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Pillars of Eternity (Rollenspiel) – Es knistert am Lagerfeuer

Wenn ein Schwarm von 74.000 Fans ein klassisches Rollenspiel unterstützt, dann stehen die Entwickler in der Bringschuld. Sie wollten immerhin ein Abenteuer erschaffen, das an die Qualitäten von Baldur’s Gate, Icewind Dale und Planescape Torment anknüpft. Man erwartet nicht nur eine Party aus Helden und malerische Kulissen, sondern epische Abenteuer in einer lebendigen Fantasywelt. Ob Obsidian Entertainment dem 4-Millionen-Dollar-Vertrauen gerecht werden konnte, verrät der Test.

© Obsidian Entertainment / Paradox Interactive / Versus Evil

Party-Interaktion mit sechs Gefährten

Bis zu sechs Helden können zusammen unterwegs sein, wobei man in Gasthäusern & Co auch selbst weitere Gefährten erstellen kann – die allerdings stumm bleiben. Wer vorgefertigte NSC (Nicht-Spieler-Charaktere) in seine Gruppe aufnimmt, darf sich über interessante Persönlichkeiten mit eigenen Biografien und Quests freuen: Wer sie anspricht, erfährt mehr über ihre ganz unterschiedlichen Motive und Ziele. Außerdem bringen sie mehr Licht ins Dunkel der politischen Fraktionen, der religiösen Zustände sowie kulturellen Hintergründe.

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Gnade vor Recht? Oder etwas Lukratives dazwischen? Ihr könnt moralisch, rechtschaffen oder egoistisch spielen. © 4P/Screenshot

Auch auf der Reise mischen sich die Gefährten manchmal in Gespräche ein oder kommentieren Ereignisse und Orte – mal automatisch, mal auf Anfrage. Immer wenn sie etwas Neues zu sagen haben, erscheint ein kleines Notizsymbol in ihrem Portrait. Sie hätten unterwegs vielleicht noch etwas lebendiger debattieren und streiten können, außerdem vermisst man vielleicht eine klarere Entwicklung oder Anzeige für die gegenseitige Sympathie. Aber diese sporadische Partyinteraktion bereichert die Story mit kleinen Anekdoten und Kommentaren. Sprich: Die NSC wachsen einem ans Herz. Hinzu kommen auch andere Wesen, denn nicht nur der Waldläufer wird von einem Tier begleitet. Man kann unterwegs z.B. Katzen oder Drachen finden, die fortan um den Hauptcharakter herum schleichen bzw. flattern.

Der Ruf wirkt sich aus

Der Hauptheld baut über seine Taten einen eher politischen Ruf aus: Es gibt einen allgemeinen sowie separaten Wert für bestimmte Siedlungen oder Gruppen. Wer innerhalb eines Dorfes z.B. Aufträge erledigt, steigt nur dort im Ansehen. Das wirkt sich auf die Kommentare der Bewohner sowie mögliche Aktionen aus. Als man z.B. mit Eder ins Archiv geht, um Nachforschungen über seinen Bruder zu betreiben, wird man abgewiesen – also gilt es erst, einen besseren Ruf

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Man kann seine eigene Burg ausbauen. Aber Vorsicht: Darunter lauern Gefahren…und eine Burg zieht Schmarotzer und Banditen an. © 4P/Screenshot

aufzubauen. Etwas weniger authentisch ist allerdings, dass man so viele Bewohner mit Namen zwar über seinen Seelenblick erforschen kann, also ausführliche Texte über ihre Vergangenheit liest, aber sie nicht einfach ansprechen kann und sie auch nicht reagieren – sie stehen da und merken nichts.

Zurück zum Ruf: Wie baut man ihn aus? Das funktioniert am besten über das Meistern der vielen Haupt- und Nebenquests. Auch die sind richtig gut designt. Es gibt zwar mitunter Holen und Bringen, aber sehr viele angenehm offene und für echte Rollenspieler interessante Aufgaben, die nicht nur das Gemetzel bis zum Boss vorsehen: Man kann eine Burg z.B. über die Kanalisation oder die Mauer infiltrieren. Und wenn man dann drin ist, könnte man sich die Roben der Priester anziehen, um unbemerkt bis ins Herz des Gemäuers einzudringen – cool! Man kann eine Beziehung zwischen einer schluchzenden Verlobten und ihrem abtrünnigen Mann auf mehrere Arten enden lassen. Auch auf der politischen Ebene kann man mitbestimmen: Wollt ihr den tyrannischen Fürsten Raedric stürzen oder ihn vielleicht unterstützen? Immerhin verrät er euch kurz vor dem Kampf ein paar Hintergründe, die eure Meinung vielleicht ändern. Man bemerkt oft, dass Obsidian nicht in Schwarz und Weiß, sondern in Grautönen erzählt, die das vermeintlich Böse plötzlich gar nicht mehr so schlimm erscheinen

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Man kann Türme oder Gebäude in der Burg errichten, die einem diverse Ruf- oder Aktionsboni bringen. © 4P/Screenshot

lassen…zumal man selbst unheimlich egoistisch, mies und machtgierig spielen kann!

Die eigene Burg als Domizil

Und was braucht man als Tyrann? Eine Burg! Recht früh kann man sich diese verdienen und aus einer Ruine eine prächtige Anlage machen, in der man rasten, kaufen und auch Gefährten ausbilden kann, indem man in deren Gebäude investiert. Cool: Darunter befinden sich Katakomben in mehreren Ebenen, die es in einer sehr interessanten und auch mit Nebencharakteren verknüpften Quest zu erforschen und zu befreien gilt – eine nicht ganz leichte Aufgabe. Vor allem, wenn man sich zu früh über einen Brunnen in die tiefste Ebene abseilt, hat man Probleme mit dem Rückweg. Aber auch diese Gnadenlosigkeit passt gut zum Abenteuer!

Während man in der Spielwelt unterwegs ist, bekommt man nicht nur Mitteilungen über fertig gestellte Türme & Co, sondern auch über Schmarotzer oder Banditen, die sich dort vielleicht einnisten oder angreifen wollen. Dann hat man meist die Wahl, wie man darauf reagieren will – man kann sie z.B. auszahlen. Es lohnt sich also auch in die Verteidigung zu investieren, zumal die Burg auch den Ruf steigert.

  1. TheLaughingMan hat geschrieben: 15.08.2020 20:08 Ich habe jetzt mal nachgeschaut, und vielleicht bin ich betriebsblind und sehe die Option einfach nicht, aber da scheint nichts dergleichen zu sein.
    Mein Fehler, in Teil 1 gibt es vorgefertigte Spots, an denen das Spiel nach Skalierung fragt. In Optionen lässt es sich nicht ändern.

  2. greenelve hat geschrieben: 15.08.2020 19:36
    TheLaughingMan hat geschrieben: 15.08.2020 19:09 Meine Frage: Wirkt sich die Wahl bezüglich des skalierens etwa auch rückwirkend auf ältere Spielstände aus? Und wenn ja: Gibt es ne Möglichkeit das ungeschehen zu machen? Ne Mod oder ein Konsolen Befehl?
    Das sollte im Optionsmenü gehen. Dort sollte ein Haken bei Gegnerskalierung sein. Deswegen vermute ich, bei deinem alten Spielstand kam die Abfrage nicht.
    Ich habe jetzt mal nachgeschaut, und vielleicht bin ich betriebsblind und sehe die Option einfach nicht, aber da scheint nichts dergleichen zu sein.
    Muss man scheinbar wirklich über Konsolen Befehle deaktivieren. Finde es ein bisschen übergriffig von Seiten der Programmierer das die Funktion auch ungefragt auf ältere Spielstände an zu wenden.

  3. TheLaughingMan hat geschrieben: 15.08.2020 19:09 Meine Frage: Wirkt sich die Wahl bezüglich des skalierens etwa auch rückwirkend auf ältere Spielstände aus? Und wenn ja: Gibt es ne Möglichkeit das ungeschehen zu machen? Ne Mod oder ein Konsolen Befehl?
    Das sollte im Optionsmenü gehen. Dort sollte ein Haken bei Gegnerskalierung sein. Deswegen vermute ich, bei deinem alten Spielstand kam die Abfrage nicht.

  4. So, ich muss hier mal den Thread Necromancer spielen weil ich eine etwas spezifische Frage habe:
    Am Anfang von Akt 3 wird man, wenn man überlevelt ist ja gefragt ob man den Schwierigkeitsgrad skalieren will oder alles so beibehalten möchte wie es ist. Ich habe gestern scheinbar skalieren gewählt (die Frage wird IMO etwas ungenau gestellt), und werde jetzt an allen Stellen von Gegner Horden überrannt.
    Da ich das Spiel gemütlich nebenbei zocken will und keine Lust habe bei jedem Scharmützel ewig zu taktieren habe ich noch mal einen alten Sicherheitsspielstand kurz vor dem Ende von Akt 2 geladen und bin wieder nach Zwillingsulmen. Diesmal wurde ich allerdings NICHT gefragt ob ich skalieren möchte sondern gleich mit Gegnern bombardiert.
    Meine Frage: Wirkt sich die Wahl bezüglich des skalierens etwa auch rückwirkend auf ältere Spielstände aus? Und wenn ja: Gibt es ne Möglichkeit das ungeschehen zu machen? Ne Mod oder ein Konsolen Befehl?

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