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Silent Hill 2 Remake im Test: Das Original ist tot und das ist gut so

Bloober Team hatte eine unmöglich scheinende Aufgabe: Ein Remake von Silent Hill 2 produzieren. Unser Test klärt, ob das geglückt ist.

Ein Bild aus Silent Hill 2 mit einer Krankenschwester und rot-blauem Banner.
© Bloober Team SA / KONAMI / Adobe Photoshop [M]

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Zeitreise für ein Meisterwerk

Die große Herausforderung, die sich jedes Remake stellen muss, ist der Transport der Vergangenheit in die Gegenwart – quasi die Verfrachtung einer alten Seele in einen neuen Körper. Im besten Fall bleibt der Geist des Originals dabei erhalten, im schlimmsten Fall geht das Original durch die Modernisierungen verloren. Im Falle von Silent Hill 2 wird’s richtig knifflig: Denn das 2001er-Spiel ist ein Gesamtkunstwerk.

Ein Screenshot aus Silent Hill 2.
Maria ist ein Mysterium für sich. Sie sieht James‘ Frau zum Verwechseln ähnlich und gleichzeitig doch nicht. Credit: Bloober Team SA / KONAMI

Jeder Pinselstrich darin war beabsichtigt, jede Änderung könnte fatale Folgen haben – quasi die antike Ruine zum Einsturz bringen. Denn das, was es (aus heutigen Augen) so altmodisch macht, machte es gleichzeitig (aus alten Augen) so gut. Zwei Generationen von Horror treffen beim Remake aufeinander, die gänzlich andere Erwartungen haben.

Das facettenreiche Horrorkabinett von damals begegnet dem heutigen Resident-Evil-Einheits-Virus, der aus Survival-Horror schließlich Survival-Terror machte – die einzige Möglichkeit, wie dieses aussterbende Genre den Mainstream überleben und gleichzeitig für sich gewinnen konnte. Wie entschied sich Bloober also bei diesem Aufeinandertreffen zweier Welten, die nicht koexistieren können?

Silent Hill 2 ist dank des Remakes jetzt noch viel mehr ein „Videospiel“

Es ließ sich von der Herakles-Aufgabe nicht einschüchtern und entschied sich, das Original zu ermorden – es wählte die Alien-Methode: Das Studio steckte ihre Horror-Vision in Silent Hill 2 als Wirt und wartete, bis sich das Monster heraus fraß. Ein brutales Vorgehen, das letztendlich erfolgreich war.

Ein Screenshot aus Silent Hill 2.
Gerade in den ruhigeren Passagen fällt auf, wie schön und furchterregend Silent Hill eigentlich ist. Die Details schaffen ein Kunstwerk, das zum Anhalten zwingt. Credit: Bloober Team SA / KONAMI

Das Remake dauert mit 16 Stunden doppelt so lang wie das Original – weil 8 Stunden die gesamte Produktion vermutlich nicht gerechtfertigt hätten. Es enthält alle Charaktere und Schauplätze des Originals, aber die Gemeinsamkeiten sind rein optischer Natur, nicht inhaltlich.

Dieselbe Haut, aber der Vibe ist anders: Silent Hill 2 war mehr ein interaktiver Roman, das Gameplay war nur zweckmäßig und selbst nur ein Ausdruck der Story. Quasi ein STORYPLAY. Im Remake prescht das GAMEPLAY nun stark in den Vordergrund und nimmt viel mehr Raum ein. Begründung: Weil es ein Videospiel ist.

  1. Also die ersten Stunden bzw erste Spielhälfte... grandios fast! Hat mir richtig gut gefallen. Aber die 2.te Spielhälfte gefällt mir dagegen weniger. Viel zu viele Gegner auf einmal und der Fokus wird mir da zu sehr auf Action gelegt.
    Und manche Spiel abschnitte sind einfach zu lang wo man sich halt fragt, musste das wirklich sein? Die Jungs von Hooked bringen es gut auf den Punkt.

    Es ist immer noch ein solides Spiel und viell. Das beste was Bloober bis jetzt heraus gebracht hat. Müsste ich mich aber entscheiden, welche Spiel nun das bessere ist Original oder Remake...nein ich müsste ich nicht lange überlegen. Das Original ist trotz angestaubter Technik für mich immer noch eine ganz andere und bessere Liga als das Remake hier.

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