Spaß kann so einfach sein
Außenstehenden den Unterhaltungswert von Titeln wie Dynasty Warriors samt all ihrer Ableger oder auch dem vorliegenden zweiten Teil von Ninety-Nine Nights (N3II) so zu erklären, dass sie nicht kopfschüttelnd den Raum verlassen und dabei so etwas wie „Spinner“ oder „Armer Tropf“ murmeln, ist nicht einfach.
Und dennoch: Man möchte es probieren. Man möchte die anderen von der Faszination überzeugen, die hier wie da in der Einfachheit des Designs liegt. Von der stillen Freude, die sich in einem breit macht, wenn man in N3II mit einfachen, aber
effektiven Kombinationen der zwei Schlagtypen (stark/schwach) durch die auf einen zustürmenden Feinde pflügt und die beiden Zähler (einen für Schläge, einen für KOs) in vierstellige Bereiche treibt. Ganz zu schweigen von der Genugtuung, die in einem aufkommt, wenn man einen der spektakulären Orb-Angriffe vom Stapel lässt, die bei jedem der fünf spielbaren Charaktere variieren und die eine Schneise der Zerstörung hinterlassen. Oder eine der vier magischen Attacken verwendet, die man sich aus einem ansprechend großen Repertoire ausgesucht hat.
Dann wiederum ertappt man sich dabei, dass man denkt wie die unbeteiligten Zuschauer: Man stellt fest, dass man die letzten Minuten, vielleicht sogar Stunden nur damit zugebracht hat, wie wild auf den Knöpfen herumzuhämmern und Klongegner im Dutzend ins Jenseits einer vom Lord der Dunkelheit heim gesuchten Fantasy-Welt zu befördern. Und man fragt sich, wieso man sich nicht etwas mit mehr Anspruch zuwendet. Es gibt ihn doch, den anspruchsvolleren Kloppmist – oder etwa nicht? Tja, die Faszination von N3II oder Dynasty Warriors oder Sengoku Basara zu erklären, ist nicht einfach.
Land unter
In der Story ist dies nur eingeschränkt begründet. Denn die ist ebenso einfach gestrickt wie die Mechanik: Heruntergebrochen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geht es um den Kampf Gut gegen Böse. Der Lord der Dunkelheit wurde von einer Dämmer-Hexe mit Hilfe der Kugel der Dunkelheit beschworen und er hat 99 Nächte Zeit, die Kugel des Lichts zu erobern und beide Elemente zu verschmelzen. Andernfalls wird er am hundertsten Tag zu Staub zerfallen. Dass er im Gegenzug bei der Vereinigung von Licht und Dunkelheit allmächtig wird, dafür aber die Welt zugrunde geht, ist ein Kollateralschaden, den fünf Helden um jeden Preis verhindern möchten.
Interessant wird es hingegen durch die offene Erzählstruktur: Im Gegensatz zum Vorgänger muss man nicht erst einen Erzählstrang beenden, bevor man einen weiteren in Angriff nehmen kann. Sobald hier eine Figur freigeschaltet wird, kann man sich sofort auf sie stürzen und die Geschichte aus ihrer Sicht erleben. Vor allem mit den inneren Monologen und Rückblenden bekommt man so einen besseren Gesamteindruck. Allerdings hat diese rudimentär an Filme wie Pulp Fiction
oder Acht Blickwinkel erinnernde Struktur auch einen gravierenden Nachteil: Beginnt man mit einer Figur, schwenkt dann aber um und spielt den neuen Charakter bis zum Ende, kann es vorkommen, dass man hinsichtlich des Schicksals einiger anderer Personen gespoilert wird. Dies hätte sich vermeiden lassen, wenn man den Spieler vor eine gewisse Beschränkung
Schicke Effekte, aber matschige Umgebungstexturen: N3II schickt einen visuell durch ein Wechselbad der Gefühle… |
stellt und ihm dann entweder die Warnung gibt, dass nachfolgende Elemente vorweg genommen werden könnten oder ihm empfiehlt, doch lieber die Kampagne von Figur A, B oder C fortzuführen.
Gemeinsam sind wir stark
Auf dem Feld der Ehre versucht N3II ebenfalls, sich von den verschiedenen Warriors abzusetzen – und das meist erfolgreich: Die Kombos fließen deutlich dynamischer als bei Koei aus dem Pad, der Einsatz von Magie wurde nahtlos integriert und die pompösen Orb-Angriffe sind teilweise Atem beraubend. Das Ergebnis ist ein Kampfballett, das zwar nicht die Klasse von Filmen wie z.B. House of Flying Daggers erreicht, aber dennoch mit schönen Effekten, größtenteils sauberen, auf lange Sicht allerdings eintönigen Animationen sowie einer nicht unbeträchtlichen Zahl an Blutspritzern auf dem Bildschirm und zerteilten Körpern punktet. Dank der Verteidigungsmechanismen kommt sogar ein Hauch Taktik in die Kämpfe: Man kann sich abrollen oder versuchen, im richtigen Moment einen richtungssensitiven Block zu setzen. Doch das alles kann natürlich nicht darüber hinweg täuschen, dass die Mechanik unter dem Strich limitiert ist – und das ungeachtet der Figur, mit der man durch die Hundertschaften an Klonkriegern pflügt.
also ich hab das spiel jetzt durch.......ich muss sagen der zweite teil ist um einiges besser/leichter.
man muss aber sagen, wenn man es auf schwer spielt gibt es einige frust-stellen.
aber sonst finde ich ist es ein top spiel.
Also bei N3II entwickelt sich bei mir so langsam eine Hassliebe.
Ingesamt gefällt es mir von der Präsentation und dem Gameplay ja besser als der Vorgänger (den ich auch sehr gut finde), aber gleichzeitig gibt es solche absoluten Frustmomente, die nichts mehr mit Fairness zu tun haben. Wie der König der 99 Nächte im Vorgänger, den man eigentlich fast nur mit einem bestimmten Gegenstand besiegen kann, der bei mir bis heute noch nicht gedropped ist.
Ich frag mich gerade, ob Mathias von 4P den Titel eigentlich komplett durchgespielt hat, sprich ob man als Redakteur die Zeit dafür hat und wenn ja, ...
Jetzt heißt es entweder einen Glücksversuch bei dem Level erwischen...
habs mir auch pünktlich zum release geholt und bin begeistert. Wenn man weiß was einen erwartet kann man kaum enttäuscht werden. Feierabend > Kopf aus > n3 2 !!! Und im vgl zum ersten Teil gehts viel flüssiger von der Hand - alles n tick schneller und actionreicher. Mir machts jedenfalls Spass. Werd mich heute mal dem Multiplayer widmen könnt mich gern adden > snowflakes000
Naja aber zum Preis: Ich schätze mal, dass die einen sehr guten Umsatz gemacht haben. Ich habe jetzt schon von vielen gehört "Ach 26 Euro, mal schauen wie das Spiel ist"
Bin auch der Meinung, dass es mehr solcher Spiele, hinsichtlich des Preisniveaus, geben sollte!