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Lust for Darkness (Action-Adventure) – Fleischeslust und Horrorfrust

Mit dem psychologischen Horror-Trip Lust for Darkness will sich das polnische Studio Movie Games vor allem durch die Einbindung bizarrer Erotik sowie einer mehr oder weniger expliziten Darstellung von Sex und Gewalt von der Konkurrenz abheben. Bei Kickstarter kam das Konzept gut an: Mit Zusagen von mehr als 30.000 Euro wurde das Finanzierungsziel von gerade mal gut 5000 Euro deutlich übertroffen. Ob sich die Unterstützung gelohnt hat, verraten wir im Test…

© Movie Games: Lunarium / Movie Games S.A.

Hinter der Maske

In der Vorschau erwies sich der Fund einer speziellen Maske noch als kleiner Hoffnungsschimmer für potenziell gelungene Umgebungsrätsel oder besondere Fähigkeiten. Allerdings wird das hässliche Ding tatsächlich nur dafür eingesetzt, um verborgene Brücken oder Durchgänge sichtbar zu machen, die man durch eine farbliche Hervorhebung zudem umgehend erkennt. Nur sollte man das Teil nicht zu lange auf dem Schädel lassen, weil man sonst dem Wahnsinn verfällt – warum auch immer. Davon abgesehen werden hin und wieder kleine Rätsel eingestreut, bei denen man Teile richtig anordnen muss, die zuvor teilweise noch in der näheren Umgebung gefunden werden wollen. Kurzum: Das ist 08/15-Rätseldesign von der Stange, das genauso jegliche Kreativtät vermissen lässt wie der gesamte Rest dieses schlimmen Machwerks. Selbst die oberflächlichen Schleichansätze versprühen keinerlei Spannung, sondern enden genau wie manche Fluchtpassagen oder der miserable Bosskampf am Ende in einem frustrierenden Trial & Error. Fast schon spaßig sind dagegen Momente, in denen man die dämlichen Skripts als solche enttarnt. Den Autoschlüssel in der Küche darf man z.B. erst dann aufnehmen, wenn man zuvor eine bestimmte Aktion ausgeführt hat. Ein anderes Beispiel: Ein Umschlag mit einer Einladung zur exklusiven Masken-Party taucht erst dann aus dem Nichts auf, nachdem sie in einer Nachricht thematisiert wurde. Zuvor war an besagter Stelle einfach

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Die einfallslosen Rätsel sind kaum der Rede wert. © 4P/Screenshot

nichts. Gutes Spieldesign ist das nicht. Und auch was die Storyschreiber da gerade gegen Ende fabriziert haben, lässt sich ähnlich schwer nachvollziehen wie manche dieser unsinnigen Skript-Momente.   

Die grottigen englischen Sprecher in Kombination mit fehlerhaften sowie unvollständigen deutschen Untertiteln und den schlimm geschriebenen Dialogen tragen dabei genauso ihren Teil zum enttäuschenden Gesamtbild bei wie der Soundtrack, der zwar wie das Design der „Lust-Welt“ ein paar interessante Ansätze zeigt, letztlich aber nur aus kurzen und redundanten Sample-Schleifen besteht und es ebenfalls nicht schafft, ein atmosphärisches Horror-Ambiente zu schaffen. Bei so viel Dilettantismus hilft dann auch die Empfehlung nicht mehr viel, sich in einem dunklen Zimmer und mit Kopfhörern auf diese Tortur einzulassen.

  1. Veldrin hat geschrieben: 02.07.2018 15:57
    GrinderFX hat geschrieben: 02.07.2018 10:30
    Veldrin hat geschrieben: 29.06.2018 14:04 Definiere Gameplaykracher mit guter Grafik. Was gute Gameplay ist, ist ja immer subjektiv. Die ganzen AAA-Spiele (auf welcher Plattform auch immer) finde ich nämlich allesamt keine wirklichen Gameplaykracher. Die gehen doch auf Nummer sicher um es jedem irgendwie recht zu machen und möglichst zugänglich zu bleiben.
    Da die meisten Menschen scheinbar ne Konsole bevorzugen ist es ja nicht verwunderlich wenn hier viele AAA-Spiele erscheinen. Auf dem PC gibt es weniger Exklusivtitel im AAA-Bereich, dafür gibt es aber unendlich mehr Exklusivtitel im Gesamten. Was aber der normale Konsolenspieler gar nicht mitbekommt, da er solche Spiele niemals mit dem Arsch angucken würde.
    Unendlich viele Exklusivtitel, die alle mehr als grenzwertig und schrottig sind.
    Wahnsinn, davon brauche ich echt noch mehr!
    Genau das gleiche denke ich halt über 99% der AAA-Spiele bzw. 95% der Konsolenspiele. Aber Geschmäcker sind halt verschieden.

    Das hat angesichts der Schwemme auf Steam echt nichts mehr mit Geschmack zutun sondern grenzt eher an Betrug.

  2. GrinderFX hat geschrieben: 02.07.2018 10:30
    Veldrin hat geschrieben: 29.06.2018 14:04 Definiere Gameplaykracher mit guter Grafik. Was gute Gameplay ist, ist ja immer subjektiv. Die ganzen AAA-Spiele (auf welcher Plattform auch immer) finde ich nämlich allesamt keine wirklichen Gameplaykracher. Die gehen doch auf Nummer sicher um es jedem irgendwie recht zu machen und möglichst zugänglich zu bleiben.
    Da die meisten Menschen scheinbar ne Konsole bevorzugen ist es ja nicht verwunderlich wenn hier viele AAA-Spiele erscheinen. Auf dem PC gibt es weniger Exklusivtitel im AAA-Bereich, dafür gibt es aber unendlich mehr Exklusivtitel im Gesamten. Was aber der normale Konsolenspieler gar nicht mitbekommt, da er solche Spiele niemals mit dem Arsch angucken würde.
    Unendlich viele Exklusivtitel, die alle mehr als grenzwertig und schrottig sind.
    Wahnsinn, davon brauche ich echt noch mehr!
    Genau das gleiche denke ich halt über 99% der AAA-Spiele bzw. 95% der Konsolenspiele. Aber Geschmäcker sind halt verschieden.

  3. Veldrin hat geschrieben: 29.06.2018 14:04 Definiere Gameplaykracher mit guter Grafik. Was gute Gameplay ist, ist ja immer subjektiv. Die ganzen AAA-Spiele (auf welcher Plattform auch immer) finde ich nämlich allesamt keine wirklichen Gameplaykracher. Die gehen doch auf Nummer sicher um es jedem irgendwie recht zu machen und möglichst zugänglich zu bleiben.
    Da die meisten Menschen scheinbar ne Konsole bevorzugen ist es ja nicht verwunderlich wenn hier viele AAA-Spiele erscheinen. Auf dem PC gibt es weniger Exklusivtitel im AAA-Bereich, dafür gibt es aber unendlich mehr Exklusivtitel im Gesamten. Was aber der normale Konsolenspieler gar nicht mitbekommt, da er solche Spiele niemals mit dem Arsch angucken würde.
    Unendlich viele Exklusivtitel, die alle mehr als grenzwertig und schrottig sind.
    Wahnsinn, davon brauche ich echt noch mehr!

  4. Hmm...momentan spiele ich nur noch Early Access-Titel oder kleine Steam-Games..habe schon seit längerem keine "AAA"-Games mehr gespielt. Oft ist AAA auch nur noch der Ausdruck, dass man für die Entwicklung und für das Marketing viele Mio. $ ausgegeben hat.
    Spielerisch hat mich schon seit einigen Monaten nix mehr gereizt, was den Games-Mainstream angeht.
    Auch mein User-Verhalten hat sich stark verändert. Früher war ich jeden Tag 1 oder 2 Mal auf 4Players...heute schaue ich einmal alle 1-2 Wochen rein, sehe nichts was mich interessiert und gehe nach 2min wieder...

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