Nach dem Technik-Mischmasch des Vorgängers (Unreal für die Kampagne, Frostbite für den Multiplayer) setzt Danger Close jetzt in Gänze auf die neuste Technologie aus dem Hause DICE. Und gerade, wenn ihr einen gut befeuerten PC unter dem Schreibtisch stehen habt, dann kann sich das Ergebnis mehr als sehen lassen: Von der ersten Minute an wird der Spieler mit der Nase voran in die Prachtgrafik gedrückt, die durchaus in die Nähe von Battlefield 3 rückt: Tolle Effekte, liebevolle, abwechslungsreiche Szenarien, gut animierte Figuren. Auch die Zwischensequenzen haben eine Extra-Runde Applaus verdient, denn mit Ausnahme der unnötig künstlich wirkenden Gesichter der Figuren sind sie erstklassig animiert – und vor allem über weite Teile angenehm ruhig, entspannt, nicht effektheischend. Zwar dümmer und wilder durch die Zeit springend als eine durchschnittliche 24-Folge, aber dennoch gut. Sehr angenehm für den Nicht-Amerikaner ist außerdem der Mangel der sonst in dem Genre so üblichen Patriotismus-Lobhudeleien. „Mangel“ bedeutet aber leider nicht „Verzicht“ : Ganz zum Schluss kriegt man die Vaterlandsliebe und den Helden-Herzschmerz mit der Schaufel ins Gesicht gedroschen; man sieht förmlich, wie die Autoren mit der Hand am Herz und einer Träne im Patriotenauge vor einer dramatisch im Wind wehenden USA-Flagge stehen. Klebrig, schmalzig und ganz schön eklig!
Die Konsolenfassungen sind technisch ebenfalls auf hohem Niveau, aber deutlich niedriger als die auf Elf gedrehte PC-Fassung: Am deutlichsten sieht man die Unterschiede bei den Texturen – was am PC knackescharf ist, ist hier in Nahaufnahme matschig. Manche Objekte wie der Wolkenhimmel oder durch das Fenster scheinende Lichtstrahlen sind z.T. sehr grobkörnig, außerdem gibt es immer wieder Fehler in der Schattenberechnung. 360-Spieler sind außerdem gut beraten, wenn sie, wie schon bei Battlefield 3, das auf der einen DVD enthaltene HD-Texturen-Paket installieren. Ersparen sie sich diese knapp drei Gigabyte, sieht Warfighter auf der Konsole aus wie die PC-Version auf der niedrigsten Detail-Einstellung. Am ärgerlichsten sind allerdings die in allen Fassungen auftretenden Bugs, die das Spiel nachweislich stoppen: Bei der Sniper-Mission wartete ich z.B. einmal vergeblich darauf, dass die zusätzlichen Hubschrauber angeflogen kamen. Ein anderes Mal lief eine Echtzeit-Cutscene ohne mich ab, danach standen alle Gegner mit seitlich angewinkelten Armen in der Gegend herum und machten nichts mehr. Klar, in solchen Fällen hilft der Griff zum letzten Checkpunkt und die Sache ist gegessen – aber trotzdem ist so etwas höchst peinlich!
Mein Kumpel und ich
Heutzutage definiert sich ein richtiger Ego-Shooter nicht nur durch die Kampagne, sondern vor allem auch durch den Spaß im Mehrspielermodus. Und da führt gegenwärtig kein Weg an den Schlachtschiffen Call of Duty und Battlefield vorbei. Das merkt man Warfighter sehr deutlich an, bietet es doch alle wichtigen Standards: TDM & CTF, dazu Varianten von Rush und „King of the Hill“. Interessant wird’s erst mit „Home Run“, da es hier kein Respawn gibt und eroberte Flaggen nicht zurück getragen werden können. Die Spielgeschwindigkeit ist irgendwo zwischen Modern Warfare 3 und Battlefield 3 – also ziemlich zügig. Außerdem folgen die Entwickler (dieses Mal kümmerte sich Danger Close selbst um den Multiplayer) dem BF3-Vorbild, da man sich hier hinlegen kann (was einer Camper-Einladung gleichkommt) und es keinen Spawn-Schutz gibt – mit etwas Pech ist der Gegner also schon so weit vorgedrungen, dass man direkt zum Neustart von einer Kugelsalve begrüßt wird. Ich bin immer noch kein Fan dieser Ideen, aber wenigstens gibt es hier eine Killcam, die einen Zeitlupen-Blick auf den Mörder ermöglicht. Sehr schade auch, dass die Zahl der Spieler auf 20 begrenzt ist – unabhängig von der Plattform. Immerhin gibt es auch auf Konsolen wieder einen vollen Serverbrowser, zusätzlich zum automatischen Matchmaking und dem schnellen Einstieg. Es gibt acht Karten, die recht klein gehalten sind – das macht die Gefechte schnell und intensiv.
Die große Besonderheit des Warfighter-Mehrspielers ist das „Fireteam“-Konzept. Am grundsätzlichen Spielprinzip ändert es nichts, es bedeutet nur, dass man immer in einer Zwei-Mann-Gruppe unterwegs ist. Das Konzept dürfte Clan-Spielern kaum neu sein, aber hier bedeutet es, dass man nicht nur einen mobilen Spawn-Punkt zur Hand hat (zumindest sofern er nicht gerade selbst angegriffen wird), sondern sich auch gegenseitig mit Heilung und Munition zur Hand gehen kann. Kurz gesagt: Kooperation wird groß geschrieben und belohnt. Apropos Belohnungen – von denen regnet es wie in Battlefield 3 wieder Massen. Neue Spezialeinheiten (anfangs muss man sich für eine von zwölf entscheiden) und Soldaten-Klassen, zusätzliche Waffen, Designs und Ausrüstungen – all das eröffnet sich geduldigen Spielern nach und nach. Wie bei Battlefield 3 wird auch hier wieder das Battlelog-System voll ausgenutzt. Das bedeutet nicht nur jede Menge Statistiken, sondern auch Clan-Tools und nette Ideen wie „Warfighter Nations“ – eine Art Wettbüro, in dem man über eifriges Multiplayer-Spielen erbeutete Münzen auf eine Nation seiner Wahl setzen darf. Ein Origin-Account wird übrigens in allen Fassungen benötigt.
Die Kampagnendauer mindestens verdoppeln. Es ist schön das man versucht den Gefühlszwist eines der Hauptdarsteller mittels den Zwischensequenzen darzustellen, jedoch während der Mission kommt dieses generell gar nicht zu tragen und wenn es nur durch Gespräche zwischen den Protagonisten wäre, dann wäre zumindest diese glaubwürdiger.
Manche der Level gehen schön in die Breite was leider nicht genutzt wird, hier könnte man schön per KI, versuchen einen zu umgehen oder einzukreisen. Die KI geht zwar in Deckung wenn ma sie beschießt, nutz aber leider die Umgebung nicht zu ihrem Vorteil, das sind Gegner schön in erhöhter Position, und dann kommen die auch noch runter.
Das sind so die beiden größten Punkte.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man bei EA auf die Idee kommt, DAMIT etwas nennenswert zu reissen. Als einzige Erklärung habe ich nur, dass dort Leute entscheiden, die keinen blassen Schimmer von dem haben, was sie den lieben langen Tag tun.
Ach ja und noch was, oben steht auch das es für den PC die selbe Wertung bekommt wie auf Xbox360 oder PS3, obwohl Herr Kautz auch schreibt, das auf dem PC die Grafik besser ist. Deshalb müsste es allein schon für PC eine bessere Wertung geben, oder nicht??? Wenn nicht, würde mich mal interressieren, nach welchen Kriterien ein Spiel noch bzw. noch nicht bewertet wird. Klar, die Grafik ist zwar nicht ausschlaggebend, man siehe Minecraft (wichtiger ist für mich das es Spaß macht), aber in der heutigen Zeit sollte man diese schon in der Gesamtwertung miteinbeziehen. Wenn nicht, macht dieser Test doch keinen Sinn, oder? Für mich ist das Ergebniss des Test´s an sich gar nicht mal so schlecht, mich würde nur mal Interressieren, welche Wertung es geben würde, wenn man CoD nicht kennen würde. Den im Vergleich zu MoH MW hat sich meiner Meinung einiges verbessert. Besonders der Multiplayer läuft flüssiger von der Hand. Ich meine, was könnte man noch besser machen eurer Meinung nach? Klar geht da noch einiges. Aber was in euren Augen müsste man verbessern, das MoH ein Topspiel wird, bzw. was würdet ihr euch wünschen, ohne dabei einen Vergleich mit CoD herzustellen?