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Smoke and Sacrifice (Survival & Crafting) – Suche nach dem verlorenen Sohn

Ein komplexes Ökosystem, mysteriöse Menschenopfer und eine persönliche Geschichte machten uns schon beim Anspielen von Smoke and Sacrifice neugierig. Gelingt es dem handgezeichneten Abenteuer aus der Flut der Survival- und Crafting-Spiele herauszustechen – und kann es auch auf Dauer fesseln?

© Solar Sail Games / Curve Digital

Abenteuer oder Sammelwahn?

Nach und nach gelangt man in kurzen Dialogen in Textform an Informationen über die nächste Kontaktperson, die einem wiederum Tipps zum Verbleib des Fertigungsmeisters oder dem Versteck des  Widerstands liefert – und so weiter. In der Stadt scheint sich eine Rebellion zu formieren, die gegen die herrschende Ordnung mit ihren lebensfeindlichen Zuständen kämpfen will. Schade, dass das kleine Team seinen Charakteren nicht mehr Leben eingehaucht hat. Subnautica etwa verstand es deutlich besser, den Spieler mit Funksprüchen, rätselhaften Unglücksfällen und ausgiebigen Expeditionen in die Story zu involvieren. Nebenbei begibt man sich natürlich ständig auf die Suche nach überlebenswichtigen Kräutern, Tierorganen und anderen Ressourcen, die schnell im etwas unübersichtlichen Inventar verrotten. Mitunter wird es etwas mühsam, mit neuen Blaupausen bzw. Rezepten rauchabweisende Laternen, schützende Stiefel, stachelige Keulen, Messer und verschiedene Frucht- oder Wildschweingerichte zu fertigen.

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Ein Blick ins Inventar oder den Questlog pausiert das Gewusel. © 4P/Screenshot

Mit der Hilfe konstruierter Melkmaschinen wird man beispielsweise zum Käseproduzent. Reparaturen sind  ebenfalls möglich. Manche Dinge bastelt man sich direkt unterwegs zusammen, andere benötigen eine Werkbank oder den Kessel. Zwischendurch wechselt man mit Hilfe unterirdischer „Reiseröhren“ zwischen Gebieten voller feindlicher Auswüchse der Natur und bizarrer elektrischer Apparaturen. Klingelnde Windspiele und sporadisches Geflüster sorgen dabei für einen psychopathischen Soundteppich, der insgesamt aber zu leise und unaufdringlich bleibt.

Etwas hölzern

Erkundung und Kämpfe treten zu sehr in den Hintergrund, zumal die Gefechte etwas holprig ablaufen. Mit stärkeren Waffen und der passenden Taktik kann man auch angsteinflößenden Riesen oder Bossen entgegentreten. Die Hiebe und das Ausweichen fühlen sich aber stets ein wenig hölzern an. Auch beim Fangen von Glühwürmchen oder angriffslustigen Hornissen ist es schwer, die Biester vernünftig mit dem Netz anzupeilen. Spaß hatte ich dagegen am Einsatz gebastelter Brandsätze und am Kampf gegen Biester wie Stachelschweine: Letztere kugeln sich putzig durch die Botanik und verschießen ihre Stacheln in alle Himmelsrichtungen.

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Was zum Henker ist das? © 4P/Screenshot

Allgemein wirkt das Design gelungen eigenwillig – von maskierten Steampunk-Bewohnern über Elektro-Ratten und bunt leuchtenden Pflanzen bis hin zu bizarren technischen Apparaturen. Die rätselhaften Mechanismen hinter dem Sonnenbaum etwa sorgen dafür, dass Sachis Dorf fruchtbare Felder nutzen kann, obwohl es von unwirtlicher Eiswüste umgeben ist. Die Switch-Fassung ähnelt der PC-Version stark. Ab und zu geht allerdings die Engine ein wenig in die Knie, so dass es zu kurzen Rucklern kommt – das Problem ist aber zu verschmerzen. Außerdem macht die zu kleine Schrift die Handhabung von Menüs und Inventar ein wenig anstrengend –  allerdings nur im Handheld-Modus. Zudem ziehen sich die Ladezeiten auf Nintendos Konsole stärker in die Länge.


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