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Maneater (Rollenspiel) – Blutbad im Trash-Meer

Hailight, Blödsinn oder beides? In Maneater schwimmt und frisst man sich als Bullenhai durch die Unterwasserwelt und verspeist Hunderte von Menschen, nur um größer zu werden und sich an Haijäger Scaly Pete zu rächen. Das spielbare B-Movie-Blutbad von Tripwire Interactive macht viel richtig, kämpft aber auch mit unnötigen Macken. Mehr dazu im Test.

© Blindside Interactive / Tripwire Interactive

Ein Action-Rollenspiel als Hai

B-Movie-Blutbad und banaler Blödsinn: In Maneater, dem bisher besten, aber auch einzigen „Shark-PG“, steuert man einen Bullenhai mit Rachedurst – und darf so ziemlich alles fressen, was einem vor die Zähne schwimmt.

Der Auftakt ist die größte Stärke des Spiels, da sofort klargemacht wird, dass sich der Weg an die Spitze der Nahrungskette keine Sekunde ernst nimmt. Denn das ganze B-Movie-würdige Trash-Geschehen wurde in eine Naturdokumentation mit hochgradig gutem Off-Kommentator verpackt. In dem fiktiven TV-Format, das in der Form auf DMAX laufen könnte, kommen sogar die eher hässlich gestalteten menschlichen Haijäger zu Wort und faseln teils herrlich bekloppten Blödsinn. Hauptgegenspieler Scaly Pete quatscht gleicht zu Beginn davon, dass es seine Heilige Pflicht sei, Haie zu jagen – wie es sein Vater tat, bevor das Unvermeidliche geschah.

Um den Trash-TV-Faktor zu untermalen, werden immer wieder Sendelogos und Verweise eingeblendet. Diese Präsentation im Stil einer übertriebenen Naturdoku passt wie die Faust aufs Auge und schafft es, von der spielerischen Monotonie abzulenken.  

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Minihai mit mächtig Appetit. © 4P/Screenshot

Generell beginnt das Spiel richtig gut, obwohl man ins kalte Wasser geworfen wird und sich gleich mit der Steuerung anfreunden muss. Die Kontrolle des Bullenhais in den drei Dimensionen ist in Ordnung, wobei der Hai und seine Gegner überraschend schnell und agil unterwegs sind. Nur an der Wasseroberfläche reagieren Hai und Kamera recht zickig, vor allem wenn man so richtig schön mit Schwung aus dem Nass springen möchte. Gerade im Flachwasser gleicht „das Abspringen“ einer Tortur, aber da müssen angehende Spitzenprädatoren durch.  

Mit Naturdoku-Charme als Trash-TV

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Zuerst sind Alligatoren eine Gefahr, aber mit zunhemender Stärke werden sie zu einer Beilage. Das Gegnermodell ohne Gliedmaßen zeigt außerdem den Zustand des Feindes an. © 4P/Screenshot

Weiter geht es mit der Fresstour am feucht-fröhlichen Büffet, wo man sich Schildkröten, Fische und später Menschen am Strand vornimmt. Das Blut fließt in Strömen und knusprig knacken die Knochen. Kurz darauf kommen Haijäger angetuckert, die zu Haihappen verarbeitet werden. Doch als Scaly Pete auftaucht, ist Schluss mit lustig: Er fängt den Bullenhai, schlitzt ihn auf und findet per „Haiserschnitt“ heraus, dass der Hai trächtig war. Der Nachwuchs zeigt gleich, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt und beißt Scaly Pete die Hand ab – und schon sind zwei Erzfeinde geboren. Fortan steuert man den Mini-Bullenhai und muss Mama-Hai rächen. Soweit die Geschichte, die nach dem überraschend ordentlichen Start zügig in die Bedeutungslosigkeit abdriftet. Aber was soll man von einem spielbaren B-Movie erwarten…

Biss zur nächsten Stufe

Das vorrangige Ziel als Mini-Shark ist es, größer und stärker zu werden. Dazu frisst man so ziemlich jedes Lebewesen in der Unterwasserwelt. Fressen ist die Hauptaktion des Hais und mit Zielaufschaltung sowie kleinem Spurt zum Ziel verbeißt man sich fast zu leicht. Manche Ziele muss man im Schlund auch mit Links/Rechts-Bewegungen herumschleudern. Essen bringt Lebenspunkte zurück und gibt weitere Ressourcen, die später für die Aufwertung von Zähnen, Flossen, Schwanz und den „inneren“ Organen notwendig sind. Informationen über den Ressourcengehalt der Nahrung und die übermäßig vorhandenen Sammelobjekte bekommt man mit dem Sonar, das Objekte in der Nähe und auf der Karte markiert.  

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Mit der Ausweichrolle geht man den Sturmangriffen aus dem Weg. © 4P/Screenshot

Es ist nicht verkehrt, viel zu fressen, um schnell größer zu werden, da man bereits im sumpfigen ersten Gebiet feststellt, dass der Hai zu klein für manche Kämpfe ist – wobei es möglich ist, einen Alligator der Stufe 8 mit Geduld und Ausweichmanövern mit einem Stufe-3-Hai zu besiegen. Die Angriffsmuster der KI-Gegner sind schnell durchschaut: Meist gilt es einem Sturmangriff auszuweichen. Manchmal stellen sich Viecher sowie Menschen auch arg doof an. Der Makohai-Spitzenprädator mit Golfballauge attackierte z.B. so gut wie gar nicht an und wich nur aus. Außerdem findet man gleich im ersten Areal hochstufige Gegner, reichlich Sammelobjekte und verschlossene Wege, die einem überdeutlich klarmachen, dass man später wiederkommen soll, was ein wenig plump und unbeholfen wirkt.

  1. Maneater ist halt (achtung Wortwitz) Geschmackssache. :D Man muss sich anfangs ein wenig durchbeissen;) und ich fand die Krokodile am anfang auch ein wenig nervig. Nachher gehts aber, und ja es ist relativ repetetiv, wobei das Menschen anknabern schon Spaß macht. Also mir machts Spaß und ich werds wohl erstmal zuende zocken, die reviews auf steam sind auch durchweg positiv :).

  2. Hab dank Gamepass auch mal reingeschaut, aber die anfängliche Begeisterung über das frische Szenario und die trashige Präsentation hat nicht lange gereicht. Etwa nach ner Stunde hab ich halb genervt und halb gelangweilt ausgemacht und ob ich in nächster Zeit nochmal rein spiele, ist mehr als fraglich...

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