Auf in die Natur
Bei einem Ritt durch die Windebene oder den Karminwald pfeffert mir eine weitere Veränderung von Monster Hunter Wilds geradezu ins Gesicht: Das dynamische Wetter, einteilbar in drei Kategorien, die jeweils Flora und Fauna beeinflussen. So sorgt die Ödzeit für eine Verknappung von Ressourcen, weshalb sich Monster aggressiver verhalten, öfter in Rudeln unterwegs sind und miteinander kämpfen. Ihr findet weniger Pflanzen und Kleintiere, was die Vorbereitung noch wichtiger macht.


Die Fülle ist dagegen genaue Gegenteil: Alles ist im Überfluss vorhanden, darunter natürlich Pflanzen und endemisches Leben, was die Monsterjagd angenehmer gestaltet. Abschließend kommen extreme Wettereignisse dazu, die sich je nach Region unterscheiden. In der Windebene entsteht beispielsweise ein Sandsturm mit Blitzen, während der Karminwald unter Starkregen ertränkt wird. Außerdem taucht der Spitzenprädator (im Original: Apex Predator) des jeweiligen Gebiets auf.
Das klingt auf dem Papier wunderbar, die Umsetzung hat mich dann aber doch etwas enttäuscht. Zu wenig sind mir die Unterschiede spielerisch aufgefallen, zu lange haben die einzelnen Perioden angehalten. Häufigere Wetterwechsel während der Jagd, von dem ich während rund 40 Stunden Spielzeit nur einen einzigen bemerkt habe, wären hier der Schlüssel gewesen, denn wenn beim Kampf gegen eine Quematrice plötzlich ein Sandsturm aufzieht oder abflacht, dann fühlt sich die Spielwelt tatsächlich noch echter an.

Davon abgesehen können aber wieder alle Gebiete überzeugen und sind nicht nur horizontal, sondern auch vertikal ausgebaut. Zwar fehlt ein optisches Highlight wie das Korallenhochland aus World und die Windebene mit ihren mitunter schwachen Gelb- und Brauntönen als erste Region zu wählen, war sicher auch nicht die klügste Entscheidung. Doch gerade das Ölquellbecken, das sich auf der einen Seite anfühlt wie der dunkle Meeresboden und dann auf der anderen Seite dank feuriger Flammen hell und voller Leben auflodert, hält gegen solche kleinen Makel dagegen.
Ein wirklich wildes Lager
Das Thema von Monster Hunter Wilds lässt sich aus dem Titel ablesen: Es geht raus in die Wildnis. Angesichts dessen legt ihr in jeder Region auch nur in einem provisorischen Basislager eine Pause ein statt wie einst in World im vollständigen Stützpunkt. Ich finde es mutig, dass Capcom hier etwas Neues wagt und dem Thema des Spiels treu bleiben will, trotzdem vermisse ich den früheren Umfang und habe mich immer wieder etwas verlaufen, weil in jedem Lager die Anordnung von Schmiede, Zelt und Provisionen ein wenig anders ist.
In dem Zusammenhang ein besonders tragischer Verlust ist die fehlende Kantine. Gekocht wird nur noch im Zelt oder unterwegs auf einem kleinen Grill und auch, wenn das Steak nach wie vor schmackhaft aussieht, fehlt mir hier eindeutig die Opulenz der Festmähler aus World. Praktisch ist allerdings, dass ich mir eben auch auf der Jagd schnell was zwischen die Kiemen schieben kann und die Mahlzeit-Boni nun nicht mehr pro Quest gelten, sondern zeitbasiert sind. Das passt erneut zur offenen Spielstruktur.

Ansonsten ist hier aber alles beim Alten geblieben: Ihr könnt Heiltränke sowie andere nützliche Gegenstände kaufen und herstellen, Nebenmissionen annehmen und bei der Schmiede vorbeischauen. Hier bastelt euch Gemma aus angeschleppten Monster-Materialien neue und vor allem bessere Ausrüstung. Und wenn euch mal eine Schuppe oder ein Reißzahn fehlt? Na, dann jage ich die entsprechende Kreatur natürlich nochmal! Monster Hunter eben.
Lässt „offen“ hoffen oder macht’s betroffen?
Monster Hunter Wilds ist in vielen Aspekten deutlich offener als seine Vorgänger und theoretisch könnt ihr fast jeden Punkt des Spiels erreichen, ohne die Schnellreise nutzen zu müssen. Doch mit den Saikrii von der Windebene bis ins Ölquellbecken reiten? Das kostet Zeit und ich habe dann doch gerne wieder auf die Flugsaurier als Transportmittel zurückgegriffen, wenn ich mal abseits der Story eine Quest erledigt habe. Alternativ geht ihr einfach auf Erkundung und attackiert vorbeilaufende Monster, dann startet der Auftrag von ganz allein.
Dazu passt auch, dass ihr zusätzlich zum Basislager unterwegs ein Feldlager errichten könnt, das ähnliche Funktionen bietet. Schmieden ist hier natürlich nicht möglich, aber ihr dürft auf eure gelagerten Gegenstände zugreifen, sie als Schnellreisepunkt nutzen und von dort aus wieder starten, falls ihr euch bei dem Zusammenstoß mit einem Monster doch mal überschätzt und ohnmächtig werdet. Wichtig zu beachten: Die Feldlager sind nicht unverwundbar, sondern können von Monstern zerstört werden, ihr solltet euch also gut überlegen, wo genau ihr das mobile Zelt platziert.
das gruppenspiel in der kampagne ist grotten schlecht gemacht, selten so eine murks gesehen. zum teil war nicht mal möglch dem spielpartner beizuterten obwohl gleicher quest schritt.
Mein Endgame-Update und meine Wertung sind nun ebenfalls im Artikel zu finden. Außerdem habe ich Pro & Contra basierend auf dem Feedback noch einmal angepasst und finde, die zusammenhängenden Punkte sind nun klarer erkennbar. Viel Spaß beim Lesen.
Ich unterschreibe den Punkt mit der Fettschreibung: Es wirkt recht willkürlich und verwirrt im Lesefluss eher als das es hilft. Ich würde mir hier auch eher wünschen möglichst ganz darauf verzichten bzw. wirklich nur signifikante Stellen zu fetten: "14 verschiedene Waffengattungen" bspw. finde ich ein absolut relevant Fakt und gut dass es gefettet wurde. Passagen oder Schlagwörter wie "Ihr merkt:", "kreativer Neuschöpfungen" oder "ein fürstlicher Anblick" dagegen überhaupt nicht. Weniger ist hier definitiv mehr.
Ich erwarte bzw. wünsche mir von solchen visuellen Eyecatchern einfach, dass sie mich - insbesondere bei einem nochmaligen Überfliegen des Textes - direkt auf die relevantesten Punkte/Fakten/Argumente lenken und diese hervorheben. Ein Satz wie "neue Mordwerkzeuge gibt es in Monster Hunter Wilds keine" tut das.
Wenn einfach irgendwas in jedem zweiten Satz gefettet wird geht dieser Effekt aber völlig verloren. Ein gefetteter Satz wie "auf der einen Seite schade" sagt dagegen garnichts, sondern erwartet von mir dass ich erst dazu den umliegenden Bereich lese, um überhaupt zu verstehen was denn Schade ist.
Danke dir für die Kritik, die auch gut verstehen kann. Dass die...