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Pillars of Eternity 2: Deadfire (Rollenspiel) – Schatzkiste voller Abenteuer

Vor drei Jahren konnte Pillars of Eternity als Rollenspiel alter Schule begeistern, indem es an die Qualitäten von
Klassikern wie Baldur’s Gate sowie Planescape Torment anknüpfte und diese um eigene Ideen bereicherte. Auch wenn es bei den Kämpfen hakte: Heraus kam ein wunderbar erzähltes Abenteuer mit tollen Charakteren, interessanter neuer Spielwelt sowie epischem Fantasyflair. Jetzt ist der Nachfolger erhältlich, der von 33.614 Unterstützern mit satten 4,4 Millionen Dollar finanziert wurde. Wie sich Pillars of Eternity 2: Deadfire auf dem PC präsentiert, verrät der Test.

© Obsidian Entertainment / Red Cerberus / THQ Nordic / Versus Evil

Ein Fantasy-Kolonialreich

Im Zwischenreich wird jedoch schnell klar, dass man alles andere als frei ins Leben zurückkehrt. Die anderen Götter retten einen nicht einfach so aus der verschütteten Festung, sondern sie wollen etwas im Gegenzug. Man soll diesen entflohenen und scheinbar verrückten Gott des Lichts aufspüren, um Antworten zu bekommen: Was will er? Was hat er vor? Einfach absagen ist auch deshalb problematisch, weil Eothas einen Teil der eigenen Seele stibitzt hat. Was hat das wohl für Folgen? Oder war das nur Zufall? Man weiß nur, wo er hin will, weil seine Spur so deutlich zu erkennen ist.

Aber will man etwa einen Gott herausfordern? Ist das nicht etwas zu viel verlangt? Trotzdem bleibt dem Helden nichts anderes übrig, als ihm in das südliche Todesfeuer-Archipel mit all seinen verstreuten sowie größtenteils unkartierten Inseln zu folgen.

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Die Texte wurden komplett ins Deutsche übersetzt. © 4P/Screenshot

Das ist eine offene maritime Welt voller Geheimnisse, in der es das kostbare leuchtende Adra gibt –  eine stark glühende Variante der bekannten Seelensteine, die auch das Wetter beeinflussen kann und deren riesigen Säulen scheinbar der umherirrende Gott Eothas folgt. Hier gibt es Tempel, Dungeons und delikate machtpolitischer Konflikte, denn das Adra lockt auch viele Eroberer an. Das Archipel ist eine Art frisch entdecktes Kolonialreich inklusive eingeborener Stämme, profitgieriger Handelsgesellschaften, skrupelloser Sklavenjäger sowie Piraten. Und was braucht man da? Ein Schiff!

Gestrandeter Held

Das Schiff kann man bequem mit dem Mauszeiger über das Meer lotsen, wobei man Stürmen und Seeräubern ausweichen sollte, aber nicht etwa auf Wind oder Riffe achten muss – es gibt also keine nautische Herausforderung. Trotzdem läuft es erstmal auf Grund und man strandet in einer kleinen Bucht, wo eine Art Tutorial beginnt. Zu Beginn kann man noch keine Gefährten um sich scharen; bis zu vier darf man später zusätzlich zum Helden anführen. Immerhin ist schon der alte Kumpel

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Zu Beginn ist man nur zu zweit mit Edér unterwegs, um erste Aufgaben zu erledigen. Später führt man eine fünfköpfige Gruppe an. © 4P/Screenshot

Edér dabei, ein sehr guter Kämpfer, der in den ersten Gefechten nicht nur hilfreich ist, sondern als Anhänger von Eothas eine besondere Beziehung zu dieser Mission entwickelt. Und es gibt eine sehr persönliche Quest, die diesem sympathischen Charakter nochmal Tiefe verleiht.

Zunächst kann man am Strand lediglich weitere Crew für sein Schiff aufgabeln. Ziel ist es, Port Maje am anderen Ende der Insel zu erreichen, um mit der Hilfe des Gouverneurs das eigene Schiff wieder flott zu machen. Die Regie lässt sich viel Zeit, so dass man sich auch als Einsteiger in aller Ruhe mit den Spielmechaniken und Charakteren vertraut machen kann. Schon in diesen ersten Stunden öffnet sich das Abenteuer wie ein guter Roman, angenehm charmant und dabei so abwechslungsreich erzählt, dass die Zeit zwischen den Kämpfen, Entdeckungen, Aufstiegen und Dialogen nur so verfliegt, zumal auch immer wieder kleine Rätsel eingeflochten werden: Kann man diese Steintafel noch irgendwann entziffern? Muss man etwas in diese Mulde der Asugrabungsstätte legen? Wenn man sein Charaktermenü aufruft, sieht man Edér entspannt Pfeife schmauchen – das symbolisiert in etwa die gemütliche Stimmung, die beim Spielen aufkommt.

  1. Hi,
    Test ist ja schon älter, aber ich habe eine Frage:
    Mir hat der erste Teil so garnicht zugesagt, obwohl ich seit 25 Jahren CRPGs und auch P&P spiele. Ich fand die Story langweilig inszeniert, das Kampfsystem schrecklick, die Charaktere eher meh usw.
    Ist POE2 anders, oder sehr ähnlich?
    Wenn sehr ähnlich, dann sehe ich davon ab, es zu probieren.
    Danke!

  2. Ich bin zwar recht spät dran, habs aber jetzt durch. Ich bin ein großer Fan von BG2 und vom ersten Pillars of Eternity. Den Nachfolger fand ich aber leider deutlich schlechter.
    Die Hauptgeschichte ist ziemlich enttäuschend, das Ende wirkt belanglos und langweilig, nicht mal einen wirklichen Endkampf gibt es.
    Zusätzlich finde ich diesen Versuch, sowas wie eine Open World aufzubauen eher als Nachteil, weil die Geschichte dadurch auf der Strecke bleibt. Es wirkt mehr wie ein Abarbeiten einer Checkliste an Aufträgen. Das verbunden mit dem ständigen hin und her fahren/laufen macht es sehr zäh. Ich glaube ich habe von 80h Spielzeit 10h nur auf den Wechsel eines Gebiets gewartet. Ganz schrecklich.
    Die Inseln erkunden bringt auch nicht viel, ein bisschen Ausrüstung, die man aber auch so zur Genüge bekommt. Nicht mal einen größeren Dungeon wie in Teil 1 gab es.
    Wie gesagt hab ich Teil 1 verschlungen und Teil 2 dann gerne gebackt. Bin aber im Nachhinein froh, dass es nur die kleinste Version war und ich das Spiel dadurch günstig bekommen habe.
    Addons habe ich nicht und werde ich jetzt auch nicht mehr anschaffen. Schon White March fand ich im Übrigen nicht mehr so gut wie das Hauptspiel.

  3. Mir gefällt es bis jetzt deutlich besser als der erste Teil. Das mit dem Schiff rumfahren auf der Weltkarte ist genau meins. Schade ist nur das, dass Crew und Schiffs Managment im Prinzip toll aufgebaut ist, aber es so einfach ist das man nach kürzester zeit eh nichts mehr verändern muss. Ich tu mich halt extrem schwer dem Setting was abzugewinnen. Nicht das ich das Karibik Setting nicht mögen würde, aber ich finde es ziemlich schwer die einzelnen Parteien und InselVölker auseinander zu kennen. Die sehen alle so ähnlich aus und werden auch nicht wirklich gut eingeführt. Das ist bei "normaler" High Fantasy mit Elfen, Zwergen usw. deutlich einfacher.
    Nach einiger Zeit geht es dann schon, aber da war der Zug für mich schon abgefahren. Die Story interessiert mich jetzt Null, ich fahre nur noch auf der Karte rum und erkunde die Welt, denn das ist für mich auch die größte Stärke des Spiels.
    Auch wenn ich jetzt viel negatives Geschrieben habe bin ich ziemlich zufrieden mit dem Spiel. Ich hatte bis jetzt trotz der vielen Negativ Punkte wirklich viel Spaß und das Game bietet jede Menge Potential um daraus zusammen mit einem Addon ein richtig rundes Erlebnis zu bieten.
    Wenn ich die ganzen Oldschool RPGS der letzten Jahre vergleiche sieht meine Rangliste im Momment so aus:
    Tyranny->Pillars 2->Divinity 2->Torment->Pillars 1

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