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Nacon Pro Compact (Hardware) – Kleiner Preis, große Möglichkeiten?

Auf der PS4 hat sich Nacon vor allem mit offiziell lizenzierten und hochpreisigen Controllern einen Namen gemacht. Neben den „Profi-Geräten“ hat man zudem günstige Modelle wie den kabelgebundenen Kompakt-Controller im Sortiment, die preislich unter dem Original-Zubehör angesiedelt sind. Der Pro Compact Controller ist quasi das Gegenstück für die Xbox-Plattform, einschließlich ein paar Extras. Für den Test haben wir das knapp 50 Euro teure Gerät ausprobiert.

© Nacon / Nacon

Die Macht der App

Wer noch mehr aus dem Controller herausholen möchte, kann sich neben dem PC sogar auch auf der Xbox eine kostenlose App installieren, die weitere Feineinstellungen ermöglicht. Diese gehen teilweise deutlich über das hinaus, was die offizielle Xbox-Zubehör-App beim Anschluss von Standard-Controllern bietet und finden sich meist eher bei höherpreisigen Modellen. Zu den gemeinsamen Optionen gehört die Möglichkeit, die Knopfbelegungen den eigenen Wünschen anzupassen. Ihr wollt einen Actiontaste auf den Trigger legen oder umgekehrt? Alles kein Problem!

Darüber hinaus erlaubt die App auch getrennte Anpassungen am Ansprechverhalten beider Analogstick. Neben der Bestimmung der toten Zone hat man die Wahl zwischen fünf vorgefertigten Kurven, die speziell auf die Genres Racing / Sport, Shooter, Fighting Games oder Infiltrationsspiele zugeschnitten wurden. Gleiches gilt für die separaten Einstellungen an den Triggern: Während bei der Racing-Vorlage der komplette Weg der analogen Schultertaste abgefragt wird, kommt bei der Shooter-Vorlage eine verkürze Variante zum Einsatz, um schneller schießen zu können. Das mag nicht so ausgefeilt sein wie die mechanische Verkürzung der Trigger-Wege beim Xbox Elite Controller, aber besser als nichts ist es allemal. Wer mag, darf über die App außerdem noch die Vibration grundsätzlich deaktivieren, beide Sticks tauschen oder das Acht-Wege-Digitalkreuz auf vier Wege beschränken. Mit einem kleinen Schalter an der Rückseite wechselt man zwischen dem klassischen Modus oder den individuellen Einstellungen um. Der Widerstand ist dabei hoch genug, dass man nicht aus Versehen den Modus verändert.

Dolby Atmos inklusive


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In der App lassen sich einige Feineinstellungen vornehmen. © 4P/Screenshot

Als besonderes Schmankerl hebt Nacon hervor, dass man mit dem Controller gleichzeitig auch eine Lizenz für Dolby Atmos for Headphones erwirbt, für die bei der Nutzung an der Xbox oder Windows-PC normalerweise eine einmalige Gebühr von knapp 20 Euro anfällt. Allerdings sprechen gleich mehrere Gründe dafür, warum sich die Freude über dieses Extra in Grenzen hält: Zum einen lässt das Raumklang-Erlebnis mit angeschlossenen Kopfhörern meist zu wünschen übrig und ist qualitativ nicht mit einem Lautsprecher-Setup vergleichbar. Zum anderen greift das Lizenzabkommen tatsächlich nur dann, wenn der Pro Compact angeschlossen ist. Nutzt man andere Eingabegeräte, erhält man beim Anschluss des Kopfhörers keine Atmos-Unterstützung. Wir haben uns spaßeshalber die Testversion der Dolby-App gegönnt, um die Klangeindrücke zu vergleichen, wenn man Dolby Atmos for Headphones am Original-Controller nutzt. Leider spricht das Ergebnis nicht unbedingt für den Pro Compact: Beim gleichen verwendeten Headset und Kopfhörer war die Maximal-Lautstärke hier hörbar geringer.

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