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No More Heroes: Heroes‘ Paradise (Action-Adventure) – No More Heroes: Heroes‘ Paradise

Auf dem Klo wird gespeichert. In der Limousine wird gevögelt. Auf der Straße rollen die Köpfe. Neugierig geworden? Also steht ihr auf Gewalt, Sex und Humor à la Tarantino? Dann müsste No More Heroes theoretisch eure Nerven treffen – wenn auch etwas spät. Das Spiel entführt drei (!) Jahre nach dem technisch katastrophalen Release auf Wii auf die PS3. Kann die Umsetzung mit besserer Kulisse und Move-Unterstützung überzeugen?

© AQ Interactive Inc. / Konami

Last Killer Standing

[GUI_PLAYER(ID=72118,width=400,text=Die ersten zehn Minuten der PlayStation 3-Version. Auf Wii ist nach dem Debüt (2008; Wertung: 60%) bereits ein besserer Nachfolger (2010; Wertung: 72%) erschienen.,align=right)]Was macht ein schweinecooler Anime-Fan, wenn er bei Ebay ein Beam-Katana aka Laserschwert gewinnt? Er benutzt es. Und zwar professionell. Allerdings hat der ehrgeizige Travis Touchdown ein Problem: Er will die Nummer 1 der Killer werden, ist aber nur die Nummer 11. Also muss er in mühsamer und höchst blutiger Fleißarbeit die Karriereleiter aufsteigen. Da jedes Duell gegen einen ranghöheren Killer eine Gebühr kostet, sollte man auch schnöde Nebenjobs oder kleine Auftragsmorde nicht verschmähen.

Das ist die Story, der Plot und der Handlungsrahmen. Ist das arm? Ja. Aber wenigstens ehrlich. Oder ein wenig geklaut? Der Plot erinnert in seiner fast schon frechen Schlichtheit an den Schwertkampfanime Afro Samurai – kann ich nur empfehlen: da muss sich ein Kämpfer nach oben schlitzen, bevor es zum finalen Duell kommt. Auch ihr müsst letztlich in der städtischen Assassinen-Highscore ganz oben stehen; wie damals am Automaten bei Street Fighter oder Outrun. Und wenn ihr da ankommt, dürft ihr es vielleicht auch mit der blonden Mieze Sylvia Christel treiben, die euch in den Club der Killer eingeführt hat.

Bis dato wird sie euch lediglich mit ihrer verrauchten Stimme betören und beidbeinig aus ihrer Limousine kicken, wenn sich eure Hände auf ihre Schenkel verirren. Hört sich bis hierhin noch alles witzig an, ist erzählerisch schwach, aber thematisch herrlich abgefahren und in Sachen Zwischensequenzen überaus ansehnlich – es gibt gerade in der Vorbereitung wichtiger Kämpfe sehr ansehnliche, bizarr arrangierte Szenen und Schnitte. Sprich: Die Inszenierung der Bosskämpfe ist gelungen. Ein Beispiel gefällig?


Coole Bosskämpfe

Auf der PS3 kann man entweder mit Navigation- und Move-Controller oder dem klassischen Sixaxis-Gamepad loslegen.

Auf der PS3 kann man entweder mit Navigation- und Move-Controller oder dem klassischen Sixaxis-Gamepad loslegen. Letzteres ist präziser.

Da ist ein Baseball-Stadion. Die Kamera schwenkt durchs leere Rund. Ein Mann singt wie Sinatra. Er hat zwei goldene Colts und steht am Wurfpunkt. Sein Name: Dr. Peace. Er ist die Nummer 9 der Killerrangliste. Und ihn müsst ihr besiegen. Oder nehmen wir die Nummer 8, eine kleine flinke Samurai-Lady: Sie kämpft in einer verlassenen Halle gegen euch, verschwindet plötzlich, taucht wieder auf und verspottet euch dabei, bis sie sich die Hand verbrennt.

Wie in guten Bosskämpfen der Marke Metroid Prime oder Zelda führt nur die richtige Taktik zum Erfolg. Man muss seinen Feind beobachten, klug ausweichen und zur richtigen Zeit attackieren. Auf der PlayStation 3 kann man sich in einem neuen, aber absolut verzichtbaren Modus auch komplett auf diese Bosse konzentrieren: In „Score Attack“ darf man sich erneut an den Schergen versuchen, die man in der Kampagne bekämpft – die Motivation dafür ist allerdings nur eine höhere Punktzahl bzw. ein besserer Rang.

In den Bosskämpfen ist No More Heroes richtig gut, richtig spannend. Leider sind das alles nur Augenblicke gehobener Qualität in einem Meer aus durchschnittlicher bis schlechter Technik, das euch zwischen diesen Höhepunkten meterhohe Wellen der Langeweile entgegen wirft. Und so versinkt man trotz theoretisch mehr Power und HD-Auflösung auch an der PlayStation 3 vor allem in einem: In Santa Destroy. In dieser öden, in dieser grottenschlecht präsentierten und an der Schmerzgrenze von Augenkrebs und Kollisionshölle vor sich hin ruckelnden Stadt – daran können auch die besseren Lichteffekte nichts ändern.

  1. Xris hat geschrieben: Ich finds Spiel auch nach wie vor unterbewertet. Hätte nicht ein Freund von mir zugegriffen hätte ich es mir wohl nie gekauft. Wertungen sehe ich zwar nicht als ausschlagebend an, aber der Test ansich ist überwiegend eher negativ.
    Ich mag das Spiel, aber alle angespochene Kritikpunkte des Testers hier treffen zu. Wer mit dme Stil des Spiels nichts anfangen kann der hat eigentlich NICHTS vom Spiel, denn nur der Style und die Bossgegner können über den Rest hinwegsehen lassen. Und der Stil vom Spiel ist halt eine Frage des Geschmacks

  2. Auf der Wii schaut das imho sogar noch besser aus. Einfach weil das Bild in max 480p ziemlich verwaschen ist. Auf der PS3 sieht man viel mehr Ailaising durch die höhere Auflösung und Bildschärfe. (Screens im Vergleich). Ein konstantes Spielerlebnis bei 60 Fps, 1080p, AA und wenigstens leicht aufgehübschte Texturen hatte ich eigl. schon erwartet. Klar das die dem Spiel nicht extra ne neue Engine spendieren. Auch in Anbetracht der eher durchschnittlichen VKZ auf der Wii. Aber dieser Port, sry, ist einfach müllig. Das es dann auch noch ruckelt setzt dem ganzen die Krone auf. Auf der Wii türlich auch, aber hier liegts eher daran das die Hardware tatsächlich gefordert wird - d.h. für die Wii ist NMH durchaus hübsch. Dürfte auf der PS3 kaum der Fall sein.
    Ich finds Spiel auch nach wie vor unterbewertet. Hätte nicht ein Freund von mir zugegriffen hätte ich es mir wohl nie gekauft. Wertungen sehe ich zwar nicht als ausschlagebend an, aber der Test ansich ist überwiegend eher negativ.

  3. Ich hatte mir das Spiel gestern für 35€ nun aus der Schnäppchen Tonne geangelt. Ich kann die wertung 100% verstehen und muss auch 100% widersprechen (logisch ne?)
    No More Heroes sieht zum wegrennen aus, das Motorrad muss jemand aus der Programmierhölle entwickelt haben, man wird mit Ladezeiten erschlagen und heutzutage ist das bei aller liebe nicht mehr zeitgemäß.
    Dennoch....seltsamerweise mag ich den Stil des Spiels. Es ist so herrlich dumm und überzogen, und die Handlung reizt so furchtbar mit diesem Anime-Charme den ich persönlich LIEBE. Der Held ist einerseits die coolste Sau seit dem Duke und andererseits die schlimmste Witzfigur seid Duffy Duck. Seltsamerweise ist dieser Widerspruch irgendwie angenehm.
    Dieses Spiel hat Charme. Einen sehr speziellen, und ich kann jeden verstehen der sagt "Gott für sowas ziehe ich mir sicher kein Ps1 Gameplay rein" aber ich denke für Otaku Fans und Freunde von guten C-Actionfilmen ist dieses Spiel das... Paradies
    Und ich geh jetzt ersmal kacken^^

  4. Roggan29 hat geschrieben:
    E-G hat geschrieben:
    Roggan29 hat geschrieben:[...]und die deutsche Wii Version nur cut erhältlich ist,
    also eigentlich ist die deutsche version die richtige... die ami version wurde nur mit blut erweitert, weil der stumpfe markt das dort so erwartet. abgesehen davon leidet diese version unter starken slowdowns... sehe nicht warum man die vorziehen will
    Die Slowdowns waren spürbar vorhanden, wenn mehrere Gegner schnell hintereinander / auf einmal getötet wurden, aber ich fand das jetzt nicht so sehr störend.
    Dafür passt das Blut optimal ins geschehen und die Cut Version wirkt nicht so als wäre das "das Original" (auch wenn dies in Japan so erschienen ist). Dafür fehlen einfach einige "wichtige" Szenen, die bei der Cut Version einen Atmosphärebruch darstellen. Wenn nur das Blut fehlen würde, hätte ich damit kein Prob, aber es wirkt Cut wie ein ab 16 Film, der am nächsten Tag extrem geschnitten im Vormittagsprogramm läuft.
    Und das stört leider in den Zwischensequenzen sehr.
    Dann lieber die Slowdowns in Kauf nehmen :)
    Es stimmt sowieso nicht, die US-Version ist die einzige Originalversion. Ich hab ganze schonmal vor langer Zeit irgendwo erklärt, weiß aber jetz grad nimmer wo das war^^

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