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Odama (Simulation) – Odama

Es gibt Spiele, die sind so abgefahren, dass man gleichzeitig den Kopf schütteln und neugierig zum Controller greifen muss: Odama gehört z.B. dazu. Das japanische Team von Vivarium vermischt tatsächlich das Prinzip altehrwürdiger Flipperautomaten mit moderner Echtzeit-Strategie und Sprachbefehlen. Klingt innovativ und bizarr? Ist es auch. Aber manchmal wird der Spielspaß gerade von diesen beiden Gütesiegeln fast zermalmt.

© Vivarium / Nintendo

Die Kugel rollt

Game Over. Schon wieder. Und eine japanische Stimme lacht mich höhnisch aus. Oder empfiehlt mir aufzuhören. Das tut weh. Ich hab`s schon wieder nicht geschafft. Meine Aufgabe besteht darin, eine heilige Glocke samt ihrer muskelbepackten Träger von der Unterseite eines Flippers zur Oberseite zu geleiten. Es geht um Raumgewinn wie im Football. Aber hier quer durch die feindlichen Reihen, die mit Türmen, Bogenschützen und Kriegern gespickt sind. Dazwischen liegen auch noch reißende Flüsse, Wälle und Gräben. Der Flipper ist quasi eine bewegliche Landschaft inklusive diverser Targets und Bumper. Am oberen Ende wartet das Tor, das ich bisher nicht erreichen konnte.

Die Glocke ist fast im Ziel: Jetzt vorwärts stürmen! Leider sieht Odama im Zoom einfach hässlich aus.
Egal. Mann oder Memme? Und überhaupt: Wer hat sich gerade in der Kolumne Das Klick & Blöd-System über die Leichtigkeit der Spiele aufgeregt? Eben: ich. Also lass ich nicht locker. Ich muss Platz für die Glockenträger schaffen: Diesmal werde ich die verdammte Kugel so über das Schlachtfeld peitschen, dass sie Türme und Speerträger zermalmt! Da kommt sie herunter gerollt, jetzt ganz ruhig abwarten, die Landschaft ein wenig nach links kippen – wunderbar: Die Kugel des Todes bekommt einen Drall und liegt gleich genau da, wo ich sie haben will, im sicheren Winkel des rechten Flippers. Von oben höre ich die Schlachtrufe der Feinde. Lanzenträger, Samurais, rote Fahnen – alles dabei, was im fernöstlichen Japan eine Armee auszeichnete. Sie sammelt sich für den Sturm auf mein Zentrum.

Schleusen & Schlüssel

Story? Mittelalter. Feudalkriege. Rache. Ist ohnehin unwichtig. Interessant für militante Würfelfans ist nur die im Intro propagierte Philosophie des „Ninten-do“: der himmlische Weg. Wichtig ist hier aber nur: Ich bin der Meister über die runde Odama – oder bilde es mir jedenfalls ein, denn ich spiele das verflixte Level gerade zum sechsten Mal. Ich will einfach diesen Sieg: Die gegnerischen Reiter formieren sich zur Attacke. Animierte Strichmännchen, die im Zoom potthässlich aussehen, aber sie sind gefährlich. Ich lass die Kugel jetzt langsam runter, sie rollt gefährlich auf das Game Over-Loch zu…aber mein rechter Flipper schnellt im richtigen Moment nach oben, die Todeskugel nimmt Fahrt auf und kollidiert frontal mit der feindlichen Kavallerie – hurra! Die zermalmten Reiter purzeln erst in die Luft und dann auf mein Punktekonto. Meine Truppen jubeln, ihre Moral steigt!

Was ist das denn? Die Kugel rollt weiter und trifft die Schleuse – Wasser sprudelt heraus, spült meine eigenen Truppen weg. Mist, verdammter! Jetzt meckern die Überlebenden auch noch rum. Als Feldherr will ich ja planen, aber ein Flipper ist nun mal auch Chaos. Beides wird hier gemischt und es entsteht ein zerstörerischer Cocktail aus Unberechenbarkeit. Die Hälfte meiner Armee geht baden und ich muss noch die Leiter am linken Spielfeldrand erreichen. Also schnell das Markierungssymbol dorthin bewegen und dann „Sammeln!“ ins Mikro zischen: sofort setzen sich meine Truppen in Bewegung – sehr aufmerksam. Die Spracherkennung funktioniert über weite Strecken sehr gut. Ihr solltet das Mikro allerdings an der mitgelieferten Befestigung montieren, denn ihr müsst nebenbei auch das Gamepad nutzen.

Chaos kontra Planung

Zurück zur Leiter: Die Jungs sind da, schleppen sie zum Hügel und warten auf weitere Befehle. Okay: Stürmen! Das war genau richtig: Mit Hurrarufen setzen sie sich in Marsch und erreichen tatsächlich das andere Tor. Endlich. Es ist geschafft. Der nächste Level ruft. Von diesen akustisch eingeleiteten Manövern gibt es jede Menge: Ihr könnt eure Truppen gezielt nach rechts oder links, nach hinten oder vorne, an einen Punkt oder zum Sturmangriff abordnen. Und falls ihr deutlich mehr Truppen als der Gegner habt, lassen sich diese auch umzingeln – sehr schön.

Das sind mehr Manöver als in so manchem ausgewachsenen Echtzeit-Strategiespiel. Trotzdem dauert es sehr lange, bis man auch nur ansatzweise die Skills und die Übersicht entwickelt hat, um aus diesen Befehlen Profit zu ziehen. Und es herrscht
Ein Flipper für Feldherren: Passt nur auf, dass die Kugel nicht eure eigenen Männer zermalmt. Bewegte Bilder findet ihr bei der Kompaktinfo!
oftmals ein heilloses Durcheinander: Immerhin muss man gleichzeitig das Schlachtfeld neigen, die Moral der Jungs beobachten, die nach jedem Verlust fällt, eventuell Reis über das Auswurfloch ins Gelände schleudern, um die Feinde abzulenken, die Kugel dabei nicht aus den Augen verlieren, Krieger über den Z-Button ins Feld schicken, Reiter über den A-Button das Vorfeld sichern lassen, die Flüsse überwachen, Schleusen schließen, Schlüssel bergen, Tore öffnen.

Es gibt zwar auch Herzen, die eure Truppen heilen oder Power-Ups, die die Kugel in einen giftig grünen Temporausch versetzen, so dass sie eure Männer nicht verletzt. Aber diesen positiven stehen ebenso viele negative Effekte gegenüber. All das kann den Kopf schnell zum Rauchen bringen. Vor allem, weil jeder noch so schöne Linksschwenk der Truppen und danach vorgesehene Sturmangriff plötzlich von der eigenen Kugel vernichtet wird. Dann ist es mal wieder aus. Ende Gelände und es geht von vorne los. Feldherren werden fluchen. Planer werden fluchen. Taktiker werden fluchen. Vor allem, weil euch Odama schon in den ersten Schlachten mit viel zu vielen Möglichkeiten konfrontiert und der Schwierigkeitsgrad sofort hart und gnadenlos zuschlägt. Dann die Lache des japanischen Tutors: Er macht euch fertig, empfiehlt euch aufzugeben. Ihr müsst Nerven bewahren, Spaß an der Herausforderung haben. Vielleicht hätte eine sanftere Lernkurve sowie der Einstieg mit etwas weniger üppigen Karten geholfen, dieses Frustpotenzial einzudämmen.

    

  1. ich habe einen cube und er ist tag und nach in betrieb und das geht ziemlich vielen aus meiner gegend bzw meinen freundeskreis so dagegen sind andere konsolen ziemlich tot (xbox)
    naja was solls dachte odama wär mal was lustiges aber 68 % ich weiß nicht...
    oder 4players spinnt mal wider rum :twisted: :twisted: (*joking+*)^^

  2. Als "Nur-Cube-Besitzer" finde ich es schade, dass nur noch so wenig Spiele erscheinen. Allerdings kann man immer noch auf einige gute und günstige Titel zurückgreifen. Ich selber habe mir den Cube auch erst sehr spät gebraucht gekauft. Dafür habe ich eine Menge Geld gespart und freue mich immer wieder auf die ein oder andere Mutliplayer Partie mit meinen Freunden. Ein paar Jahre werde ich mich mit Sicherheit noch mit dem Würfel begnügen und mir keine neue/andere Konsole zulegen...

  3. Da kann man halt nichts ändern. Der Gamecube war schon für mich tot gewesen, als man ihn nie Online gehen ließ. Da die meisten Spiele nun mal Onlinefähig wurden und das Onlinekonzept des GC schwach war, hat man gedacht, das Onlinemodus würde nur verluste machen.
    Ich habe einen GC, doch ich habe ihn seit dem 3.Quartal nicht mehr in Betrieb genommen :?
    Da kann man halt nichts ändern, ich bin mir aber sicher, dass es beim Revo anders laufen wird.

  4. Toastman23 hat geschrieben:
    LordMord hat geschrieben:ich finds irgendwie daneben das der arme cube immer als tot degradiert wird. klar is da irgendwo support-mäßig die luft raus aber tot is ne konsole deswegen doch noch lange nich.
    Aber er ist nunmal tot. Und Zelda zieht als Argument auch nicht mehr wirklich, das kann man zwar auf dem Cube spielen, aber wer will das schon? Auf dem Revo gibs vielleicht die lustigere Steuerung mit dem Spiel und grafisch sicherlich auch dem Cube überlegen(wenn auch nur minimal). Es ist das letzte große GC Spiel, vielleicht auch das Größte, aber jeder der es richtig erleben will, wird es auf dem Revo anstelle des Cubes spielen. Somit ist die Konsole tot, damit muss man sich abfinden. Andererseits hat der Cube bis auf die ersten beiden Jahre auch nie wirklich gelebt, also ihn in frieden ruhen lassen und sich auf die Zukunft mit Nin freuen.
    Als alter Nintendofanboy muss ich sagen, dass der Cube zwar in den letzten Zügen liegt, aber nicht nur zwei Jahre mit Spielen versorgt wurde. Ich habe in erst, Schande über mich, nach 2 Jahren von nem Freund gekauft und ihn dann erst richtig mti Spielen versorgt. Darunter sind zwar auch einige Perlen, die auf anderen Konsolen erschienen sind, aber das schmälert den Spielspass auf dem ollen Würfelchen ja nich. Nur das eine stimmt dann ja leider: Ausserdem Zelda, dem heiligen Gral aller Nintendojünger (guter Vergleich, denn den heiligen Gral hat auch noch keiner gesehn oder angefasst hat) siehts düster aus. Nach einiger Zeit ist Odama mal wieder ein Grund für mich, die Kiste zu entstauben, denn ich mag diese gestörten (anders kann mans nicht nennen) Spiele aus Fernost, ausser Killer7, das war einfach ein bisschen zu... "anders"

  5. LordMord hat geschrieben:ich finds irgendwie daneben das der arme cube immer als tot degradiert wird. klar is da irgendwo support-mäßig die luft raus aber tot is ne konsole deswegen doch noch lange nich.
    Aber er ist nunmal tot. Und Zelda zieht als Argument auch nicht mehr wirklich, das kann man zwar auf dem Cube spielen, aber wer will das schon? Auf dem Revo gibs vielleicht die lustigere Steuerung mit dem Spiel und grafisch sicherlich auch dem Cube überlegen(wenn auch nur minimal). Es ist das letzte große GC Spiel, vielleicht auch das Größte, aber jeder der es richtig erleben will, wird es auf dem Revo anstelle des Cubes spielen. Somit ist die Konsole tot, damit muss man sich abfinden. Andererseits hat der Cube bis auf die ersten beiden Jahre auch nie wirklich gelebt, also ihn in frieden ruhen lassen und sich auf die Zukunft mit Nin freuen.

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