Der ewige Kampf
Die Story, welche Euch durch die insgesamt mehr als 200 Missionen begleitet, ist -wie kaum anders zu erwarten war- äußerst plakativ und malt ein schwarz-weißes Bild ohne jegliche Grauzonen. Je nachdem, auf welcher Seite Ihr kämpft, sind alle Federations-Mechs die Feinde, die Ihr als Zeon-Recke abschießen müsst oder umgekehrt.
Da die Geschichte im Verlauf des Spieles auch nur hin und wieder durch Texte und kleine Einblendungen fortgeführt wird, findet man selten Ansatzpunkte zur Identifikation, wodurch sich Gundam selbst ein wenig der immens wichtigen Atmosphäre beraubt.
Missions-Flut
Da man keine Ablenkungen seitens der Story hinnehmen muss, könnt Ihr Euch voll und ganz auf die Action konzentrieren, die Euch von Capcom angeboten wird. Und davon ist genug da. Mehr als 100 Missionen warten auf jeder Seite auf Euch. Dabei reicht das Repertoire von einfachen „Seek-and-Destroy“-Missionen über Testfahrten mit einem neuen Mobile Suit bis hin zu Schutz-Missionen. Doch so abwechslungsreich sich diese Vielfalt anfangs auch gestaltet – mit der Zeit wiederholen sich die gestellten Aufgaben einfach zu häufig, um für Überraschungen sorgen zu können.
Dafür habt Ihr jedoch im Laufe der Zeit ein wahres Arsenal an Mobile Suits im Hangar stehen, die Ihr teilweise sogar nach eigenen Wünschen mit Waffen ausstatten könnt. Kommen Missionen auf Euch zu, in denen Ihr mit einem Flügelmann unterwegs seid, könnt Ihr seinen Mech gleich mit auswählen und ausrüsten.
MS Gundam Federation vs. Zeon bietet tatsächlich einige Schwächen. Die Kommandos an den Flügelmann htten ohne Probleme mit einer Rückmeldung per Sprachausgabe versehen werden können, um ein wenig mehr \"Feeling\" heraufzubeschwören. Auch einige Zwischenanimationen á la Final Fantasy wären der Spielatmosphäre durchaus zuträglich gewesen.
Was positiv zu bewerten ist, ist die Tatsache, daß die sich im Spielverlauf erschließenden Missionen mit der Chonologie von MS Gundam 0079 stimmig sind - auf der Seite Zeons beispielsweise beginnt man mit Testläufen des MS 05 Zaku I, der im Verlauf des Spiels von den immer besser werdenden MS Zeons ersetzt wird. Die Missionstheater führen den Spieler ebenfalls an \"Originalschauplätze\", z.B. Ma Qbes Minenstützpunkt am Schwarzen Meer oder nach New York, wo sich die White Base versteckt. Von daher bekommt man schon das Gefühl, daß sich das Geschehen weiterentwickelt.
Eine größere Vielfalt von Missionstheatern hätte gleichwohl dem Spiel durchaus gutgetan - der xte Einsatz in Odessa wirkt tatsächlich irgendwann langweilig. Elemente wie Feldreparaturen und dergleichen (man denke an den Zaku-Tank in Gundam 0079 oder die \"zusammengeflickten\" Zakus in 0081: Stardust Memories) wären ebenfalls begrüßenswerte Details gewesen. Dafür sind die Animationen der MS im großen und ganzen durchaus gelungen (nebenbei: warum bewegen sich eigentlich die Beinschürzen bei den Zakus und Zaku-Varianten nicht?) Ein weiterer Minuspunkt: Jede Mission besteht im Grunde aus MS-Prügeleien. Die taktische Vielseitigkeit der MS in den Serienvorbildern kommt leider zu kurz.
Was bleibt ist ein durch die - relativ simpel - zu erlernende Steuerung kurzweiliges Spiel, das man wunderbar mal \"so eben nebenher zocken\" kann. Dafür ist der Preis leider ein bißchen zu hoch. Mein Urteil lautet: Bedingt empfehlenswert.
Wenn man an Mech-Spiele auf der PS2 denkt, fallen einem automatisch die Armored Core-Spiele ein, die qualitativ zwar nicht immer das Gelbe vom Ei sind, aber dennoch mangels Konkurrenz unangefochten an der Spitze stehen. Auch die zahlreichen Mobile Suit Gundam-Spiele von Bandai konnten bisher nichts daran ändern - waren sie spielerisch doch weitaus schlechter als die AC-Serie. Mit dem neuen MBG: Federation vs. Zeon soll verlorener Boden gut gemacht werden. Und die Chancen stehen nicht schlecht, denn immerhin ist Capcom für die Umsetzung verantwortlich. Was Ihr von der umfangreichen Mech-Ballerei erwarten könnt, erfahrt Ihr im Test.<BR>