Veröffentlicht inTests

Rust (Survival & Crafting) – Survival-Deathmatch

Splitterfasernackt wacht man an einem Strand auf, um aus Stein und Holz zunächst einen Speer zu bauen. Mit aus Hanf gewonnenem Stoff stellt man Kleidung her und geht anschließend vielleicht schon auf die Jagd, um sich an einem Lagerfeuer mit geröstetem Wolfsfleisch zu stärken. Ein paar Minuten später wird man dann von einem Spieler erschossen, weil der gerade einen Heidenspaß daran hat Einsteiger zu jagen. Stimmt: Rust wurde in den vergangenen Monaten vor allem durch seine sozialen Aspekte bekannt. Wie wir im Test herausfanden, haben die mit dem eigentlichen Spiel allerdings nicht viel zu tun.

© Facepunch Studios / Double Eleven / Facepunch Studios / Double Eleven / Koch Media

Dafür gleichen sich alle Ecken der insgesamt sehr überschaubaren Insel aber sehr stark, obwohl mit Wald, Eis und Wüste stets drei sehr unterschiedliche Biome direkt nebeneinander liegen. Für die sollte man entsprechend gekleidet sein, um weder zu erfrieren noch zu überhitzen, kann grundsätzlich aber mühelos überall entlang sprinten. Im Idealfall besorgt man sich zudem ein Pferd, von denen mehrere fertig gesattelt in der Gegend herumstehen, oder schnappt sich ein kleines Boot, um in Küstennähe zu sammeln. Auch ein selbstgebautes Floß samt Paddel erfüllt diesen Zweck, kommt allerdings nicht so schnell voran und besitzt keinen Lagerplatz für aufgelesenes Treibgut. Es bleibt außerdem unheimlich gerne unter den Paletten mit Treibgut hängen, anstatt einfach davor stehen zu bleiben.

Spätestens beim Ansteuern der dutzendfach auf dem Wasser treibenden Paletten sowie bei den anfangs interessanten Tauchgängen habe ich dann irgendwann den Elan verloren. Denn ist es zunächst noch unglaublich spannend mit Taucherbrille, -anzug und Sauerstoffmaske den Meeresboden abzusuchen, stellte ich schnell fest, dass praktisch jeder Tauchgang an einer beliebigen Stelle zu einem „besonderen“ Felsen oder zu versunkenen Schiffen führt, an denen man Truhen mit Beute findet. Klar: Vielleicht wird man dabei von Gegenspielern erschossen. Das eigentliche Spiel ist an einschläfernder Monotonie aber kaum zu überbieten. Das wäre in Ordnung, wenn sich wie im Battle Royale alles um die reine Action drehen würde, aber so ist es ja eben nicht.

Schrott statt Erfahrung

Vielleicht erinnert sich jemand: Seit 2013 ist das damals im Early Access gestartete Rust schon auf Steam erhältlich. Seitdem hat sich unheimlich viel getan und tatsächlich kamen zentrale Neuerungen, darunter Softcore-Server sowie die aktuelle Charakterentwicklung über Fähigkeitsbäume, erst vor einigen Wochen bzw. gar Anfang dieses Jahres hinzu. © 4P/Screenshot

Vielmehr braucht man ganz dringend Ressourcen, um das Haus auszubauen, und kommt vor allem nicht drum herum, große Mengen an Schrott zu suchen, wofür man selbst oder der ganze Trupp eine ganze Weile unterwegs sein muss. Schrott dient nämlich als Zahlungsmittel bei KI-gesteuerten Händlern und für das Freischalten von Fähigkeiten, wie man es aus der Charakterentwicklung eines Rollenspiels kennt – eine sehr umfangreiche Charakterentwicklung, falls man starke Waffen und Rüstungen selbst herstellen will. Mehrere Fähigkeitsbäume, verteilt auf drei Entwicklungsstufen, deren Freischalten ebenfalls Schrott erfordert, müssen dafür erkauft werden.

[GUI_STATICIMAGE(setid=90363,id=92635008)]
Sogar per Ballon bewegt man sich fort. Dabei schaltet man die Verbrennung von Treibstoff an bzw. ab, um Höhe zu gewinnen oder zu verlieren. In welche Richtung es geht, bestimmt allerdings allein der Wind. © 4P/Screenshot

Grundsätzlich ist das natürlich motivierend! Zumal man weitere Baupläne erhält, indem man gefundene Gegenstände auf einer speziellen Werkbank erforscht. Außerdem gehen der Hausbau sowie das Zustellen mit Möbeln, Maschinen und mehr flott von der Hand. Das automatische Aneinanderstecken kann zwar zu absurden Fehlkonstruktionen führen, die leider nicht immer auch schnell wieder demontiert sind, doch mit steigender Erfahrung sinkt die Fehlerquote zum Glück deutlich. Steht einmal das Quartier und sind alle Anlagen samt elektrischem Licht effektiv mit den durch Solarenergie gespeisten Batterien versorgt, kann man sich jedenfalls stolz in einen Stuhl auf der Terrasse fallenlassen und den Ausblick genießen.

„Vermittlung?“

Wer erfolgreich bestimmte Ressourcen oder Erzeugnisse produziert, kann diese weiterhin verkaufen und beliebige Mengen zu frei wählbaren Preisen an ebenfalls selbst gebauten Automaten zur Verfügung stellen. Das gehört zu den wenigen konstruktiven Interaktionsmöglichkeiten zwischen Spielern. Witzig sind außerdem Briefkästen – richtig cool sogar Telefone, von denen jedes eine Nummer hat, sodass man andere Abenteurer tatsächlich anrufen kann.

Überhaupt gehört die Kommunikation zu den Stärken in Rust, da man Spieler sprechen hört, wenn sie sich in der Nähe befinden. Schade ist, dass man die Quelle des Aufnahmegeräts nicht einstellen kann, denn dadurch hatten wir technische Probleme uns direkt im Spiel zu unterhalten. Funktioniert das System, bewegen die Alter Egos dann aber automatisch ihre Lippen, was die Illusion sich mit einer virtuellen Figur zu unterhalten nur verstärkt. An dieser Stelle sei außerdem der gute direktionale Ton erwähnt, dank dem man Geräuschquellen sehr genau in der Kulisse verorten kann.

  1. Leider kommentieren hier nur die leute, die nicht erfolgreich in rust sind und anscheind keinen ergeiz erbringen um zu überleben, ich für meinen Teil habe auf den Rustafied Servern viele schöne und lehrreiche kämpfe ums Überleben geführt und ja es ist ein 24/7 game darauf muss man sich einlassen und sich auf sein team verlassen. Aus jeden verlust wird man schlauer und macht es beim nächsten mal besser, ungefähr so würde ich das Spielprinzip deuten. Und nach 2k std rust würde ich auch sagen es ist wie ein Festival wo man sehr viel Spaß mit seinen Nachbarn haben kann.

  2. Naja, unter klassischer Werbung verstehe ich halt TV, Radio, Print usw.
    Einen Influencer muss man aktiv und bewusst ansehen, ein Radiospot kommt ungewollt. Da drängt das nervige Jingle schon ins Hirn, wenn man nur durch den Baumarkt läuft.
    Ein an Makeup uninteressierter wird sich hingegen keinen YT-Werbekanal einer Schminktante ansehen. Alle erreichen die also nicht, sondern nur die grundsätzlich interessierten.
    Ansonsten gebe ich Dir vollkommen recht. Tests zeigen auch immer wieder, dass Markenprodukte meist schlechter als Eigenmarken abscheiden. Wie manipulativ und effektiv Werbung ist, zeigt dieses Video erschreckend gut.
    Ab 6:15:

    Was hilft? In meinem Fall das konsequente meiden des Psychoterrors Werbung. Egal ob Linear oder im Web. Funktioniert gut, seit Jahren habe ich keinen Spot mehr gesehen oder gehört. ;)

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1