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Razer Wolverine Ultimate (Hardware) – Besser als der Elite-Controller?

Gamepads… normalerweise nicht der Rede wert, weil sowohl Microsoft als
auch Sony ihren aktuellen Konsolen hochwertige Controller beilegen, die
nur wenige Wünsche offenlassen. Und trotzdem: Als ich das erste Mal mit
Microsofts Elite-Controller unterwegs war, fühlte sich das sofort
besser an als das normale Eingabegerät. Verarbeitungsqualität und
zusätzliche Tasten sorgten für ein präziseres, intuitiveres und
letztlich deutlich besseres Erlebnis. Lange empfand ich den Elite
deshalb als Maßstab aller Controller-Dinge – bis ich zum ersten Mal den
Razer Raiju für PlayStation 4 und den Razer Wolverine Ultimate für Xbox
One in den Händen hielt.

© Razer / Razer

1:Einleitung
2:Mehr Tasten – mehr Kontrolle
3:Erreichbarkeit und Qualität der Tasten
4:

Analogsticks und Steuerkreuze
5: Was ist sonst noch interessant?

Leicht verzogen


In Sachen Analogsticks nehmen sich beide Razer-Geräte wenig. Ihr Widerstand erinnert an den des normalen Xbox-One-Controllers und liegt damit zwischen den recht straffen PS4- und den etwas leichtgängigen Sticks des Elite. Ich mag die Höhe der Raiju-Sticks am meisten, so lange man die wunderbar griffigen, ab Werk angebrachten Schutzkappen drauf lässt.

Ein echtes Ärgernis ist leider eine nach vielleicht drei Wochen hinzugekommene Ungenauigkeit, dank der meine Analogsticks auch in ihrer Ruhestellung Eingaben vornehmen. Selbst wenn ich keinen Stick berühre, bewegt sich deshalb manchmal die Sicht, die Spielfigur oder der gewählte Menüpunkt ein winziges Stück. Es ist ein kleiner Wermutstropfen, der sich spielerisch nicht wirklich auswirkt, aber selbstverständlich trotzdem stört.

Zusätzliche Sticks und Scheiben

Der Wolverine Ultimate wird hingegen ähnlich wie der Elite mit zusätzlichen Sticks ausgeliefert: einem besonders hohen sowie einem an den Dual Shock 3 erinnernden konvexen. Seltsam, dass es dabei nicht um zwei komplette Paare handelt, ich selbst habe aber schon beim Elite weder die hohen noch die konvexen Sticks genutzt. Vielleicht geht es den meisten Spielern ja ähnlich, so dass Razer eine sinnvolle pragmatische Entscheidung getroffen hat. Darüber kann ich allerdings nur spekulieren. Getauscht werden die magnetischen Teile jedenfalls wie am Vorbild durch einfaches Abziehen und Aufstecken.

Genau wie am Elite ist außerdem das Digikreuz des Wolverine austauschbar. Zur Wahl stehen eins mit stärker hervortretenden Tasten und eins, das zwar nicht an die Scheibe des Elite erinnert, über das man aber leichter mit dem Daumen gleitet.

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Zum Lieferumfang des Wolverine Ultimate gehören ein konvexer und ein besonders hoher Analogstick sowie zwei Steuerkreuze. Glänzen können allerdings weder der Wolverine noch der Raiju mit ihren Richtungstasten. © 4P/Screenshot


Die größte Schwäche

Apropos – und das muss man ganz klar sagen: Sowohl das Digikreuz des Raiju als auch die zwei des Wolverine sind die mit Abstand größte Schwäche der Controller! Beim Bedienen von Menüs und Auslösen kleiner Aktionen arbeiten sie natürlich tadellos. Die Richtungstasten sind vor allem am Raiju aber viel zu schwergängig, weil die erstens unabhängigen vier Tasten zweitens viel zu weit auseinanderliegen, um in Spielen wie der Tekken-Serie effektiv zu funktionieren.

Die Scheibe des Wolverine bietet hier das beste Erlebnis, zumal sie im Gegensatz zum Raiju und der alternativen Wolverine-Variante mit ebenfalls voneinander unabhängigen Knöpfen aus einem Stück besteht; damit kann man auch in Prügelspielen bestehen. Unterm Strich bieten die als Kreuz angeordneten Wippen der Original-Controller aber mehr Kontrolle als die Varianten von Razer.

Analog oder digital?

Razer bietet dafür eine Möglichkeit an, die inzwischen bei fast allen hochwertigen Gamepads enthalten ist: Man kann die zwei unteren Schultertasten unabhängig voneinander so einstellen, dass man sie nur ein kurzes Stück ziehen muss, um z.B. den Abzug einer Waffe zu betätigen. Aus der analogen Bewegung wird dann eine digitale – für Flipper und Shooter ist das perfekt. Xbox-One-Spieler sollten zudem wissen, dass der Wolverine auch über die Impulse-Trigger der Microsoft-Pads verfügt.

Was Razer nicht anbietet ist das Einstellen der Beschleunigung von Analogsticks und Schultertasten in Abhängigkeit ihres Ausschlags. Anders als für den Elite oder den Nacon Revolution kann man also nicht festlegen, dass ein Stick z.B. bei geringer Neigung schon eine sehr schnelle Bewegung auslöst oder umgekehrt. Auch Makros erstellt man nicht. Über die Synapse-Anwendung legt man zwar fest, wie stark eine gehaltene Taste des Wolverine die Reaktion beider Sticks jeweils beeinflusst (siehe Infokasten weiter oben), das grundlegende Verhalten des Conrtollers ändert man aber nicht.

Mir ist das genau recht. Ich habe entsprechende Funktionen beim Elite und anderen Controllern nicht genutzt und finde es gut, dass Razer ein fokussiertes Konzept konsequent umsetzt, ohne sich in Kleinigkeiten zu verlieren, die für fast alle Spieler zeitaufwändige Frickelei ohne nennenswerten Mehrwert bedeuten würden.

  1. TRigger sollen wohl gar keinen Widerstand haben. Schade würde ordentlich Geld zahlen füt einen Controller mit anderen Impulse Triggern.
    Bei der Ps4 gibts da wohl auch nicht so tolle Alternativen, wobei ich bei dem Nacon Revolution unterschiedliche Dinge gelesen hab.
    Nur fehlen da halt dann die Impulse Trigger.

  2. Wie ist denn Widerstand der Impulse Trigger beim Wolverine??
    hätte schon gerne ein Xbox Pad, wo man deutlich stärkeren Widerstand hat, da sich das bei Rennspielen einfach besser anfühlt.

  3. Also ich bin mit meinem Elite voll zufrieden und kann ihn wärmstens weiterempfehlen. Gibts auch grad im Angebot für 99€!
    Witziger Nebeneffekt: die magnetisch gekoppelten Sticks/Steuerkreuz/Paddles laden gerade dazu ein, während den Ladescreens damit rumzuspielen. Wenn mans aber übertreibt und ein Paddle bei Spielstart unter der Couch verschwindet kommt man sich recht doof vor...

  4. Sehr interessant, vielen Dank. Interessant wäre aber noch, wie die Quailität im Langzeittest ausfällt. Ob irgendwann Tasten ausleiern oder Analogsticks. Ein, zwei oder drei Monate sind da noch nicht wirklich aussagekräftig.

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