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Marvel’s Guardians of the Galaxy: The Telltale Series (Adventure) – Comic-Helden auf Rettungsmission

Die Guardians of the Galaxy haben mit der Veröffentlichung der fünften Episode „Don’t Stop Believing“ jetzt ihr erstes Abenteuer unter der Regie von Telltale Games abgeschlossen. Kann sich die streitsüchtigen Chaos-Truppe rund um Star Lord, Rocket, Gamora, Drax und Groot nach dem etwas zähen Auftakt bis zum Finale noch ordentlich ins Zeug legen oder sollte man sich die episodische Rettung der Galaxis lieber sparen?

© Telltale Games und Marvel Entertainment / Telltale Games und Marvel Entertainment

Gewohnte Telltale-Kost

Es ist so: Kann man der Telltale-Formel mit ihren interaktiven Filmen sowie Pseudo-Entscheidungsfreiheit etwas abgewinnen, kommt man auch hier auf seine Kosten, wenn man Fan der Marvel-Helden ist. Denn tatsächlich nimmt die Handlung mit den weiteren Episoden zunehmend Fahrt auf und bindet nicht nur weitere Figuren wie Mantis oder Nebula ein, sondern beleuchtet in Rückblicken auch die Vergangenheit der Protagonisten, ihre Konflikte untereinander, aber auch das Band von Freundschaft und Familie. Als Spieler sitzt man oft zwischen den Stühlen, wenn man in den vorgegebenen Dialogoptionen Partei für eine Seite ergreifen muss, doch läuft alles auf den großen Knall hinaus, dem die ebenso große Versöhnung folgen muss, wenn man die Galaxie retten will. Der Kampf gegen Thanos in der ersten Episode ist nicht mehr als ein Vorspiel, denn mit dem Auftauchen der Kree-Kommandantin Hala und ihren düsteren Plänen rund um ein mächtiges Artefakt ist die Gefahr noch längst nicht gebannt.

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Es herrscht mal wieder dicke Luft! © 4P/Screenshot

Mehr soll an dieser Stelle aber nicht verraten werden. Es sei nur gesagt, dass die Handlung genug hergibt, um bei der Stange zu halten, auch wenn man Themen wie den Konflikt zwischen Gamora und Nebula schon ähnlich in den Filmen gesehen hat und die vielen Streitereien innerhalb der Truppe irgendwann zu redundant und nervig werden. Zeitweise hat man zudem das Gefühl, als würde die ohnehin etwas knapp bemessene Spielzeit manchmal künstlich gestreckt, während die Handlung an anderer Stelle zu flott und oberflächlich vorangetrieben wird – insbesondere in der letzten Episode.

Bei der Spielmechanik setzt Telltale erneut auf die bewährte Mischung aus Mini-Erkundung in eingeschränkten Arealen, massig Dialogoptionen mit Entscheidungen unter Zeitdruck und vielen Actionsequenzen, die häufig von Reaktionstests bestimmt werden. Mit Fähigkeiten wie den Düsen-Stiefeln oder dem Zeit-Scanner gibt es zwar ein paar besondere Elemente, doch bleibt man überwiegend der gewohnten Formel treu. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz, obwohl hier die Qualität der Kinofilme trotz manch lustiger Momente nicht erreicht wird. Das gilt auch für den Soundtrack: Zwar fährt man den einen oder anderen lizenzierten Song wie Stone Cold Crazy von Queen oder Dancing in the Moonlight von King Harvest auf, doch wirkt die Auswahl in den Filmen insgesamt einen Tick „cooler“. Die Hintergrundmusik im Spiel ist dagegen kaum der Rede wert und plätschert eher unauffällig vor sich hin. Schade, dass nicht auch die Songs im Spiel enthalten sind, nach denen die fünf Episoden benannt wurden, darunter z.B. Don’t Stop Believing von Journey oder More Than a Feeling von Boston. Dafür leisten die englischen Sprecher gute Arbeit. Auf eine deutsche Sprachspur wird leider verzichtet und man muss mal wieder mit den etwas holprig übersetzten Untertiteln leben.    

Eigenwilliges Figuren-Design

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Mit der Kree-Kriegerin Hala ist nicht zu spaßen. © 4P/Screenshot

Ich hatte zunächst einige Probleme damit, mich mit dem Figurendesign anzufreunden – vor allem Peter Quill / Star-Lord weist im Spiel überhaupt keine Ähnlichkeiten zum Kinofilm-Vorbild Chris Pratt auf und auch Gamora ist mit ihren seltsamen Augenringen ähnlich gewöhnungsbedürftig wie Rocket, dessen Fell und Gesichtsanimationen zu starr wirken. Mit zunehmender Spielzeit lernt man zwar das Aussehen der Telltale-Guardians zu akzeptieren, aber eine virtuelle Versionen von Zöe Zaldana, Karen Gillan, Michael Rooker, Dave Bautista & Co hätten mir trotzdem deutlich besser gefallen – bei Game of Thrones ging es doch auch, auch wenn die Auftritte von Tyrion und Cersei Lannister, Jon Snow oder Daenerys eher unter kurzen Gastrollen verbucht werden konnten. Meist übernimmt man die Kontrolle über Star-Lord, doch zwischendurch liegen auch die Taten und Entscheidungen anderer Guardians in den Händen des Spielers.

Technisch befinden sich die Guardians etwa auf dem gleichen Niveau wie der Auftritt des Dunklen Ritters Batman unter Telltale-Regie. Für Besitzer einer Xbox One ist das sicher keine gute Nachricht, denn das bedeutet, dass man hier erneut mit den z.T. starken Problemen bei der Bildrate leben muss, die den Spielspaß spürbar mindern. Auf der PS4 läuft das Spiel durchweg runder, obwohl es auch hier vereinzelt kleine Darstellungsprobleme zu verzeichnen gibt. Seit dem Umstieg auf die neue Engine (Batman) hat man die Möglichkeit, dass Zuschauer über die Funktion Crowd Play die Entscheidungen mit beeinflussen können – so auch hier. Mehr als einen netten Bonus stellt das Feature allerdings nicht dar, das ich persönlich ohnehin immer deaktiviere.

  1. Ach, die Wertung ist noch gut genug für mich. Die Demo hat mir schon ganz gut gefallen. Von daher werd ich vielleicht schon beim nächst besten Sale zuschlagen, weil Telltale Spiele sind solche Spiele bei mir, die ich dann Spiele wenn ich gerade so richtig Bock auf Story mit wenig Gameplay habe. Aktuell habe ich den Bock nicht. ^^

  2. sabienchen hat geschrieben: 12.11.2017 09:58
    mafuba hat geschrieben: 12.11.2017 08:00 Ich kann es nicht nachvollziehen, dass bei jedem Telltale Test auf 4players - unter den Kontrapunkten "zu wenig gameplay" , "zu seichte Rätseln" oder Ähnliches zu finden ist.
    Entweder mag man die Spiele oder nicht. Mittlerweile weiß aber glaube ich wirklich JEDER das Telltale nicht für gutes gameplay sondern für interessante Storys steht...
    TellTale nutzt immer das gleiche SpieleFramework, da passt sich 4Players einfach nur an ... :Häschen:
    Wahrscheinlich :D

  3. mafuba hat geschrieben: 12.11.2017 08:00 Ich kann es nicht nachvollziehen, dass bei jedem Telltale Test auf 4players - unter den Kontrapunkten "zu wenig gameplay" , "zu seichte Rätseln" oder Ähnliches zu finden ist.
    Entweder mag man die Spiele oder nicht. Mittlerweile weiß aber glaube ich wirklich JEDER das Telltale nicht für gutes gameplay sondern für interessante Storys steht...
    TellTale nutzt immer das gleiche SpieleFramework, da passt sich 4Players einfach nur an ... :Häschen:

  4. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass bei jedem Telltale Test auf 4players - unter den Kontrapunkten "zu wenig gameplay" , "zu seichte Rätseln" oder Ähnliches zu finden ist.
    Entweder mag man die Spiele oder nicht. Mittlerweile weiß aber glaube ich wirklich JEDER das Telltale nicht für gutes gameplay sondern für interessante Storys steht...

  5. cM0 hat geschrieben: 10.11.2017 10:53 Ich fand es auch nur mittelmäßig. Der Konflikt innerhalb der Gruppe ist zu vorhersehbar und ging mir sogar etwas auf die Nerven. Die letzte Episode ist gefühlt wirklich sehr schnell vorbei, aber den Einstig fand ich gar nicht so schwach. Mir fehlt etwas der Humor, genau wie eine generelle Spannung.
    Kann ich mich nur anschließen. Hatte auf ein ähnlich humorvolles Erlebnis wie in Tales from the Borderlands gehofft und war dann doch etwas enttäuscht, dass dergleichen kaum vorzufinden war. So war das ganze Abenteuer recht zäh, auch wenn mir die Chars über die Episoden doch ans Herz gewachsen sind.
    Ich mag die Telltale Spiele und habe noch keine Ermüdungserscheinung von deren Umsetzung, aber einen zweiten Teil der Guardians bräuchte ich nicht.

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