An den heldenhaften Einsatz der eigenen Kämpfer schließt sich gleich die Frage nach der Gegner-Intelligenz an. Die ist aggressiv, da man bei den meisten Missionen am Anfang
ums Überleben kämpft. Harmlos sind eigentlich nur die ersten beiden Missionen, die als Einführung dienen. Danach muss man ohne große Tipps zurechtkommen, was oft nicht auf Anhieb zu schaffen ist und Neulinge frustrieren dürfte. Leider gibt es nur einen Schwierigkeitsgrad, aber die Missionen sind unterschiedlich anspruchsvoll. Man bewacht Befestigungen, die im Bau sind, schließt Dimensionstore, die in die Hölle führen, oder muss einen Troll töten, der einiges aushält. So merkt man schnell, dass selbst die Missionen, die mit Anfänger gekennzeichnet sind, nichts für Einsteiger sind.
Es ist weniger das clevere Vorgehen der Feinde als vielmehr ihre schiere Masse, die einen erdrückt. Wer nicht gleich ein paar Verteidigungstürme baut, ist oft rasch verloren. Es gibt leider keine Mauern, hinter denen man sich verstecken könnte, aber immerhin hält das Schloss einiges aus. Insbesondere wenn es eine Kanalisation gibt, kommen die Ratten aus allen Löchern und die Stadt kann zum Ungezieferloch werden. Man muss sich auch die Lager kümmern, die rings um die Siedlung verstreut liegen. Gerade aus Friedhöfen, Pyramiden und Bärenhöhlen kommen immer wieder Viecher, die dann das Land unsicher machen. Leider wirken die Monster nur aus der Höhe beeindruckend; aus der Nähe sind die 3D-Modelle eher detailarm.
Feldzug ohne Story
Neben der aus 16 Missionen bestehenden Kampagne gibt es auch noch freie Missionen, deren Verlauf sich aber nicht
sonderlich unterscheidet. Man erweitert meist eine bereits bestehende Stadt, baut Handelswege auf, erforscht neue Waffen und dehnt sein Land aus, um dann irgendwann, wenn man genug schlagkräftige Kämpfer hat, den Endgegner anzugehen. Überhaupt fehlt in der Kampagne das Band einer Story, so dass der Krieg wenig mehr ist als eine bloße Aneinanderreihung von Schlachten. Man kämpft zwar auf der Seite der Guten, aber worum es in dem Konflikt geht, erfährt man nicht. Auch die Geschichte mit dem glücklosen König vom Intro wird nicht mehr aufgegriffen. Allerdings vermisst man die Story auch nicht groß, da es andere Fantasyspiele meist nicht besser machen.
Dass die Kampagne dennoch zum Weitermachen motiviert, ist angesichts der nicht vorhandenen Story verwunderlich, aber es macht bisweilen sogar süchtig. Das liegt sicher daran, dass es sich Mission um Mission schön steigert. Alles beginnt harmlos, aber man bekommt es mit immer mehr Feinden zu tun. In den späteren Missionen liegen die Lager der Monster so nahe, dass von Beginn Krieg angesagt ist. Das Spielprinzip motiviert trotz harter Kämpfe, denn es ist sogar etwas Taktik gefragt, denn man etwa darauf achten muss, was man zuerst baut. Wenn man hier Mist baut, versinkt das eigene Schloss im Chaos. Man kann auch anfänglich pleite gehen, wenn man den Handel vernachlässigt. Und da die meisten Zauber Gold kosten, kann das verheerend sein.
Interessante Kämpfe
Die in Echtzeit ablaufenden Kämpfe sind immer wieder spannend, da man nicht weiß, ob man es auch schafft. Es wird eigentlich nie langweilig, seine Kämpfer auf Verstecke, Burgen und Endgegner zu hetzen, obwohl alles vergleichsweise
Ratten aus dem Kanal. Obwohl man bei Blitzangriffen zum Zuschauen verdammt ist, wird’s eigentlich nie langweilig. |
einfach gehalten ist. Es gibt z.B. keine Belagerungsmaschinen und der eigentliche Kampf läuft automatisch ab, wobei sich die Helden aber recht intelligent verhalten. Sie machen regelmäßig Spezialattacken, nehmen Tränke und ziehen sich sogar zurück, wenn’s nicht mehr anders geht. Taktik ist leider nur bedingt gefragt, denn im Kampf spielt sie kaum eine Rolle. Aber man muss natürlich darauf achten, dass die Kämpfer stark genug sind, bevor man in die Schlacht zieht. Auch die Ausrüstung sollte stimmen, sonst füllt sich der vor der Stadt liegende Heldenfriedhof rasch.
Leider hat man als König nur wenige Möglichkeiten, direkt ins Kampfgeschehen einzugreifen. Die Gilden, aus denen die einzelnen Kämpfer stammen, sind eine Möglichkeit: Hier lassen sich Zauber für den König entwickeln, die teils praktisch sind. Die Gilde der Priester etwa bietet einen Heilzauber an, mit dem sich einzelne Kämpfer für 250 Goldstücke ganz heilen lassen. Das ist die ideale Wiederherstellung für Einzelkämpfer draußen im Wald, die gegen größere Gegner wie Minotauren kämpfen. Zunächst geht es nur gegen Ratten oder Wölfe, aber im späteren Verlauf werden die Gegner immer anspruchsvoller. Statt einen Bären muss man dann etwa einen Bärenmenschen besiegen und die Skelette weichen Dämonen, die mehr aushalten.
Aber bedenke, dass zur Zeit die deutsche Version (und alle anderen nicht englischen Versionen) noch nicht mit Patches versorgt wurden, während die englische mittlerweile schon 3! bekam. Deswegen ist der Multiplayer der deutschen Version ohnehin relativ sinnfrei.
Das nervt mich auch immer total bei 4players. Ihr testet und bewertet Spiele und vergesst komplett den Multiplayerpart. Keine einzige Zeile dazu.
Es kann doch nicht so schweirig sein, kurz zu schreiben:
Multiplayer gibt es für 4 Leute im Netzwerk und auch Online. Oder wie es eben ist. Diese Informationen musste ich mir jetzt wieder irgendwo aus dem Netz holen. Und ob es stimmt, weiß ich immer noch nicht. Aber anscheinend ist der geplante Coop-Modus dem Budget zum Opfer gefallen. Den gibt es also nicht.
Also bitte liebe 4players-Redaktion: Denkt mal an eure treuen MP-Leser.
Hab das ja schon oft geschrieben, hoffentlich bekommt der MP mal ein eigenes Kästchen auf der Fazitseite.
Das wäre top. Danke.
Gibt es bei diesem Spiel einen Multiplayerpart?
Wenn ja, ist er okay?
Meines Erachtens ein gelugenes Remake da Teil eins größtenteils übernommen und kosmetisch verbessert wurde bzw. um einige sinnvolle Optionen erweitert. Das Spielprinzip an sich ist natürlich stark Geschmackssache. Mir gefällt es, ist es doch etwas wie Dungeon Keeper nur das man in Majesty auf der falschen Seite steht.
Ich freu mich schon auf das Add On und hoffe das sich das Spiel einigermaßen rentabel verkauft. Bietet es doch zumindest einen Hauch Abwechslung im Strategie Genre abseits von C&C, und dem xten langweiligen Medieval Nachfolger oder Klon.
Schon der erste Teil wurde einfach herunterbewertet, weil man einfach Majesty mit den zu der Zeit üblichen Strategiespielen verglichen hat. ("Sowas Doofes, ich kann den ja gar nicht direkt steuern!") Man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen...
Obwohl ich über die 83%nicht meckern kann, fallen für mich die Kontra-Bewertungen "automatische Kämpfe" und "wenige Möglichkeiten direkt einzugreifen" eindeutig unter Pro.
Meine Soldaten sollen eigenständig agieren! Ich will nicht jedem Soldaten sagen, wann er wo wen anzugreifen hat. Nachher muss ich denen noch die Schnürsenkel binden!