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Mario & Luigi: Brothership im Test – Zuckersüß mit bitterem Beigeschmack

Mit Mario & Luigi: Brothership kehrt die RPG-Reihe rund um die beiden Klempner nach fast zehn Jahren endlich zurück. Wir klären im Test, ob das Comeback geklappt hat.

Unser Test zu Mario & Luigi: Brothership.
© Nintendo / Adobe Photoshop [M]

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Es geht rund!

So idyllisch Konektania auf den ersten Blick auch wirken mag, treibt sich dort leider doch eine ganze Menge Ungeziefer herum, das sich Mario und Luigi bei der Anbindung der Inseln in den Weg stellt. Die lokale Fauna, die ebenfalls dem Pilzkönigreich entrissenen Schergen Bowsers oder die aggressive Armee von Stekdov: Sie alle wollen den beiden willigen Weltrettern ans italienische Leder. Also heißt es: Auf die Köpfe springen oder gegen den Körper hämmern, um sich den Erstangriff zu sichern, und los geht die rundenbasierte Sause.

Ein Screenshot aus Mario & Luigi: Brothership.
Nicht nur gegen Sprösslinge und Gumbas geht es ran, auch die schikanierenden Steksel wollen mit Sprüngen und Hämmern dem Erdboden gleich gemacht werden. Credit: Nintendo

Denn solltet ihr bisher jeglichen Kontakt zu Super Mario RPG oder den beiden aus dem von Square entwickelten SNES-Abenteuer hervorgegangenen Reihen Paper Mario und Mario & Luigi vermieden haben: Ja, die Klempner-Kämpfe finden hier mit strikten Regeln statt. Zug um Zug entscheide ich, ob ich Gegner mit den Füßen oder dem Hammer attackieren will – fliegende Gegner entgehen dem wuchtigen Werkzeug, stachelige wollen lieber nicht besprungen werden.

Mitmachen statt nur zuschauen

Doch meine Beteiligung hört nicht nach dem Auswählen auf: Jeder Angriff von Mario und Luigi verlangt, dass ich im richtigen Moment den A- oder B-Knopf betätige – je nachdem, welcher der beiden Brüder gerade eine Aktion ausführt. Diese Quick-Time-Events machen die Kämpfe dynamisch, belohnen aufmerksames Spielen und kommen auch bei der Verteidigung zum Einsatz: Mit dem richtigen Timing kann ich Feinde abwehren und ihnen im Idealfall sogar noch selbst Schaden reindrücken.

Ein Screenshot aus Mario & Luigi: Brothership.
Reaktionen statt Rhythmus: Für die volle Power muss ich im richtigen Augenblick die entsprechende Taste drücken. Nur dann können sich Mario und Luigi voll entfalten. Credit: Nintendo

Weitere Optionen umfassen heilende Pilze oder perfide Paar-Manöver, die in ihrer Ausführung deutlich komplexer als normale Attacken sind, dafür aber auch ordentlich scheppern und sich gerade gegen viele Gegner oder Bosse als besonders effektiv erweisen. Obwohl im Verlauf der mehr als 40 Spielstunden ganze Heerscharen ins Jenseits befördert werden, wird das Kampfsystem nie langweilig: Der Fluss aus aktiv begleiteten Doppelsprüngen und Hammerschlägen begeistert bis zum Schluss, was neben den erwähnten, exzellenten Animationen der Brüder auch an der jazzigen Musik liegt, zu der die Klempner fröhlich im Takt wippen.

Außerdem ist die Auswahl an Antagonisten ausgesprochen abwechslungsreich und wartet mit einer ganzen Reihe an Angriffen auf, die immer wieder unterschiedliche Reaktionen von mir verlangen. Einige von ihnen arbeiten sogar zusammen und feuern Kombinationsattacken ab: Ein solches Zusammenspiel der Fieslinge findet man in Videospielen selten. Der wirklich einzige Wermutstropfen: Der Übergang von der Overworld zum Kampfbildschirm dauert einige Sekunden, was sich auf Dauer merklich läppert und das Tempo drosselt.

Lasst mal stecken

Die Kirsche auf dem Kampfsystemkuchen bilden derweil die Stecker: Während der Auseinandersetzungen sind nämlich ein paar Buchsen aktiv, in die ihr passende Stücke einführen könnt. Jeder von ihnen hat eine gewisse Anzahl Nutzungen, nach denen sich die Stecker vor dem erneuten Gebrauch aufladen müssen, sowie einen unterschiedlichen Effekt: Einer lässt Stachelkugeln auf Feinde niederprasseln, ein anderer ermöglicht den automatischen Einsatz von Heilpilzen, ein dritter löst Schockwellen aus.

Ein Screenshot aus Mario & Luigi: Brothership.
Mit dem Steckersystem hat sich Nintendo wirklich was einfallen lassen: Immer wieder neue Kombinationen halten die Kämpfe auf Trab und eure Gegner im Zaum. Credit: Nintendo

Bestimmte Stecker harmonisieren miteinander, sodass beispielsweise von der Schockwelle getroffene Gegner ebenfalls eine Stachelkugel abbekommen. Das lädt zum Experimentieren ein und belohnt clevere Kombinationen. Dazu kommt, das wirklich jeder Stecker eine Daseinsberechtigung hat: Keiner ist nutzlos und durch die Abklingzeiten werdet ihr ohnehin zum Rotieren gezwungen, weshalb ich immer wieder neue und spannende Einsätze für gewisse Fähigkeiten entdeckt habe.

Dadurch entsteht ein ausgeklügeltes System, bei dem ich nicht eine funktionierende Strategie bis zum Ende des Spiels durchpeitsche, sondern immer wieder anpasse – je nach Situation und Gegnertyp. Weil im Verlauf außerdem neue Stecker und mehr Buchsen dazukommen, werden auch alte Kombinationen immer wieder aufgelockert und erweitert. Besonders praktisch: Ich kann die Stecker jederzeit im Kampf anpassen, ohne dafür einen Zug opfern zu müssen, was die Experimentierfreudigkeit noch verstärkt.

  1. Dat Scharger hat geschrieben: Gestern 19:03 Mich interessiert vor allem eines:
    Ist wiedermal Luigi-Mobbing an der Tagesordnung? Oder hat man mittlerweile gemerkt, dass man auch lustig sein kann, ohne ständig auf Luigi einzuprügeln und sich über seine Tollpatschigkeit und Ängstlichkeit zu beömmeln?
    Das nenne ich mal eine originelle Frage! Ganz kann Luigi seine Tollpatschigkeit nicht abschütteln, aber die wird vor allem in einer Hinsicht zur Schau gestellt und der Klempner macht hier auch eine schöne Entwicklung durch: Jedes Mal, wenn die Brüder auf eine neue Insel geschossen werden, gelingt Mario eine Punktlandung, während Luigi im Dreck landet. ABER: Nur bei den ersten Malen. Nach und nach steigert er sich und landet dann genau wie Mario irgendwann mit Bravour auf den Füßen. Ansonsten ist er nur ab und ein bisschen ängstlich, wenn es gegen die großen Oberfieslinge geht, stählt aber jedes Mal seine Nerven und tritt nicht den Rückzug an. Ich finde also, die Entwickler*innen haben seinem Charakter durchaus alle Ehre gemacht. :mrgreen:

  2. Mich interessiert vor allem eines:
    Ist wiedermal Luigi-Mobbing an der Tagesordnung? Oder hat man mittlerweile gemerkt, dass man auch lustig sein kann, ohne ständig auf Luigi einzuprügeln und sich über seine Tollpatschigkeit und Ängstlichkeit zu beömmeln?

  3. schockbock hat geschrieben: Gestern 13:41
    Weil der Oberbösewicht sich akut keine Namen merken kann, wird er von seinen geschwätzigen Lakaien immer wieder korrigiert.
    Da soll "partout" heißen, nicht "akut", oder?
    Whoops, ja absolut. Danke für die Anmerkung, wird korrigiert. :mrgreen:

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