Waffen
Wobei ich hin und wieder selbst explodiert bin. Denn so entspannt das Springen auf den Dächern ist, so frustrierend können die Begegnungen mit den Polizisten sein. Faith ist nämlich verwundbarer als andere Actionhelden und hat praktisch nie eine Waffe in der Hand. Ich bin jedenfalls viel zu oft tausend Tode gestorben, bevor ich endlich am nächsten Checkpunkt ankam. Manchmal hilft nur einfaches Weglaufen – in Mirror’s Edge mehr als sonst irgendwo! Und selbst wenn man die Cops entwaffnet, indem man im richtigen Moment die entsprechende Taste drückt: Faith kann zwar so lange schießen, bis das Magazin leer ist, bewegt sich dann allerdings im Schneckentempo. Sie wirft Bleispritzen lieber fort und sieht zu, dass sie Land gewinnt.
Richtig nervenaufreibend wird das Davonlaufen in der zweiten Hälfte, wenn die Stadt ihre Geheimwaffe loslässt: speziell ausgebildete Runner mit sämtlichen akrobatischen Fähigkeiten,
die auch Faith auf dem Kasten hat. Plötzlich ist ihr agiler Vorteil dahin, im Kampf wäre sie ohnehin weiterhin unterlegen. Sobald sie einen
Verfolger in ihrem Nacken keuchen hört, legt mein Herz jedenfalls drei Gänge zu – großartige Momente! Wo gab es das bisher schon: einen Ego-Shooter, in dem Waffen praktisch keine Rolle spielen und in dem das Erreichen des Ziels bedeutend wichtiger ist als das Beseitigen der Gegner?
Evolution
Es passiert sowieso selten, dass sich Faith einem der symbolischen Schwarzträger zum Entwaffnen nähern kann, ohne ins meist tödliche Kreuzfeuer zu geraten. Ich schlage mich deshalb lieber an den Gesetzeshütern vorbei, indem ich Hiebe und Tritte mit einem Sprung oder einem Wandlauf kombiniere. Das setzt die Polizisten zwar nicht umgehend außer Gefecht, ist nach zwei, drei kurzen Vorstößen aber trotzdem effektiv. Man hätte deshalb auch fragen können: Wo gab es schon mal ein Jump&Run, das den akrobatischen Wurzeln seines Genres treu bleibt, obwohl es wie ein Ego-Shooter aussieht?
Diese Treue geht sogar so weit, dass sich Abschnitte häufen, in denen Faith immer wieder einen Checkpunkt von Neuem beginnt, weil Timing und Geschick beim Überrumpeln der Polizei einfach nicht passen wollen. Oder weil der gewollte Stunt einfach nicht klappen will – kann man ihn überhaupt schaffen, ist es überhaupt der legitime Weg in die versteckte Ecke? Die altmodische Treue geht sogar so weit, dass die Spielzeit mit genauer Kenntnis aller Levels auf etwa eine Stunde schrumpfen würde. Und sie geht so weit, dass man irgendwann jeden Abschnitt immer wieder neu startet, damit man ihn irgendwann im Schlaf beherrscht. Damit man so präzise rennen, springen und kämpfen kann, bis man irgendwann mit einem fehlerfreien Run die Rekordzeit knackt.
Aufgrund dieser Trial&Error-Motivation ist Mirror’s Edge nicht einfach ein Ego-Shooter, der aus der Reihe tanzt. Es ist die Evolution des Jump&Runs.
Es ist zwar schade, dass ich die Steuerung nicht auf meine Vorlieben einstellen kann, sondern mich erst auf den unkonventionellen linken Bumper (Springen/Hochziehen) und den ebenso ungewohnten linken Trigger (Ducken/Rutschen) umgewöhnen musste – dafür blieb mir allerdings alle Zeit der Welt. Denn wo DICE auf einen direkten Mehrspieler-Vergleich verzichtet, haben die Entwickler in jedem Level mehrere Time Trial-Strecken abgesteckt. Auf denen muss Faith nicht nur so schnell wie möglich markierte Wegpunkte erreichen, ihre Zeit wird auch in einer weltweiten Tabelle festgehalten. Besser noch: Wer die schnellste Route sehen will, lässt sich wahlweise den so genannten Ghost des weltschnellsten Runners anzeigen. Und schon mit der Testversion, deren Zeiten mir verloren gehen, habe ich etliche Stunden in den Time Trials verbracht! Denn hier
habe ich endgültig den Wind gespürt, der dafür gesorgt hat, dass sich Faith für ein Leben über dem Gesetz der Stadt entschieden hat.
Den Ghost habe ich aber bald abgeschaltet, denn es ist wesentlich spannender, sich erst einmal in aller Ruhe umzusehen, um neue Wege zu entdecken. Hier geht es nämlich nicht darum, überhaupt weiter zu kommen, hier zählen plötzlich Zehntelsekunden. Tatsächlich haben mir am Anfang sogar weit mehr als zehn Sekunden gefehlt! Es dauert eine Weile, bis sich irgendwann plötzlich Wege auftun, die man vorher im Traum nicht wahrnimmt. Schließlich muss man sich erst in die vertrackte Denke eines Runners hineinversetzen und dann auch noch schwierige Stunts punktgenau meistern – und selbst dann habe ich noch immer keine Ahnung, wo manche ihre Zeiten her holen! Schön, dass der häufige Neustart eines Time Trials nicht von Wartezeiten behindert wird. Weniger schön allerdings, dass beide Konsolen vor dem Neustart eines Speed Runs erst kräftig Daten schaufeln müssen. Dabei sind Speed Runs die Königsklasse der Time Trials. Denn in diesen hetzt man nicht nur durch kurze Abschnitte eines Levels; dort wird gemessen, wie lange der Durchlauf eines kompletten Levels, einschließlich aller Gegner, kostet. Nur wer dann noch mit der Weltspitze mithalten kann, hat Mirror’s Edge gemeistert – und ist den Grenzen gewöhnlicher Lauf-Shooter endlich entkommen.
also die Demo hat mich voll überzeugt. Ist ein tolles Spielgefühl, aber da es schnell durch gespielt ist weiß ich nicht ob ich es mir kaufen soll.
eine frage wenn ich mir die platin trophäe holen will muss ich mir jez dieses time trial pure runterladen?????
im trophy bereich wird das schon angezeigt obwohl ich das nich hab und es mir auch nich laden will.
man da hat die ps mal exclusive inhalt und dann son verfickter scheiß ey-.-
zuerst stand ich dem spiel recht skeptisch gegenüber und habe einen kauf recht lange herausgezögert ... bin nun zu der erkenntnis gekommen AHHHH ich hätte es sofort kaufen sollen *rwar* ... ich war sofort begeistert ... spielprinzip war sehr einleuchtend und macht lust auf mehr ... falls die entwickler einen zweiten teil in erwägung ziehen sollten werden wir hoffentlich nicht enttäuscht, was ja doch des öfteren geschieht
Das Spiel hat die hohe Wertung echt verdient. Das ist ne klasse Story, ein verdächtig gutes Spielprinzip und ein klasse Grafikstil !
Hätte nie gedacht, dass sowas von EA kommen kann !