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Shadow of the Beast (Action-Adventure) – Im Schatten des Klassikers

Mit Shadow of the Beast erschufen Reflections und Psygnosis im Jahr 1989 einen Amiga-Klassiker, der bei Spielern älterer Semester auch heute noch nostalgische Glücksgefühle auslöst. Bringt das PS4-Remake von Sony und Heavy Spectrum Entertainment Labs ebenfalls die nötigen Gene mit, um eine ähnlich große Faszination auszulösen wie die damalige Technik-Referenz? Oder wird die Neuauflage eher keinen bleibenden Eindruck hinterlassen?

© Heavy Spectrum / Sony

Hüpf, du Biest!

Ähnlich ernüchternd präsentieren sich die Geschicklichkeitspassagen, in denen Klettern und Sprungeinlagen auf dem Programm stehen, wenn man Fallen ausweicht oder sich einen Weg über Plattformen bahnen muss. Denn auch hier zeigt sich die Steuerung von ihrer „biestigen“ Seite: Die Figur reagiert nur sehr träge auf die Eingaben und es fällt gerade beim Springen sowie dem Greifen nach Wänden schwer, ein richtiges Gefühl für das nötige Timing zu entwickeln. Zumindest schließt sich dadurch etwas der Kreis zur Vorlage: Es macht trotz der verfeinerten Mechaniken und ein paar netten Rätselansätzen auch bei diesem Shadow of the Beast nicht sonderlich viel Spaß, es zu spielen. Doch im Gegensatz zu Original schafft es diese Neuinterpretation nicht, mit einer audiovisuellen Wucht zu punkten.

Auch hinsichtlich des Umfangs sieht es eher düster aus, denn schon nach etwa drei Stunden ist der Endboss nach einem einfallslosen Kampf mit Jetpack und Laserwaffe besiegt. Allerdings wird versucht, den Spieler mit einem übertriebenen Freischalt-Zwang dazu zu motivieren, sich längerfristig mit dem Spiel zu beschäftigen und weitere

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Für dunkle Passagen muss man erst einen Gegenstand finden, der die Klauen zum Leuchten bringt. © 4P/Screenshot

Anläufe zu wagen. Die gewonnenen Mana-Punkte lassen sich nicht nur in Verbesserungen wie mehr Gesundheit, erweiterte Mechaniken und zusätzliche Fähigkeiten investieren, sondern auch in Bonuskram wie Artworks und sogar die Freischaltung von Untertiteln. Häh, was? Richtig gelesen: Trifft man in den Zwischensequenzen auf eine der sechs Spezies innerhalb des Beast-Universums, versteht man zunächst nur Bahnhof, da die Übersetzungen des Kauderwelschs hinter Symbolen versteckt werden. Nervig nur, dass gerade das Freischalten der Untertitel verdammt teuer ausfällt und man dadurch regelrecht dazu genötigt wird, in weiteren Anläufen für das Mana-Konto zu grinden. Ähnlich unglücklich wiegt der Umstand, dass man für die Hintergrundgeschichte erst versteckte Symbole in den Leveln finden und mit einer Spezialattacke zerstören muss. Dadurch entdeckt man zwar immer wieder Story-Fragmente, aber um einen vollständigen Einblick zu bekommen, wäre viel Fleißarbeit nötig. Fleißarbeit, die man angesichts der spielerischen Schwächen nicht investieren will.

Auf Seelenfang

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Immer wieder sorgen auch Fallen für kleine Reaktionstests. © 4P/Screenshot

Immerhin dienen die Online-Bestenlisten als kleiner Motivationsschub. Zudem weht auch ein kleiner Hauch Dark Souls durchs Spielkonzept, denn wer die Online-Komponente aktiviert, trifft im Verlauf immer wieder auf Seelen verstorbener Spieler. Jetzt hat man die Wahl, sie in ewigem Frieden ruhen zu lassen. In diesem Fall bekommt das Opfer ein Elixir geschenkt – quasi ein Extraleben, mit dem man ohne das Opfern einer unschuldigen Seele einen neuen Anlauf wagen darf. Auf der anderen Seite kann man die Seele des anderen Spielers dafür nutzen, um ihr nach einem Reaktions-Minispiel einen so genannten Shadowstone zu entlocken. Mit diesem wird es möglich, in Kämpfen ein Schatten-Biest als Unterstützung zu beschwören. Gleichzeitig wird an den Rivalen eine Herausforderung geschickt und es kommt zu einem asynchronen Schlagabtausch zwischen den beiden. Die Funktion ist zwar eine nette Dreingabe, aber ich bräuchte sie nicht unbedingt – auch deshalb, weil ich das Schatten-Biest nicht unbedingt als nötige Ergänzung empfinde.

  1. Ich habe es jetzt durchgespielt und danach Sammelkram gesucht sowie die anderen Schwierigkeitsgrade ausprobiert. Ich respektiere die Meinung des Testers und kann viele Kritikpunkte nachvollziehen, aber für mich persönlich ist Shadow of the Beast ein richtig gutes Spiel.
    Die Trägheit der Figur geht nach einiger Zeit in Fleisch und Blut über und sobald man das Kampfsystem und die Steuerung beherrscht, schnetzelt man sich durch die Gegnermassen wie durch Butter. Das ist unheimlich befiedigend.
    Dazu kommt ein tolles visuelles Design und eine sehr dichte Atmosphäre. Auch der Freischaltkram motiviert. Ich habe z.B. den Soundtrack des alten Shadow of the Beast freigeschaltet und spiele die Level noch einmal damit durch.
    Ich persönllich hätte dem Spiel eine hohe 70er-Wertung gegeben. Ältere Spieler mit Bezug zum Amiga-Original dürfen gerne noch ein paar Punkte dazuaddieren.

  2. Ich habe das Spiel jetzt auch eine Weile gespielt. Und obwohl mir die meisten Kritikpunkte hier aus dem Test auch aufgestoßen sind: Das Teil macht Spaß. Speziell dieses etwas träge Kampfsystem bringt mir richtig Laune.

  3. Hatte jetzt auch weitergespielt und ich muss sagen, dass man hier für 15,- Euro wirklich ein super Spiel bekommt.
    Wie schon erwähnt, spornt es an, perfekte Kämpfe zu liefern.
    Der Stil der Grafik ist auch gelungen.
    PS: Was hat es damit auf sich, dass man eine unschuldige Seele opfern kann, wenn man gestorben ist?
    Hab das noch nicht so erblickt. :oops:

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