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Legends of Eisenwald (Taktik & Strategie) – Rollenspiel & Strategie im Mittelalter

Legends of Eisenwald wurde von Aterdux Entertainment aus Minsk über Kickstarter finanziert und am 2. Juli veröffentlicht. Das weißrussische Team definiert es als Mischung aus Rollenspiel und Strategie mit Rundengefechten sowie einfacher Wirtschaft. Also eine Art Might & Magic im Mittelalter? Ob das für 27,99 Euro erhältliche PC-Spiel überzeugen kann, verrät der Test.

© Aterdux Entertainment / Aterdux Entertainment

Ungewöhnliches Kampfsystem

Aber hier naht das nächste Problem: Das Kampfsystem. Wenn ich nach zwei, drei Stunden bemerke, dass ich lieber die automatische Auflösung statt manuelle Züge bevorzuge, dann stimmt was nicht. Dabei sind die Entwickler auf den ersten Blick durchaus innovativ, denn sie überraschen mit einer anderen Art von Rundentaktik, die vollkommen auf Bewegungsbefehle für einzelne Krieger verzichtet: Man muss immer den Feind angreifen, der dem jeweiligen Akteur am nächsten steht.

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Ungewöhnliche Regel: Man muss immer den Gegner angreifen, der dem Akteuer am nächsten steht. © 4P/Screenshot

Das wirkt zwar zunächst befremdlich, weil so ein scheinbarer Automatismus greift – ich kann ja kaum was entscheiden! Aber nach etwas Eingewöhnung zeigte dieses System durchaus seine Stärken, denn es läuft sehr flott und man kann sich auf das Wesentliche der Fähigkeiten mit einigen speziellen Regeln konzentrieren. Es wird immer ein Minimalschaden ausgeteilt, Schildträger sind immun gegen Pfeile, es gibt Heil- und Stärkungszauber sowie Tränke. Und man kann sich über das clevere Ausschalten von Feinden ja wieder neue Wege erschließen, die dann frei werden. Schere, Stein und Papier wirken hier so gnadenlos, dass ein Fernkämpfer meist mit dem ersten Angriff eines Nahkämpfers das Zeitliche segnet. Man muss die Stärken und Schwächen in seinen Reihen also gut im Auge behalten. Schön auch, dass unterlegene Feinde letztlich aufgeben.

Linke Flanke? Geht jetzt nicht!

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Egal ob draußen oder drinnen: Man kämpft immer in sehr engen Arenen ohne Etagen oder Höhen, immer im kleinen Trupp. © 4P/Screenshot

Warum habe ich dann trotzdem meist auf die Computerberechnung geschaltet? Das hat mehrere Gründe. Zum einen führt das Fehlen der manuellen Bewegung einzelner Einheiten letztlich zu weniger Kommandofreiheit – ich bin ja kein General, sondern kämpfe im kleinen Trupp. Und das auch noch in sehr kleinen Arenen mit unlogischen Situationen. Ein Beispiel: Mein Ritter hat gerade den nahen Kontrahenten umgehauen, könnte jetzt entweder links den Bogenschützen oder rechts den Pikenier attackieren. Ich würde gerne den Schützen platt machen, weil der meine zweite Reihe immer wieder piekst, aber der steht ja drei Felder weit weg und der Pikenier nur zwei – also muss ich dorthin ziehen, obwohl ich so mehr Schaden riskiere und länger brauche, um durchzustoßen. Arghs!

Zum anderen fehlen mir auf Dauer mehr

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Nicht nur den Helden auch alle anderen Kämpfer kann man individuell ausrüsten. © 4P/Screenshot

aktivierbare Kampf-Fähigkeiten sowie Aktionen. Ich kann mit einem Krieger lediglich attackieren, in eine defensive Stellung gehen oder mich zurückziehen. Aber ich kann z.B. keine speziellen Kontermanöver einleiten, es gibt in den immer flachen Arenen auch keinerlei Höhenvorteile oder Deckung.  Hinzu kommt, dass der Inszenierung einfach die Wucht fehlt: Zwar schwenken die Kämpfer ihre Speere und Ritter hauen zu, aber es kracht nicht genug und es gibt fehlerhafte Bewegungen wie das doppelte Ziehen der Bogenschützen, oder die seltsame Schrumpfung der Lebensenergie noch vor der Berechnung des Schadens, so dass man sich das nach einem Dutzend mal nicht mehr ansehen muss. Die einzige Abwechslung von diesen sehr eindimensionalen Gefechten könnten zwar die Eroberungen von Burgen bieten, aber die werden nicht einmal taktisch über Belagerungsgerät, Fähigkeiten wie Tunnelbau, Mineure  oder Ähnliches ausgespielt: Stattdessen bekomme ich eine schnöde Anzeige, wie viel Schaden ich vor den Mauern nehmen würde und danach gibt es erneut einen Kampf im flachen Gelände – gähn. Last but not least ärgern die sporadischen Abstürze, die einen zum Neustart zwingen.

  1. 4P|T@xtchef hat geschrieben:
    Isterio hat geschrieben:Leider habe ich mir das Spiel bereits geholt, da ich eine Art Expedition: Conquistador erwartet habe.
    Nein, da kommt es nicht heran - weder erzählerisch noch taktisch. Übrigens: Das Team entwickelt bereits ein ähnliches Abenteuer, Expeditions: Vikings, das wir uns auf der gamescom näher ansehen. Bin mal gespannt. Wenn die Entwickler aus den Defiziten gelernt haben, könnte das sehr interessant werden. Mehr dazu hier:
    http://www.4players.de/4players.php/spi ... ndigt.html
    Danke, ich habe die Neuigkeiten bereits gesehen und ich bin zuversichtlich, dass dies mehr Spass macht, als LoEW. Das Setting klingt interessant.
    Und Banner Saga 2 kommt ja auch demnächst mal raus (nächstes Jahr?). Schade habe ich keinen Nintendo 3DS, sonst würde ich dieses FireEmblem Dingens auch gerne anzocken.

  2. Isterio hat geschrieben:Leider habe ich mir das Spiel bereits geholt, da ich eine Art Expedition: Conquistador erwartet habe.
    Nein, da kommt es nicht heran - weder erzählerisch noch taktisch. Übrigens: Das Team entwickelt bereits ein ähnliches Abenteuer, Expeditions: Vikings, das wir uns auf der gamescom näher ansehen. Bin mal gespannt. Wenn die Entwickler aus den Defiziten gelernt haben, könnte das sehr interessant werden. Mehr dazu hier:
    http://www.4players.de/4players.php/spi ... ndigt.html

  3. MrLetiso hat geschrieben:
    Bansheroom hat geschrieben:Der ganze Artikel ist mir persönlich zu subjektiv aus der Sicht des Author geschrieben. Die Story-texte sind nicht alle einwandfrei aber deutlich besser als ICH es von einer deutschen Übersetzung eines weißrussischen Entwicklers erwartet hätte.
    Einiges im Artikel ist auch schlicht falsch bzw. vlt. war es in einer früheren Version auch anders, das würde auch die Passage mit den gelegentlichen Abstürzen erklären, denn die waren beim Erscheinen des Artikels bereits per Patch behoben. 6 Truppen darf man ebenso bereits ohne Burg dabei haben. Dann kommt, zumindest für die ersten drei Burgen, jeweils ein Platz hinzu.
    Das "fehlerhafte" 2te Ziehen der Bogenschützen kommt ebenso daher dass Bogenschützen 2 Angriffe haben wenn kein feindlicher Kämpfer nebenan steht...
    Die "fehlenden" Popups bei Stufenaufstiegen erhält man per Rechtsklick aufs Porträt...
    Und ja, der verursachte Schaden wird wirklich zuerst auf dem Lebenspunktebalken und dann als Zahl angezeigt, was für ein fieser Bug.
    Auf tatsächliche Unstimmigkeiten wie z.B. dass man nur im Kampf Heilzauber sprechen, zwischen den Kämpfen aber nur (teure) Heiltränke oder (teure) externe Heiler in Anspruch nehmen kann wurde gar nicht eingegangen.
    Ich habe nicht den Eindruck das 4Players sich mit dem Spiel ausreichend auseinandergesetzt hat. Die Kommentare bei Steam und auch Bewertungen von Spielern und anderen Magazinen bei metacritic sprechen jedenfalls eine deutlich andere Sprache als dieser "Test".
    Erster Kommentar und gleich so ein langer Beitrag über Kritik an der Kritik zu einem Spiel, dass bei den meisten unter dem Radar fliegt?
    Ich hoffe deine 2165+ Kommentare waren besser als dieser...

  4. Bansheroom hat geschrieben:Der ganze Artikel ist mir persönlich zu subjektiv aus der Sicht des Author geschrieben. Die Story-texte sind nicht alle einwandfrei aber deutlich besser als ICH es von einer deutschen Übersetzung eines weißrussischen Entwicklers erwartet hätte.
    Einiges im Artikel ist auch schlicht falsch bzw. vlt. war es in einer früheren Version auch anders, das würde auch die Passage mit den gelegentlichen Abstürzen erklären, denn die waren beim Erscheinen des Artikels bereits per Patch behoben. 6 Truppen darf man ebenso bereits ohne Burg dabei haben. Dann kommt, zumindest für die ersten drei Burgen, jeweils ein Platz hinzu.
    Das "fehlerhafte" 2te Ziehen der Bogenschützen kommt ebenso daher dass Bogenschützen 2 Angriffe haben wenn kein feindlicher Kämpfer nebenan steht...
    Die "fehlenden" Popups bei Stufenaufstiegen erhält man per Rechtsklick aufs Porträt...
    Und ja, der verursachte Schaden wird wirklich zuerst auf dem Lebenspunktebalken und dann als Zahl angezeigt, was für ein fieser Bug.
    Auf tatsächliche Unstimmigkeiten wie z.B. dass man nur im Kampf Heilzauber sprechen, zwischen den Kämpfen aber nur (teure) Heiltränke oder (teure) externe Heiler in Anspruch nehmen kann wurde gar nicht eingegangen.
    Ich habe nicht den Eindruck das 4Players sich mit dem Spiel ausreichend auseinandergesetzt hat. Die Kommentare bei Steam und auch Bewertungen von Spielern und anderen Magazinen bei metacritic sprechen jedenfalls eine deutlich andere Sprache als dieser "Test".
    Das ist wohl so ziemlich die beste Kritik an einem Test, die ich hier seit langem lesen durfte. So sollte das immer aussehen.
    Ich kenn das Spiel nicht, aber man merkt einfach schon beim Durchlesen, dass dein Text Hand und Fuß hat.
    +1

  5. Danke für den Test. Obwohl man sich am Text stören kann, bin ich mit der Wertung durchaus einverstanden. Leider habe ich mir das Spiel bereits geholt, da ich eine Art Expedition: Conquistador erwartet habe. Doch selbst an dieses relativ "simple" (doch sehr unterhaltsame) Spiel reicht es nicht heran. Legends of EW ist ziemlich langweilig. Von Strategie, Taktik oder Wirtschaft merkt man kaum etwas.
    Frage an andere Spieler:
    Bei der ersten Mission scheine ich Probleme mit 2 Quests zu haben ...

    Spoiler
    Show
    1. Ich finde den Ort nicht, wo mir ein Händler den Schädel von diesem alten Priester abkaufen soll. Bei welchem Stein bei welchem Südtor zur welcher Zeit soll das sein? In der Stadt Quellirgendwas ist zwar ein Händler, doch der gibt mir keinen Dialog für den Schädel im Inventar.
    2. Dann dachte ich, dass ich alternativ den Schädel im Norden auf einem Hügel zu einem Baum bringen kann in der Nacht, um eine schwarze Halskette zu bekommen, wenn ich die Geisterfrau von ihrem Fluch erlöse. Wo soll das sein? Ich finde den Ort nicht. Den Quest habe ich über die Hexe im Hexenhaus erhalten.

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