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Nebuchadnezzar (Taktik & Strategie) – An den Flüssen von Babylon

Ihr vermisst die klassische Aufbaustrategie in der Antike wie Caesar oder Pharao? Dann solltet ihr Nebuchadnezzar mal genauer anschauen – denn hier treffen sich Städtebau und Logistikmanagement im alten Mesopotamien. Wieso das richtig gut funktioniert, erfahrt ihr im Test!

© Nepos Games / Nepos Games

Der Kampf mit dem Platz 

Die Bauwerke sind allerdings richtig groß – und Platz ist der Endgegner in Nebuchadnezzar. Die Karten der Kampagne sind mit Absicht knapp entworfen und da sich nicht auf jedem Untergrund auch jedes Gebäude errichten lässt, muss mit großem Aufwand bewässert, umbaut und freigehalten werden, um alle Produktionsketten errichten zu können.

Bei späteren Missionen ist am Ende beinahe die ganze Karte zugebaut, nachdem zuvor oft großflächige Umstrukturierungen notwendig waren. Immerhin: fairerweise gibt es bei Abriss von Gebäuden immer Geld zurück, somit ist man nicht plötzlich pleite, nur weil ein Viertel an der falschen Stelle steht.

Es fehlt an Umfang


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Großproduktion: Die Industrie kann große Ausmaße annehmen. © 4P/Screenshot

Eine Achillesferse der gelungenen Aufbaustrategie ist allerdings derzeit noch der Umfang: Neben der immerhin 13 Missionen umfassenden Kampagne, die quer durch die Mesopotamische Geschichte von kleinen, vorkeramischen Tutorial-Anfängen bis zur Errichtung des weltbekannten Babylon inkl. der Hängenden Gärten führt, gibt es derzeit nichts.

Kein Endlosspiel, keine Sandbox und auch keine vorgefertigten Szenarien abseits der über staubtrockene Texte inszenierten Kampagne. Entsprechend fehlt auch ein Map-Generator oder die Möglichkeit, auf den Kampagnen-Karten frei zu bauen. Allerdings haben die Entwickler hier bereits Abhilfe versprochen: Mit Patch 1.1 sollen sowohl Szenarien als auch ein Freies Spiel nachgereicht werden.

  1. Werde dem ganzen eine Chance geben. Pharao war und ist mein liebster City Builder, en ich tatsächlich heute noch ab und zu anschmeiße.
    Komplexe Lieferketten á la Anno brauchts da m.E. gar nicht, Fokus lag bei mir persönlich eher auf dem Monumentenbau.

  2. Ich liebe die Sierra/Impressions Games City Builder wie Caesar 3 und Der erste Kaiser. Und daher spricht mich dieses Spiel hier auch extremst an. Aber diese Beschreibung des Mikromanagements bezüglich der Lieferketten/Auslieferung hat es mir dann doch madig gemacht. Wenn es eine Demo gäbe, würde ich das mal ausprobieren, aber so verzichte ich darauf, und hoffe Pharao holt mich da eher nochmal ab. Ansonsten hat mich nach dem 3D Caesar IV von 2006 und dem genialen, weil so unheimlich freien Medieval Lords kein Aufbaustrategietitel mehr angesprochen.
    Überhaupt, warum nicht mal ein neues Caesar oder eben Medieval Lords 2? Muss doch auch dafür eine Nische da sein...

  3. Klingt erstmal interessant, aber wenn man bei der Supply Chain evtl. wegen des hinsichtlich des Mikromanagements aufwändigen und anscheinend störungsempfindlichen Logistikkonzepts oberflächlich bleibt, und dabei nicht einmal eine mehrstufige Produktionskette hat, dann ist meine erwartete Langzeitmotivation eher begrenzt. Militär scheint es auch kaum zu geben, so dass sich für mein Gefühl beim Lesen des Tests Nebuchadnezzar irgendwie zwischen die Stühle von Anno, SimCity und Factorio setzt, aber dabei jeweils nur an der Oberfläche kratzt. Klingt zwar unterhaltsam, aber nicht interessant genug um es meiner Bibliothek hinzuzufügen.

  4. Sehr cool, ich hab mal wieder Lust aus Aufbau, auch wenn ich als alter Rimworlder eher zu Songs of Syx tendiere. Das Setting finde ich sehr ansprechend. Da bekommt man gleich Bock auf blaue Kacheln.

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