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Nebuchadnezzar (Taktik & Strategie) – An den Flüssen von Babylon

Ihr vermisst die klassische Aufbaustrategie in der Antike wie Caesar oder Pharao? Dann solltet ihr Nebuchadnezzar mal genauer anschauen – denn hier treffen sich Städtebau und Logistikmanagement im alten Mesopotamien. Wieso das richtig gut funktioniert, erfahrt ihr im Test!

© Nepos Games / Nepos Games

Handel ist alles

Spannend ist auch das Handelssystem, denn nicht alle Rohstoffe können vor Ort produziert und gefördert werden. Errichte ich den Handelshafen, kann ich auf einer Weltkarte verschiedene Orte auswählen, mit denen Handel getrieben werden kann. Hier kann ich meine Überschüsse verkaufen und dafür wertvolles Elfenbein, Papyrus oder Bronzebarren importieren, die ich selbst nicht herstellen kann. Zudem ist der Handel der einzige Weg Geld zu verdienen, um die Stadt wachsen zu lassen.

Dementsprechend wichtig ist der Fokus auf das Freischalten der Handelspartner, was zunächst über einen Prestige-Wert und nach ersten Annäherungen im Anschluss über ein Warengeschenk funktioniert. Danach steigt mein Ansehen bei den anderen Reichen, je länger ich mit ihnen Waren tausche. Zudem bekomme ich immer wieder Anfragen nach bestimmten Gütern, die bei Erfüllung ebenfalls die Beziehungsleiste in den grünen Bereich verschieben. Je besser meine Beziehungen mit meinen Handelspartnern, desto bessere Preise erhalte ich für Im- und Export. Außerdem steigt auch das Prestige meiner Siedlung, wenn andere mich für einen beeindruckenden Herrscher halten.

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Der Handel ist ein wichtiges und mächtiges Instrument. Anders kann kein Geld verdient werden. © 4P/Screenshot

Der Handel funktioniert schlüssig, ist wichtig und auch extrem mächtig. Oft ist es eine sinnvolle Strategie, zunächst nur die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen und so schnell wie möglich mehrere Handelspartner freizuschalten, damit man ihnen in Masse produzierte Ware andrehen kann. Denn mit einer recht zügig prall gefüllten Schatzkammer ist es erheblich einfacher, den weiteren Ausbau der Stadt voranzutreiben. Also ist es wichtig einen guten Ort für den Hafen zu finden, damit sich dort zahlreiche Lager platzieren lassen, damit der Warenumschlag so reibungslos wie möglich erfolgt.

Prestigeträchiger Tempelbau

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Die großen Tempelbauten können manuell entworfen werden, es gibt eine Vielzahl von Elementen und Stilen. © 4P/Screenshot

m das Prestige weiter zu erhöhen können zudem große Tempelanlagen errichtet werden. Hier kann man zumeist auf einen vorgefertigten Bauplan oder einen eigenen Entwurf zurückgreifen. Um einen Tempel fertigzustellen, platziere ich zunächst die Grundfläche und richte ein Lager für Backsteine ein. Will ich selbst als Architekt tätig werden, kann ich über mehrere Ebenen mit verschiedenen Baustilen, Deckenhöhen, Durchgängen, Treppen, Wandfarben und Türmen austoben sowie Zierobjekte wie Feuerschalen und Bepflanzungen platzieren – allerdings immer nur exakt solange, wie Baumaterial vorhanden ist. Platziere ich einen fertigen Bauplan, muss ich nur noch Material anliefern, während der Tempel fertiggestellt wird.


  1. Werde dem ganzen eine Chance geben. Pharao war und ist mein liebster City Builder, en ich tatsächlich heute noch ab und zu anschmeiße.
    Komplexe Lieferketten á la Anno brauchts da m.E. gar nicht, Fokus lag bei mir persönlich eher auf dem Monumentenbau.

  2. Ich liebe die Sierra/Impressions Games City Builder wie Caesar 3 und Der erste Kaiser. Und daher spricht mich dieses Spiel hier auch extremst an. Aber diese Beschreibung des Mikromanagements bezüglich der Lieferketten/Auslieferung hat es mir dann doch madig gemacht. Wenn es eine Demo gäbe, würde ich das mal ausprobieren, aber so verzichte ich darauf, und hoffe Pharao holt mich da eher nochmal ab. Ansonsten hat mich nach dem 3D Caesar IV von 2006 und dem genialen, weil so unheimlich freien Medieval Lords kein Aufbaustrategietitel mehr angesprochen.
    Überhaupt, warum nicht mal ein neues Caesar oder eben Medieval Lords 2? Muss doch auch dafür eine Nische da sein...

  3. Klingt erstmal interessant, aber wenn man bei der Supply Chain evtl. wegen des hinsichtlich des Mikromanagements aufwändigen und anscheinend störungsempfindlichen Logistikkonzepts oberflächlich bleibt, und dabei nicht einmal eine mehrstufige Produktionskette hat, dann ist meine erwartete Langzeitmotivation eher begrenzt. Militär scheint es auch kaum zu geben, so dass sich für mein Gefühl beim Lesen des Tests Nebuchadnezzar irgendwie zwischen die Stühle von Anno, SimCity und Factorio setzt, aber dabei jeweils nur an der Oberfläche kratzt. Klingt zwar unterhaltsam, aber nicht interessant genug um es meiner Bibliothek hinzuzufügen.

  4. Sehr cool, ich hab mal wieder Lust aus Aufbau, auch wenn ich als alter Rimworlder eher zu Songs of Syx tendiere. Das Setting finde ich sehr ansprechend. Da bekommt man gleich Bock auf blaue Kacheln.

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