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Onimusha: Warlords (Action-Adventure) – Des Samurais neue Kleider

Um den Jahrtausendwechsel herum hat Capcom mit einem Haufen neuer Marken wie Resident Evil oder Devil May Cry maßgeblich das mitbestimmt, was auf PlayStation 1 und 2 gespielt werden musste, wenn man „in“ sein wollte. Auch Onimusha mit seinen Fortsetzungen hat die Spielelandschaft geprägt. Der erste Teil wurde nach gut 18 Jahren als HD-Version neu aufgelegt. Im Test überprüfen wir, wie sich die Samurai-Action nach heutigen Maßstäben schlägt.

© Capcom / Electronic Arts / Capcom

Das wiederum hinterlässt  auf HD- oder UHD-Bildschirmen einen leicht antiquierten und behelfsmäßigen Eindruck. Anstatt die gerenderten Hintergründe optimal auf das Breitbild-Format zu bringen, wird das 4:3-Bild genommen und leicht eingezoomt, so dass das Format zwar 16:9 ist, dieses aber durch oben und unten abgeschnittene Bild-Inhalte „erschummelt“ wird. Einzig auf Switch im mobilen Modus fallen die teils grob gehauenen Pixelhaufen nicht so stark auf. Doch auf PC, PS4 oder One sowie der gedockten Switch sieht Onimusha Warlords trotz HD-Anpassung wie ein altes Spiel aus. Immerhin klingt es nicht so, denn sowohl die englische Sprachausgabe, die leider nicht immer von akkuraten deutschen Untertiteln begleitet wird, als auch vor allem der orchestrale Soundtrack tönen recht klar aus den Lautsprechern. Bei den Soundeffekten, die beim Laufen z.B. das in allen Capcom-Spielen der damaligen Zeit eingesetzte Tock-Tock-Tock nutzen, merkt man das Alter allerdings dann doch wieder an.

Absolut und relativ

Trotz der technischen Defizite kann man Onimusha: Warlords den Spaß nicht absprechen. Die Balance zwischen Action und Rätseln passt. Der Standard-Schwierigkeitsgrad geht ebenfalls in Ordnung, wobei der gehobene Anspruch eher durch die mitunter unglücklichen Kamerapositionen gebildet wird: Mitten im Kampf kann es passieren, dass man die unsichtbare Grenze überschreitet, daraufhin die Perspektive gewechselt wird und man sich neu orientieren muss. Doof, wenn dies in einem Bosskampf passiert und man nicht mehr schnell genug reagieren kann, um dem feindlichen Schlag auszuweichen. Die Kämpfe bergen mit den umschaltbaren Spezialattacken wie Blitz, Feuer oder Wind sowohl Finesse als auch ein kleines taktisches Element – insbesondere, da Feinde mit Anfälligkeiten ausgestattet sind. Unterstützt wird man von einer akkurat reagierenden Steuerung unterstützt, auch wenn die Blockhaltung durchaus einen Tick schneller eingenommen werden dürfte. Und die Karte ist zwar spartanisch, gibt einem aber alle wichtigen Infos über geheime oder bisher noch nicht zugängige Schauplätze.

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Trotz der visuellen Defizite macht Onimusha immer noch Spaß – vor allem Dank der Balance zwischen Action und cleveren Umgebungsrätseln. © 4P/Screenshot

Immerhin hat man sich für die Neuauflage hinsichtlich der Kontrolle über die Hauptfigur einen interessanten Kniff einfallen lassen. Anstatt den Spieler für einen Wechsel der Steuerungsart immer wieder ins Menü zu schicken, bietet man auf Pads einfach beides an. Über das Digikreuz bzw. die Tasten auf dem linken JoyCon kann man den Samurai klassisch kontrollieren. Soll heißen: Ein Druck auf den Pfeil nach oben sorgt dafür, dass sich der Held nach vorne bewegt, mit rechts und links dreht man sich in die jeweilige Richtung – die klassische Panzer-Steuerung, die man mit Capcoms frühen Survival-Horror-Spielen assoziiert. Alternativ kann man jedoch auch den Stick nutzen und sich intuitiv in alle Richtungen bewegen. Vor allem auf Switch würde ich zu dieser Variante raten bzw. die Nutzung des Pro Controllers empfehlen, da die Panzer-Kontrolle mit den JoyCon-Knöpfen auf Dauer zu einer Tortur wird. Und schaltet lieber die HD-Vibration auf Switch aus, da diese vollkommen übertrieben eingesetzt wird.

  1. Melcor hat geschrieben: 17.01.2019 14:03
    casanoffi hat geschrieben: 17.01.2019 13:22 Bei Teil 1 weiß ich, was ich bekomme (im schlimmsten Fall nur gute Erinnerungen ^^).
    Imo ist ein schlechtes Remake noch enttäuschender als ein schlechtes neues Spiel. Und die Erwartungen sind natürlich viel höher. Zusätzlich muss sich das Remake dann noch gegen das Original behaupten.
    Vollkommen das Selbe. Bei einem Remake sind die Erwartungen hoch weil der Spieler mindestens genauso begeistert davon sein will wie vor X Jahren. Und besonders die Spielepresse erwartet aber auch das Altlasten über Bord geworfen werden. Heute nicht mehr zeitgemäße und sperrig wirkende Mechanismen wie die Resident Evil Panzersteuerung bspw. Oder auch sinnbefreite Rätseleinlagen die jeglicher Logik widersprechen. Geht der Entwickler hier nicht sehr behutsam vor mag sein Spiel am Ende weder die Presse noch der Spieler.
    Aber das kannst du auch alles auf einen Nachfolger anwenden. Die Erwartungshaltung ist nämlich exakt die Selbe. Wir haben hier immer noch Spieler die bspw. auch heute noch die "gute alte Panzersteuerung" in einem RE sehen wollen. RE als Beispiel weil es recht viel hat was ich heutzutage nicht mehr in einem Survival Horror Spiel sehen will.
    Das gilt aber auch fuer Onimusha. Allen viel Spaß die sich dafür noch begeistern können. Mir waere hier ein Remake auch deutlich lieber gewesen.

  2. Mal ne Info...
    Für alle die sich die physische Disc aus Japan importieren wollen.
    Die Version ist komplett in deutsch spielbar (Menü und Untertitel). Nur das Cover ist japanisch und das was beiliegt. Ebenso erscheint in der Spielebibliothek in Japanisch "Onimusha" in Kanjischrift.
    Die US-Version ist übrigens auch mittlerweile importierbar beim "gelben Gamesladen" aus Österreich (weiß nicht ob ich Werbung beim Namen nennen darf). 8)

  3. Melcor hat geschrieben: 17.01.2019 00:31 Was für ein mieser Test. Wieso ist die Videospielindustrie die einzige, in denen man sich nicht nur gegen Remakes niemals auspricht, nein, man wünscht sich diese sogar noch. Diese Einstellung, ein Spiel wäre kein zusammenhängendes Ganzes, sondern nur eine Reihe an Gameplaysystemen, eine Story, Soundtrack und Grafik, die man alle beliebig austauschen und erneuern kann, widert mich an. Das ein solches HD Remaster eine Pflege eines bedeutenden Klassikers ist, vergleichbar mit der Restauration eines Filmklassikers und der Neuveröffentlichung auf Blu Ray, kapieren wenige. Danbenen findet somit auch ein Klassiker hoffentlich unverändert ein neues Publikum. Und genau DAS sollte gestestet werden. Ist die Restaurierung gelungen? Gibt es vielleicht Probleme, die es im Original nicht gab? Stattdessen beschwert man sich hier darüber, das man kein komplett Remake wie das baldige Resident Evil 2 vor sich hat. Bah!
    Wichtige Fragen werden nicht beantwortet und bedeutende Features nicht erwähnt. Das Onimusha in dieser Version im Westen erstmals ungeschnitten erhältlicht ist? Kein Satz dazu. Das es endlich den Originalton anstelle der miesen englischen Vertonung gibt? Egal. Sind die Hintergründe einfach hochskaliert, oder hat man wie im Remaster von RE0 die Originaldateien gefunden und diese in 1080p neu gerendert? Wird nur indirekt erwähnt.
    Danke für den Kommentar. Spiegelt meine Meinung wie in der Presse und Spielerschaft (vor allem Presse)mit Remaster umgegangen wird ziemlich genau wieder.

  4. Ich bin mit der HD-Version zufrieden. Das erste mal mit jap. Tonspur in Europa, verbesserter Steuerung etc. Das man für den Preis von 20 Euro kein ausgewachsenes Remake im Sinne eines REmake oder RE2 erwarten kann sollte klar sein. Das Gamecube-Remake war damals bei Release auch nicht für 20 Euro zu haben.
    Anhand der beiden Remaster von REmake und RE: Zero konnte man ja so ungefähr abschätzen was einen erwartet. Was ich mich aber frage: Warum hat Capcom nicht die erweiterte (und meiner Meinung nach bessere) XBox-Version (Genma Onimusha) Remastered ? Wenigstens die Möglichkeit Cutscenes zu überspringen hätte man im Remaster unterbringen können.

  5. 9-10 gb downloaden ..hmm das wird nervig (über nen tag , bei meinem wlan). Aber ich würde onimusha ne chance geben, vorallem , weil ich diesen Teil nicht kenne, habe nur mal Samurais destiny gespielt und das wars.

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