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Predator: Hunting Grounds (Shooter) – Jäger und Gejagte

Wenn‘s ums Jagen geht, dann macht ihm hier niemand was vor: dem Predator. Bzw. natürlich seiner gesamten Spezies, den Yautja. Denn die hängen ja nicht nur gehäutete Menschen zum Trocknen auf, sondern züchten sogar kleine Alien-Kolonien, um die Biester anschließend zu erlegen – da wirkt es doch geradezu lächerlich, dass in Sonys hochoffiziellem Online-Shooter lediglich vier Soldaten gegen einen Predator antreten! So scheint es jedenfalls. Im Test haben wir dann aber interessante Erfahrungen gemacht. Wenn auch nicht nur gute.

© IllFonic / Sony

Nicht einmal seine Bärenfallen kann er sinnvoll legen, da er sie nur langsam in seine unmittelbare Umgebung absetzen darf. Wie soll das funktionieren, wenn die genauen Wege der Soldaten nicht lange im Voraus planbar sind und im schnellen Kampf keine Zeit für das gemächliche Hinstellen bleibt? Auch seine ikonische Disk, die man im Schneckentempo manuell aufs Ziel lenkt, während ihre Spur deutlich seine Position preisgibt, ist kaum zu gebrauchen. Und so wird der Jäger schneller zum Gejagten als es von den Entwicklern hoffentlich vorgesehen war. Nein, so richtig funktioniert hier vieles nicht.

Action-Quickie statt Hochspannung

Wie gesagt: Man kann als Predator durchaus erfolgreich sein. Am besten rennt man dafür auf die Soldaten zu, verwundet sie im Nahkampf, rennt wieder weg und wiederholt das Ganze ein paar Mal. So kann das doch aber nicht gedacht sein! Zumal man als Mensch dermaßen schnell und ausdauernd rennt, dass oft ein an Benny Hill erinnerndes Katz-und-Maus-Spiel entsteht, welches mit dem Film kaum etwas gemein hat. Hunting Grounds fühlt sich so an, als hätte Illfonic Angst davor, die Spieler würden sich in Situationen langweiligen, in denen sich beide Parteien lange beobachten, während die Soldaten nur langsam und sehr vorsichtig durch den Dschungel vorrücken. Schade!

Dabei hätten kleine Änderungen schon für ein ganz anderes Spielgefühl gesorgt. Könnte sich der Yautja z.B. nahezu lautlos und ungesehen bewegen (ein gelegentliches leises Rascheln in den Wipfeln wäre ja trotzdem spannend) und die Soldaten nicht wie Rennwagen durch den Dschungel sprinten, würde das schon vieles ändern. Von mir aus darf eine solche Partie ohnehin gerne länger als eine Viertelstunde dauern. Ich gehe doch nicht online, um Konsole oder PC nach 20 Minuten wieder auszuschalten.

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Nur drei Karten befinden sich momentan im Spiel, was eher dem Umfang eines Early-Access-Titels statt dem eines ausgewachsenen Spiels entspricht. (PC) © 4P/Screenshot

Würde man also nur den Laser der Energiewaffe sehen, kurz bevor sie abgefeuert wird, müsste man aufmerksamer danach Ausschau halten und könnte dann immer noch rechtzeitig ausweichen. Würden sich neben den Soldaten auch der Jäger langsamer zumindest auf dem Boden bewegen, wäre es außerdem kein Problem, wenn er insgesamt schlechter erkennbar wäre. Vorstellbar ist weiterhin, dass sich die Soldaten gelegentlich aufteilen müssen, um zwei Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Und das Markieren des Predators könnte ebenfalls wegfallen, da man Positionen selbst ohne kontextsensitives Hervorheben anzeigen kann – Kompass und Sprachchat sind nicht ohne Grund im Spiel vorhanden.

Unter Zeitdruck puzzeln

Grundsätzlich finde ich dabei gar nicht schlecht, dass weder die eine noch die andere Partei das Match quasi auf perfekte Art gewinnen muss, sondern dem Außerirdischen jeder einzelne Schädel eine wichtige Trophäe ist. Bis zu sieben davon kann er einheimsen, da die Menschen nach dem Tod mindestens eines Begleiters alle bis dahin Gestorbenen zurückholen können, indem sie eine kurze Nebenmission erledigen. Dafür rennen sie zwar wieder nur an eine markierte Stelle und klicken das Funkgerät an, aber immerhin.

  1. 4P|Benjamin hat geschrieben: 06.05.2020 19:15
    step2ice hat geschrieben: 06.05.2020 18:34Da wird lediglich erwähnt, dass die eigene Spielfigur zu wenig sichtbar (auch in interaktion) ist. Ich rede von einer völlig anderen Herangehensweise in der Präsentation.
    Ja, OK, du erwartest da vermutlich ein dezent anderes Spiel. :) Ich finde es schon gut, dass in einem PvP-Titel nicht allzu viel Zeit mit der Präsentation verschwendet wird. Daher vermutlich die für dich unerwartete Gewichtung.
    kagrra83 hat geschrieben: 04.05.2020 23:39Bei 'Get to the choppa' muss ich an das Nebenprojekt vom As I lay daying Sänger Tim Lambesis denken, das da heißt 'Austrian Death Machine'
    Bruha, sehr nett! Kannte ich noch gar nicht. :)
    Schnell nachholen,....diese gut, die ganzen drei Alben gg

  2. step2ice hat geschrieben: 06.05.2020 18:34Da wird lediglich erwähnt, dass die eigene Spielfigur zu wenig sichtbar (auch in interaktion) ist. Ich rede von einer völlig anderen Herangehensweise in der Präsentation.
    Ja, OK, du erwartest da vermutlich ein dezent anderes Spiel. :) Ich finde es schon gut, dass in einem PvP-Titel nicht allzu viel Zeit mit der Präsentation verschwendet wird. Daher vermutlich die für dich unerwartete Gewichtung.
    kagrra83 hat geschrieben: 04.05.2020 23:39Bei 'Get to the choppa' muss ich an das Nebenprojekt vom As I lay daying Sänger Tim Lambesis denken, das da heißt 'Austrian Death Machine'
    Bruha, sehr nett! Kannte ich noch gar nicht. :)

  3. 4P|Benjamin hat geschrieben: 01.05.2020 16:29 Aber genau das steht doch im Text. Also, echt ma. ;) Für mich hätten es auch nicht mal die Leute aus dem Film sein müssen - den spielt man ja nicht nach -, aber halt irgendwas, das die Charaktere als Teile des Teams sichtbar macht.
    Also ich kanns auch im Haupttext nicht wirklich rauslesen. Da wird lediglich erwähnt, dass die eigene Spielfigur zu wenig sichtbar (auch in interaktion) ist. Ich rede von einer völlig anderen Herangehensweise in der Präsentation.
    Und ja, ich oute mich als Fazit / Pro und Contra - only Leser. Für mich sollten da alle gravierende Punkte stehen.
    Was man als gravierend einordnet mag hier und da natürlich höchst subjektiv sein. Bei einem Spiel das Filmvorlage besitzt und auf Co-op multiplayer steht, kann man , so denke ich, schon erwarten eine durchgehende und entsprechende Präsentation abgeliefert zu bekommen.
    Wie auch immer, der Test trifft es nach meinem Geschmack ansonsten das Spiel in seiner tatsächlichen Form abzubilden.
    Auch wenn die Wertung (leider) eher im Bereich Finger weg statt ab in den Dschungel liegt. Aber das hat ja Illfonic verbockt. :Spuckrechts:

  4. Offtopic:
    Bei 'Get to the choppa' muss ich an das Nebenprojekt vom As I lay daying Sänger Tim Lambesis denken, das da heißt 'Austrian Death Machine'
    Ist ne Parodie auf die Arnie Filme, was ja zu Predator auch irgendwie passt.
    Unbedingt reinhören ^^

  5. 4P|Benjamin hat geschrieben: 01.05.2020 16:29 Aber genau das steht doch im Text. Also, echt ma. ;) Für mich hätten es auch nicht mal die Leute aus dem Film sein müssen - den spielt man ja nicht nach -, aber halt irgendwas, das die Charaktere als Teile des Teams sichtbar macht.
    Also ich hab jetzt sowohl Überschrift als auch Fazit kurzüberflogen und nix! Schlampige Redaktionsarbeit wenn man mich fragt!

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