Mit Lego Horizon Adventures will es Aloy wieder wissen: Nach Horizon Zero Dawn (samt jüngst erschienenen Remaster), der Fortsetzung Forbidden West und dem VR-Ableger Call of the Mountain darf die rothaarige Bogenschützin nun auch als Lego-Figur auf Dinojagd gehen. Völlig fremd sind sich das Horizon-Franchise und die dänischen Klemmbausteine nicht: 2022 erschien der ikonische Langhals als Lego-Set.
Auf 4P.de verbreitet Jonas sein viel zu ausgeprägtes Pokémon-Fachwissen, schwärmt von überlangen japanischen Rollenspielen und schwingt in Diskussionen über einen Schwierigkeitsgrad in From Software-Titeln den verbalen Zweihänder.
Nun will man die Hochzeit aber auch in Videospielform feiern und baut die Geschichte rund um Aloy inmitten der Postapokalypse, bei der Steinzeit-Stämme auf Roboterdinosaurier treffen, mit Legosteinen nach. Herausgekommen ist ein nettes, aber in vielerlei Hinsicht auch enttäuschendes Abenteuer. Woran es bei Lego Horizon Adventures hapert und wer trotzdem Spaß am Spiel haben könnte, verraten wir euch im Test.
Lego Horizon Adventures: Einmal Postapokalypse mit Weichspüler bitte
Wer Horizon Zero Dawn bereits gespielt und auf eine neue Geschichte rund um Aloy und ihre Freund*innen gehofft hat, wird in Lego Horizon Adventures leider enttäuscht. Stattdessen erzählt die Lego-Adaption die bekannte Story aus dem ersten Spiel nach: Wie Aloy mit ihrem Ziehvater Rost außerhalb des Dorfes Mutterherz aufwächst, weil man sie dort aufgrund der praktizierten Religion des Nora-Stammes nicht aufnehmen wollte – oder, wie es in Lego Horizon Adventures vereinfacht heißt: weil Waisenkinder meistens nichts Gutes bedeuten.
Wie sie den Fokus findet und sich auf die Suche nach ihrer Mutter macht. Und wie sie schließlich die Rolle als Weltretterin annimmt, als sie auf den von Helis angeführten Sonnenkult und eine maschinenmanipulierende Gefahr für die Menschheit trifft. Nur, dass die Story zugunsten einer kindgerechten Präsentation extrem weichgespült wird, jeglichen Facettenreichtum verliert und all das einbüßt, was Horizon Zero Dawn ausgemacht hat.
Spoiler möchte ich an dieser Stelle für diejenigen, die mit Lego Horizon Adventures vielleicht erstmals in das Franchise eintauchen, vermeiden. Aber wenn man sich selbst die Mühe macht, den Begriff „Kultist“ zu erklären, dann leuchtet die gelbe Einstufung „ab 6 Jahren“ der USK besonders hell auf der Spielverpackung. Entsprechend wird auch Hades einfach nur zum formlosen „großen Übel“ degradiert und verliert jegliche Bedeutung innerhalb der Geschichte: Er ist nicht mehr als das Abziehbild eines Bösewichts, der die Menschheit vernichten will.
Dass man innerhalb eines rund zehnstündigen Lego-Spiels, bei dem die Zielgruppe offensichtlich noch einmal wesentlich jünger ist, im Vergleich zum Open World-Original einige Abstriche macht, ja machen muss, ist mir natürlich bewusst. Aber so reduziert man die eigentlich durchaus vielschichtige und spannende Geschichte von Horizon Zero Dawn auf einen langweiligen Kampf zwischen Gut und Böse, der der Vorlage in keiner Weise gerecht wird.
Eine Wagenladung Humor
Passend zum Lego-Look ist auch der typische Humor nicht weit, den Fans der Klemmbausteine aus den zahlreichen anderen Umsetzungen dieser Art bereits kennen dürften. Jede Unterhaltung enthält mindestens einen locker-flockigen Spruch in bester Marvel-Manier – sogar inklusive des viel verspotteten „Er ist direkt hinter mir, nicht wahr?“ Daneben jagt ein Slapstick-Gag den nächsten, wenn Charaktere inmitten von Explosionen die Beine hochlegen und einen Donut genießen oder wie Wile E. Coyote in den Abgrund stürzen.
Das muss man mögen, aber Lego Horizon Adventures setzt diese Art der Komik immerhin sehr konsequent um: Hier wird alles lächerlich gemacht, die Held*innen wie Bösewichte gleichermaßen auf die Schippe genommen und es ist angesichts des kindgerechten Tons sicherlich stimmig. Die Sprüche von Aloy („Das räum ich später auf“), Erend („Mach kaputt, was nicht kaputt ist“) entlockten mir aber genau einmal ein Schmunzeln, bevor sie dann bei jeder Wiederholung nur noch genervt haben.
Höchstens im falschen!
Ups, Antwort nach einer Minute, verbringe ich zu viel Zeit im Forum?
Sollte nur heißen, dass das Ding halt ziemlich schwach auf der Brust ist.
Wurde hier schon geschrieben, dass die Benchmarks (sofern nicht anders vermerkt) immer auf höchsten Einstellungen durchgeführt werden?
Das ist halt wirklich Standard mittlerweile, dass solche Karten empfohlen sind. Aber wenn man auf Hoch oder Mittel (oder eine Mischung daraus) runtergeht, bekommt man die 60 FPS schon rein. Die krieg ich in SWO aktuell sehr zuverlässig und das Spiel sieht immer noch bombig aus.
Das ist eh so eine eher philosophische Sache mit den Ultra-Einstellungen, die sind halt eigentlich für die Flexer da. Oder halt auch, wie im Falle von KCD oder diesem anderen Spiel, über das ich kürzlich las, dass man die Einstellungen nicht ernsthaft für aktuelle Systeme konfiguriert, sondern um Jahre später mit dann up-to-date-r Hardware gespielt zu werden.
Soll heißen: Aktuelle Grafikporns sehen auch mit etwas nach links gezogenen Reglern immer noch sehr ansehnlich aus. Na gut, die Switch-Version von LHA vielleicht nicht (hab das Video nicht gesehen), aber die Switch wird ja mittlerweile auch von jedem Mittelklasse-Handy ausgestochen.