Veröffentlicht inTests

Overload (Shooter) – Und keinen Tag älter…

Hölle noch mal! Wie aus dem Nichts ächzt ein Gegner aus seinem Versteck auf mich zu. Panisch schiebe ich meinen Flieger rückwärts, während ich mit Schnellfeuer-Raketen sowie der mehrstrahligen Hauptfeuerwaffe aufs Cockpit des Angreifers ziele – bis ich endlich einen Knick erreiche, hinter dem ich abbiegen kann. Eine halbe Sekunde lang ist es totenstill. Dann donnert ein sich auflösendes Wrack wie ein Feuerball hinterher und kracht in die gegenüberliegende Wand. Oder um es kurz zu machen: Overload ist ein Shooter der Extraklasse!

© Revival Productions / Revival Productions

Derartige Variationen gibt es in anderen Shootern natürlich auch. Overload zwingt allerdings stärker dazu in Bewegung zu bleiben. Man kann nicht nur mit Waffengewalt und einem kurzen Deckungswechsel reagieren, sondern muss oft schnell relativ weite Distanzen überbrücken. In Verbindung mit den in alle Richtungen führenden Tunneln, die teilweise sogar innerhalb eines Areals den Wechsel der Oben/Unten-Ausrichtung erfordern, erlebt man daher einzigartige, ausgesprochen packende Positionskämpfe.

Mechaniker ans Werk!

Wer nach der Kampagne nicht genug hat, kann sich im Challenge-Modus austoben, wo man gegen immer stärkere Feinde um Punkte und Plätze in weltweiten Ranglisten spielt.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit zu acht online oder im LAN Jeder-gegen-jeden oder in einem von zwei Teams zu kämpfen.

Auch Freunde der Kampagne kommen nach Abschluss der Mission auf ihre Kosten, denn im NewGame+ behalten sie nicht nur alle Upgrades, sondern finden auch einige neue Herausforderungen in den bekannten Levels.

Und falls ihr noch immer unsicher seid: Die auf Steam erhältliche Demo vermittelt einen hervorragenden Eindruck vom Spiel! © 4P/Screenshot

Interessant, dass die mechanischen Wächter dabei dieselben Waffen nutzen, die einem selbst zur Verfügung stehen. Mächtige Raketen feuert man etwa ebenso ab wie die von Wänden abprallenden Laser. Sogar den Nahkampf-Schubser setzt man ein. Und man kann jede Waffe verbessern – mit den erwähnten Upgrade-Punkten.

Zwei Arten der Punkte gibt es: die häufiger vorkommenden verstärken lediglich die Leistung der Waffen- und Schiffssysteme, während die schwerer auffindbaren auch eine Entscheidung fordern: Verpasst man der Waffe eine höhere Schussfrequenz oder eine größere Streuung? Jede Waffe bietet ihre eigenen zwei Spezialisierungen.

Bequem durchs All

Und noch eine Art der Individualisierung muss ich unbedingt erwähnen, denn Overload ermöglicht eine Vielzahl an Einstellungen, von der sich fast alle Spiele eine dicke Scheibe abschneiden sollten. Ob man mit Gamepad, Joystick oder Maus und Tastatur kämpft: Viel zu selten lässt sich besonders das Umsehen und Bewegen so präzise den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen anpassen wie hier.

[GUI_STATICIMAGE(setid=83901,id=92566375)]
Praktisch: Der von Wänden abprallende Reflex-Laser. © 4P/Screenshot


Die Entwickler wissen natürlich, dass das freie Bewegen eine andere Herausforderung darstellt als normales Laufen, sprich sie haben mehr Gründe als andere, die Orientierung so bequem wie möglich zu gestalten. Dennoch ist sowohl die Anzahl als auch die Art der Optionen lobenswert. Nicht nur die Empfindlichkeit der Analogsticks ist z.B. variabel, je nach Einstellung zieht man das Cockpit auch unterschiedlich stark in bestimmte Richtungen, kann die Beschleunigung beim Umdrehen erhöhen, die Geschwindigkeit des Umsehens generell begrenzen usw.

Ganz allgemein gilt einfach: Die Sorgfalt, mit der Revival diesen Shooter erschaffen hat, darf gerne Schule machen!

  1. Also, die ersten 11 oder 12 Levels waren echt klasse, aber danach ging es m.M.n. steil bergab. Sehr seltsame Designentscheidungen und merkwürdig abrupte Spitzen im Schwierigkeitsgrad.
    Besonders bei der letzten Mission ist das Qualitätsgefälle echt massiv.
    Und das Ende zählt zu den antiklimaktischsten, die ich jemals gesehen habe.
    Das trübt den Gesamteindruck nach anfänglicher Euphorie doch ziemlich.

  2. Das Ding ist der absolute Hammer! War jetzt kein riesen Fan von Descent, hab damals nur den ersten Teil gespielt und fands ganz ok. Aber Overload packt mich total. Geiler Soundtrack und simples aber geniales Gameplay.
    An die Steuerung musste ich mich ein wenig gewöhnen, weil ich von Elite Dangerous sehr verwöhnt bin.
    Aber nach einer Weile ging es ^^
    Ich habe überraschenderweise wenig Probleme mit der Übersicht bzw. der Orientierung im Labyrinth.
    Gut investierte 25 Euro.

  3. Wie im Test geschrieben: In VR ist es... anspruchsvoller als andere Spiele - nicht weil es an und für sich "zum Kotzen" wäre ;), aber weil eben ständig sehr viele nahe Wände an einem vorbeiziehen. Ich empfinde das als nicht ganz so angenehm wie z.B. Weltraum-Simulationen. Grundsätzlich ist Overload aber gut spielbar, so ist es nicht. Einem VR-Anfänger, der eventuelle Grenzen nicht kennt, würde ich es nur nicht als erstes anbieten.

  4. Zugegeben: Ich hatte mir Descent 2 zwar vor über 20 Jahren gekauft, aber Duke 3D hat mich damals leider eher abgeholt, weswegen ich D2 keine große Aufmerksamkeit geschenkt habe.
    Aber meine Herren, Overload ist ein ziemliches Brett. Es flutscht einfach. Steuerung und Fluggefühl sind astrein und obendrein wird die Orientierungsfähigkeit auf die Probe gestellt.
    Für mich die Überraschung des Jahres bisher. Das Ding hätte mehr Aufmerksamkeit verdient.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1