Mitten in der Nacht, kurz nach halb drei. Meine Augen schmerzen.
Höchste Zeit, mich in meine Playboy-Bettwäsche zu packen, das Licht auszuknipsen, ins Reich der Träume zu verschwinden. Ich habe mal wieder viel zu lange auf der Couch gelümmelt und willenlos auf den Bildschirm der PSP geglotzt. Die Sucht bestimmt mein Leben, raubt mir den Schlaf. Sonys Handheld ist mein Dealer. Meine Droge: LocoRoco.
Die Geschichte eines Junkies
Als vor einigen Monaten Sonys Pressemitteilung ins Haus flatterte, war ich dem Frevel nahe: Gedanken wie „Aha, bekommt der Handheld mal wieder ein – gähn – neues Puzzlespiel“ oder „Niedliche Protagonisten? Toll, ein Kinderspiel also.“ schossen mir durch den Kopf. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Sache mit den Kugeln, die durch Auflesen von Gegenständen immer größer werden, nichts Neues ist (Katamari Damacy <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=8548′)“>) und man schon Yoshi
auf dem GBA durch Kippen seiner Umwelt vorwärts bewegt hatte (Yoshi’s Universal Gravitation <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7661′)“>).
Wie spannend kann es denn sein, skurrile Murmeln über verschiedene Früchte zu rollen, damit sie immer fetter werden?
Autsch!
Wer so denkt, stelle sich bitte vor einen Spiegel, blicke sich in die Augen und spreche mir nach: „Ich schäme mich!“ Danke. Denn LocoRoco ist ein Herzschrittmacher für die Altlast-Verwertung auf der PSP. Warum? Weil Tsutomu Kounos Idee so wunderbar einfach ist, dass man sie nach zehn Sekunden kapiert hat. Weil das Knobeln so mühelos zum Erfolg führt wie seit Tetris nicht mehr. Und weil die Protagonisten selbst den wuseligen Lemmings Sympathiepunkte klauen.
Dabei hadern die LocoRocos mit einem schweren Schicksal: Das böse Moja Corps okkupiert ihren Planeten und verbreitet dunklen Griesgram. Ein Jammer für seine lebensfrohen Bewohner, die selbst dann noch in die Kamera lachen und fröhliche Lieder singen, wenn die knuddeligen Protagonisten zur Rettung ihrer Heimat unterwegs sind. Kommen sie an schlafenden Wolken vorbei, türmen sie sich z.B. auf, stimmen sich kurz ein und geben ein kleines Ständchen. Die Wolken wachen auf, formen eine Plattform und tragen euch zu einem Extra.
Abgefahren! Herrlich!
Die meiste Zeit seid ihr allerdings damit beschäftigt, die Landschaft zu kippen, so dass die bunten Kugeln in die gewünschte Richtung rollen. Je größer sie sind, desto langsamer kommen sie voran. Wie ihr dem Bild Neigung gebt? Drückt einfach eine der Schultertasten. Haltet ihr beide Tasten nach unten, gebt ihr der Erde einen Schubs und die LocoRocos setzen zum Sprung an. Einfacher kann ein Spiel nicht sein.
Und trotzdem wird es nie langweilig, denn ihr springt über knifflige Abschnitte auf hohe Plattformen, werdet von Wirbeln quer durch den Level geschossen, sucht versteckte Höhlen, rollt an klebrigen Wänden entlang, schwebt über Luftströme und müsst an fiesen Mojas vorbei. Letztere schafft ihr mit einem beherzten Schubser aus der Welt. Ihr könnt aber auch
Da raschelt’s im Busch: Noch ist der LocoRoco winzig, aber mit den Früchten, die er hier findet, wächst er bald auf Ballongröße an. |
einfach an ihnen vorbei ziehen. Es zählt nur, dass ihr ins Ziel kommt. Selbst wenn ihr keine einzige Frucht verspeist, beendet ihr den Abschnitt erfolgreich.
Gebt ihr den LocoRocos Obst, wachsen sie dafür von Größe eins auf 20. Großartig ist, dass Tsutomu Kouno verstanden hat, worum es Spielern geht: Statt mit Zeitlimits Hektik zu entfachen oder durch vorgegebene Ziele Frust zu erzeugen, lässt er euch freie Hand. Wer keinen Bock auf LocoRoco hat, wird die UMD schließlich sowieso in den Schrank verbannen. Habt ihr hingegen Spaß mit den Früchtesammlern, wollt ihr jedes Versteck ausfindig machen und dürft euch ohne Zeitdruck austoben. Tatsächlich ist es vollkommen unbefriedigend, im Eiltempo durch die Welt zu rasen. Viel lieber erforsche ich jeden Winkel, versuche mich ihn Ruhe an schwierigen Passagen und genieße die einzigartige Musik.
Auch wenn einige an das Geplärre im Kindergarten denken werden; Die Lieder klingen so erfrischend unbeschwert, dass mir selbst beim tausendsten Durchlauf warm ums Herz wird. Man merkt dem Soundtrack an, wieviel Liebe in ihm steckt. Die russischen LocoRocos singen die Titelmelodie z.B. mit piepsiger Stimme, während die Italiener den Song aus brummiger Kehle wiedergeben. Zum Früchtesammeln regt die Untermalung in den Levels an, denn je größer eure Kugel ist, desto mehr Tonspuren spielt die Musik – klasse!
wie geil ist das denn jetzt kommt das auch noch auf ps4
habs zwar schon für die psp. aber dennoch ein kaufgrund für die ps4 für alle die noch keine haben :wink:
ich bin ein bissle spät dran^^ aber eine frage an den autor: woher weiß man denn dass die LocoRocos aus Russland, Italien, China etc. kommen?
Also ich habe es mir auch schon gedacht, das die entwickler sich sowas gedacht haben könnten, aber mehr als raten kann man ja nicht oder?
das spiel is ja eigentlich total kindisch wie lego star wars , nur macht halt total bock
Wow nur 3 kritikpunkte, dass SPiel muss echt hammer sein