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Renowned Explorers – International Society (Taktik & Strategie) – Brettspielflair und Rundentaktik

Lust auf Brettspielflair und archäologische Abenteuer mit Rundentaktik sowie Charakterentwicklung? In Renowned Explorers – International Society erkundet man mit einem Team aus Spezialisten alte Grabstätten und Höhlen, verbessert seine Ausrüstung, trainiert Fähigkeiten und kämpft gegen Bösewichte. Kann das kunterbunte Spiel von Abbey Games (Reus) überzeugen? Mehr dazu im Test.

© Abbey Games /

Schere, Stein, Papier um das geistige Wohl

Das Besondere am Kampfsystem: Je nachdem ob man hauptsächlich aggressive (rote), freundliche (rosa) oder verschlagene (blaue) Fähigkeiten einsetzt, bekommt man andere Belohnungen am Ende. Auch die Herzen des Einschmeichelns sorgen also für „Treffer“, die den „Spirit“ des Feindes senken, bis er flieht, weil er gegen so sympathische Kontrahenten einfach nicht antreten will – ist zu Beginn sehr witzig, aber später nur ein Mittel zum Zweck anstatt eine Spielweise mit besonderen moralischen Konsequenzen. Schön ist, dass je nach Aktion die Stimmung in den Gefechten wechselt. Wie bei Schere, Stein und Papier gibt es effiziente Wechselwirkungen zwischen Aggression, Freundlichkeit und Verschlagenheit. Ist der Feind gerade nett, sind wütende Attacken besonders geeignet; ist er gerade selbst wütend, sind Verspottungen aussichtsreicher. Man kann also sehr perfide mit der Moral taktieren!

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Man kann seine Helden entwickeln und ausrüsten. © 4P/Screenshot

Auf welche Art man gerade agiert, wie hoch die Trefferwahrscheinlichkeit ausfällt und wie die Stimmung ist, kann man jederzeit anhand der Statistiken sowie farbigen Symbole erkennen. In den rundenbasierten Gefechten darf man seine Charaktere nur auf recht kleinen Hexfeldern bewegen und neben Nah- sowie Fernkampf auch gefächerte Bereiche anvisieren oder Freunde heilen.

Hinzu kommen Spezialaktionen, die z.B. Feinde auf einen Gegner fixieren oder mehrere Ziele in Linie treffen. Es gibt zwar Hindernisse wie Bäume oder Felsen, aber weder Höhenunterschiede noch physikalische Auswirkungen im Gelände – und die KI der Feinde wählt auch nicht immer den optimalen Weg zum Ziel. Obwohl man mit der Zeit immer mehr Möglichkeiten hat und es zwischendurch auch mal Bosse gibt, will

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Nachdem man die angelsächsischen Gräber gefunden hat, kann man u.a. nach Ungarn reisen. © 4P/Screenshot

der Funke der Begeisterung in den Kämpfen nicht überspringen. Sie laufen trotz einiger „Epic Encounter“ mit Immunitäten auf Dauer recht ähnlich ab und werden mit kargen Animationen nicht gerade ansehnlich inszeniert.

Stockholms Stortoget

Was kann man abseits der Gefechte zwischen den Expeditionen machen, außer seine Charaktere aufzurüsten? Da gibt es nicht nur den Shop mit seiner Ausrüstung, den man wiederum aufrüsten kann, sondern auch indirekte Unterstützer: Man kann mit seinen Statuspunkten sowohl allgemeine Helfer wie Lobbyisten, Händler oder Studenten engagieren, die die Ausbeute auf späteren Reisen erhöhen. Hinzu kommen Spezialisten in vier Stufen, die zwar teurer als die Helfer sind, aber noch bessere Boni bieten und die eigene Spielweise weiter gezielt stärken können. Wer Konflikte eher aggressiv löst, könnte B.G. Hunter engagieren, die bei jedem aggressiven Gefecht nochmal Collect-Beute hinzufügt. Die Möglichkeiten für Verstärkungen und Kombinationen sind angenehm vielfältig.

  1. Kann dem Test voll und ganz zustimmen. Mir persönlich macht es sehr viel Spaß. Und wenn man mal verliert dann gehts eben wieder von vorne los. Dank den zufälligen Karten, Ereignissen und vielen Helden ist es immer wieder ein neues Erlebniss. Wer Spiele wie FTL mag wird diese vermutlich auch mögen.

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