierigkeitsgrad von SNK Prüglern jenseits von gut und böse liegt ist jedes KoF nur Gülle, vergleichbar mit eurem Ninja Gaiden Test ... (Parallelen ziehen kann man wunderbar zu Virtua Fighter, entweder man kanns oder man spielts nicht)
Im übrigen, weiß nun nicht mehr wo, aber hatte man hier auf 4players nicht mal gesagt eine "wems gefällt" Wertung wolle man nicht haben? Darauf zielt das ganze aber ab, für Retro und eingefleischte 2D Spieler ein Spitzenspiel, als Reveröffentlichung nachdem man Guilty Gear gespielt hat aber einfach nur lau, weil alt.