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Kingdom Come: Deliverance 2 im Test – Hart erarbeiteter Spielspaß mit Suchtpotenzial

In Kingdom Come: Deliverance 2 stellt sich Protagonist Heinrich erneut ungeahnten Herausforderungen. Ungeahnt spannend oder ungeahnt frustrierend?

Artwork zu Kingdom Come: Deliverance 2 mit der Aufschrift
© Warhorse Studios / 4P / Adobe Photoshop [M]

Video-Test: Kingdom Come: Deliverance 2

In Kingdom Come: Deliverance 2 stellt sich Protagonist Heinrich erneut ungeahnten Herausforderungen. Doch sind die ungeahnt spannend oder ungeahnt frustrierend? Unser Test-Video zum monumentalen Mittelalter-Rollenspiel klärt euch auf und verrät, ob auf dem PC auch die Technik mitspielt.

Feuer frei

Ich bin zwar definitiv Team Kurzschwert, könnte mich aber ebenso für schwere Waffen wie Äxte oder Streitkolben entscheiden, falls sich mein Geschmack ändert. Obendrein stehen mir eine Reihe von Fernkampfschadensbringern zur Verfügung. Neu sind dabei unter anderem Armbrüste, die zwar im Gegensatz zum Bogen etwas länger nachgeladen werden müssen, aber dafür stabiler in der Hand liegen und präziser treffen. Für mich eine sehr willkommene Alternative, vor allem wenn größere Entfernungen im Spiel sind.

Mehr Rumms hat die Handkanone, welche in dem gewählten Zeitalter als brandaktuelle Erfindung gilt. Heißt statt eines eingebauten Magazins mit Abzug, wie wir es heutzutage kennen, muss ich mit mühevollem Stopfen und Zünden der Lunte zurechtkommen. Ein abgegebener Schuss ist außerdem alles andere als treffsicher, verursacht dafür enormen Schaden. Mein favorisiertes Werkzeug ist die Donnerbüchse nicht, der kleinste Anflug von Hektik im Geschehen macht das lange Nachladen zum großen Verhängnis und der richtige Winkel will mir nur selten gelingen.

Andere Kampfstile als den meinen könnten die Vorteile der Waffe aber durchaus sinnvoll ergänzen. Wichtig war mir in diesem Zusammenhang vor allem, dass die Existenz von Schwarzpulver nicht alle anderen Optionen im Kampf überflüssig macht und das ist definitiv nicht der Fall. Die Funktion der Schusswaffen ist stark begrenzt, was auch zu deren historischer Unausgereiftheit passt.

Multitalent Heinrich

Es reicht aber nicht einfach nur, ein besonders geschickter Kämpfer zu sein, um in Kingdom Come: Deliverance 2 erfolgreich durchs alte Böhmen zu stolzieren. Eine Reihe weiterer Skills wollen ebenfalls meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Manche davon verbessern sich für mich im Spielverlauf etwa beim Rennen, Reiten oder Schleichen ohne bewusste Anstrengung, während ich andere mit mehr Mühe vorantreibe. Handwerkskunst und Alchemie verlangen beispielsweise ein wenig mehr Einsatz, wenn ich zufriedenstellenden Fortschritt sehen möchte.

Beide Fähigkeiten sind jeweils mit einer Art Minispiel verknüpft, in denen ich ein Stück Schmiedekunst oder einen Trank herstelle. Ersteres ist übrigens eine ganz neue Möglichkeit, die den Fanwunsch erfüllt, Heinrichs Vorgeschichte als Schmiedesohn ins Gameplay einfließen zu lassen. Die Arbeit an Esse und Amboss ist wie ich finde allerdings nicht ganz ohne Schwächen. Vor allem bei Formen wie Hufeisen kann es knifflig sein das Eisen überhaupt zu treffen und der Anspruch, im Takt mit Heinrichs Pfeifen zu schlagen, ist eher irritierend als hilfreich.

Trotzdem begrüße ich die zusätzliche Beschäftigung. Es ist eben doch nochmal ein anderes Gefühl zu wissen, dass ich mein Schwert ganz selbst geformt habe oder mein Geld Rollenspiel-technisch stimmig mit einer eigenen Profession verdienen kann. Ähnliches lässt sich auch über Tränke sagen, deren Produktion ich noch einen Ticken interessanter finde. Hier herrscht der richtige Grad an Komplexität.

Darüber hinaus gibt es noch viele andere Optionen für Heinrich, sich weiterzuentwickeln. Und die sind nicht nur „nice to have“ sondern werden auch regelmäßig in Quests für Skillchecks relevant, so dass es sich immer lohnt, mit dem Leveln hinterher zu sein. Selbst wenn ich mich damit abfinden sollte, jeden davon zu versemmeln, komme ich trotzdem nicht umher, unterschiedliche Tricks aus meiner Kiste an Fähigkeiten hervorzukramen, wenn ich zum Beispiel mit Pferderennen, Einsatz von Medizin oder Schleichabschnitten konfrontiert werde.

  1. Teil 1 war toll, der lief auch noch auf meinem PC, habe dann aber doch stellenweise 1-2 Cheats benutzen müssen, da ich kein Welt-Spieler (mehr?) bin. Auf den Konsolen geht das jetzt nicht und es gibt auch keinen mod - Support oder so, richtig?
    Dann kommt das - bis dahin sicher ausgepatcht - wohl lieber auf meine "ganz weit weg, wenn ich mal 1 neuen PC habe" - Warteliste. Aber guter Test!

  2. Gut zu wissen dass das Kampfsystem entschlackt wurde!
    Sind einfache Bauern und Banditen immer noch Pariermeister die auch noch kontern wie blöd, und funktionieren diesmal die Kombos? Im Vorgänger schienen die nur im Training ausführbar, während echte Gegner einfach kontern oder zu schnell gestorben sind.

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