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Pokéball Plus (Rollenspiel) – Endlich Pokémon-Trainerin!

Mit dem Pokéball Plus führt Nintendo nicht nur einen neuen Controller für Let’s Go Pikachu/Let’s Go Evoli und Pokémon Go ein, sondern bietet auch die Möglichkeit alle 151 Pokémon untermalt von Sound- und Lichteffekten im Ball spazieren zu tragen ( zum Guide). Ob sich der Anschaffungspreis von 50 Euro dafür wirklich lohnt, lest ihr im Test.

© Nintendo / Nintendo

Mein Pokémon kommt mit!

 

Ich spiel eigentlich sowieso am liebsten im Handheld-Modus, daher sticht der Pokéball Plus für mich vor allem durch die tolle „Mitnahme“-Funktion hervor. Jedes der 151 gefangenen Wesen kann auf simplem Wege via Switch-Menü in den Pokéball Plus übertragen werden. Je mehr Schritte man am Tag gemacht hat, desto mehr Erfahrungspunkte erhält das Monster beim Zurückkehren auf die Konsole. Dadurch kann man seine Pokémon besonders schnell hochziehen und darf, anders als bei der Pension, danach selbst entscheiden, welche Attacken sie lernen! Selbst bei wenig Bewegung konnte ich mein Level-30-Pokémon an einem Tag um drei Level steigern. Beschäftigt man sich zusätzlich mit dem Schützling, gibt es nach der Übertragung ein besseres Rating, somit mehr Erfahrungspunkte und wertvollere Items. So kann man den Ball beispielsweise

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Die Pokémon in den Ball zu übertragen und ihren Rufen zu lauschen macht unheimlich viel Spaß! © 4P/Screenshot

unterwegs schütteln, um ihn je nach darin enthaltenem Pokémon-Typ in einer anderen Farbe leuchten zu lassen und vor allem, um dem individuellen Schrei zu lauschen. Dabei handelt es sich um die original Töne aus dem Pokedex, wodurch man jedes Mal wirklich das Gefühl hat, das Wesen bei sich zu tragen. Noch viel süßer sind natürlich die Aufnahmen der Partner-Pokémon Pikachu oder Evoli. Denn für diese beiden Starter wurden gleich mehrere Rufe aufgenommen, die nicht aus dem Pokedex stammen, sondern richtig synchronisiert wurden. Diese Möglichkeit ließ mich erneut tief in mein alter Ego als Trainerin eintauchen. Andauernd trug ich ein anderes Pokémon behutsam in meinem Kapuzenpulli umher, freute mich, wenn es nach mir rief und versuchte es möglichst viel zu bespaßen. 

 

Schade ist, dass man die verschiedenen Funktionen komplett selbst herausfinden muss, da dem Ball keine Anleitung bei liegt. Dass man einige der Möglichkeiten mit den Pokémon zu spielen, selbst herausfinden soll, kann ich ja nachvollziehen. Denn beispielsweise der ikonische Jingle, der ertönt, wenn man den Ball zum ersten Mal lädt, wird jeden Fan einfach nur glücklich machen. Richtig blöd ist allerdings, wenn man aus Versehen die Stummschaltefunktion (Oberen Knopf + Stick gleichzeitig gedrückt halten) auslöst. Denn dann ertönt anstatt des Pokémon-Schreis nur ein Vibrieren. Anfangs dachte ich, die Batterie habe vielleicht nachgelassen und drückte als das auch nicht half, solange auf dem Ball herum, bis endlich wieder ein Geräusch ertönte. Ich will nicht wissen wie viele Benutzter denken werden, dass der Ball kaputt sei. 

Da man heutzutage sowieso andauernd technische Geräte lädt, kam ich mit der Akkulaufzeit von drei Stunden fürs Spielen

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Sehr schade, dass man die Tastenbelegung nicht ändern kann! © 4P/Screenshot
gut zurecht. Verwendet man den Ball nur beim Spazieren, hält er locker mehrere Tage. Aufgeladen wird der Pokéball Plus über das beigelegte USB-C Kabel, oder die Docking-Station. 

Um Spielern einen weiteren Kaufgrund zu geben, ist das legendäre 151. Pokémon Mew in Let’s Go Pikachu & Evoli nur über den Pokéball Plus erhältlich. Dort kann man es als „Geheimgeschenk“ übertragen und startet auf Level 1. Mews Werte sind wie die des Partner-Pokémons extrem gut, womit man ein weiteres sehr starkes Pokémon im Team hat, das man allerdings auch erst von Grund auf trainieren muss. Ich empfinde legendäre Pokémon im Team grundsätzlich als unfairen Vorteil, daher nutze ich sie nicht. Doch so ehrenvoll werden die meisten Trainer wohl nicht vorgehen und können sich so durch den Kauf einen Vorteil verschaffen.