Großen Anteil daran hat die Akustik: Die Qualität der Hauptsprecher wurde schon erwähnt. Doch auch solche Kleinigkeiten wie die Reporterin Jane Valderamma, die stets süffisant und reißerisch das kommentiert, was man in der letzten Mission erlebt hat, sind absolut hörenswert. Ganz zu schweigen von dem grandiosen Soundtrack, der mit seinen Radiostationen nicht nur ein breites Spektrum von Rap über Techno-Elemente bis Rock und die Hits der 80er/90er Jahre anbietet, sondern in entscheidenden Szenen wunderbar auf das Geschehen geschnitten wurde. Kanye Wests „Power“ z.B. passt wie die Faust aufs Auge, wenn man sich aus einem Helikopter stürzt um ein Penthouse als eigene „Crib“ einzunehmen. Und wenn Bonnie Tyler zum Finale „I need a Hero“ schmettert, kommt man gar nicht umhin, als mit einem breiten Grinsen im Gesicht den Turbo zu zünden und auf Rettungsmission durch Steelport zu düsen.
Freunde? Feinde? Alle doof
Ein zweischneidiges Schwert ist jedoch das KI-System. Dass die eher auf Masse denn auf Taktik setzenden Gegner wie in einem klassischen Actionfilm der 80er Jahre eigentlich nur da sind, um über den Haufen geknallt, gefahren oder geprügelt zu werden, stört mich letztlich weniger. Ich bin in Steelport, um Chaos anzurichten – und je mehr Leichen meinen Weg pflastern, umso besser. Dass allerdings meine Kumpel zu häufig das Zeitliche segnen, weil sie keine Anstalten machen, sich aus dem Kugelhagel hinter eine schützende Mauer zu begeben, ist ärgerlich.
Insbesondere wenn man nur als Beifahrer oder beobachtender Schutzengel im Helikopter unterwegs ist. Hier sieht man allzu deutlich, dass die Routinen nicht reaktiv arbeiten, sondern nur darauf aus sind, ihre Minimalskripte zu erledigen. Und das bedeutet im Zweifelsfall, dass man auch mal eine vollkommen unnötige Schlangenlinie fährt oder keine Anstalten macht, Fahrzeugen auszuweichen, die ungebremst auf einen zurauschen. Glücklicherweise gibt es nicht sehr viele dieser Missionen, so dass der Spaß nur unwesentlich gemindert wird.
Ah, mal wieder gut abgehangenes von der Resterampe für die Switch...langsam wirds lächerlich mit dem ganzen alten Schund, das schlimme ist, nichtmal der läuft vernünftig auf der Kiste
Ein gutes Beispiel ist ja das Dark Souls Remaster, das im Grunde eher verschlimmbessert wurde. Rudimentär bisschen an der Technik geschraubt, die wirklichen Mängel am Spiel nicht behoben, dafür aber immerhin neue Bugs eingebaut. Da lohnt es sich tatsächlich, eher zur alten Version zu greifen - was über Steam ja nicht mehr möglich ist.
Dass, um mal wieder auf Saint's Row zu kommen, die Entwickler jetzt auch noch ein wichtiges Update immer weiter hinauszögern, lässt mich immer mehr zur Annahme kommen, dass hier einfach nur stumpf ein Port angeleiert wurde, weil momentan jeder ein Spiel auf der Switch veröffentlichen muss. Sowas würde ich echt nicht mit einem Kauf honorieren.
Der Switch widerfährt immer mehr das gleiche Schicksal wie damals der Wii. Nach einem starken Stark, der alle Publisher überrascht hat, folgen nach und nach Portierungen von älteren Titeln oder abgespeckte Versionen von Neuentwicklungen, die es auch auf die PS4/XB1 schaffen. Hoffe sehr, dass Nintendo dieses Schicksal noch abwenden kann. Immerhin können sie ja massiv auf Indie-Titel setzen, womit sie schon auf der Wii U langsam begonnen haben.
Sehr schade. Ich liebe die komplette Reihe und Teil 3 ist tatsächlich der einzige den ich noch nicht gespielt hatte. Wäre optimal für lange Nachtschichten für die Switch gewesen. Falls sich dies nicht durch einen Patch dramatisch verbessert muss ich es eben doch zu Hause auf Steam nachholen.