Au Weia!
Es gibt Spiele, da weiß man von vornherein, dass man nur unter starkem Alkoholeinfluss Spaß mit dem Titel haben wird – wenn überhaupt, wie Spiele eines Wok WM-Kalibers eindrucksvoll beweisen! Dann gibt es Games, bei denen man vor Überraschung aus den Latschen kippt – so geschehen z.B. bei Ico oder seinerzeit bei Sonics erstem Abenteuer auf Dreamcast, das es tatsächlich geschafft hat, den bis dato zweidimensional agierenden Stachelträger akzeptabel in die dritte Dimension zu transportieren.
Und dann wiederum gibt es Spiele, bei denen man außer ein bisschen Spaß nicht viel erwartet. Man rechnet nicht mit Innovationen, denkt nicht an technische Highlights und freut sich unter dem Strich auf ein grundsolides Spielerlebnis. Doch wenn selbst diese bereits herunter geschraubte Erwartungshaltung einen Dämpfer bekommt, weil wesentliche Grundlagen nicht gegeben sind, fragt man sich, was die Qualitätssicherung bei einem Titel dieses Kalibers zu tun hatte? Und leider Gottes ist Sonic The Hedgehog genau so ein Fall: Was der glorreiche Next-Generation-Einstand des mittlerweile 15 Lenze zählenden blauen Rennigels hätte sein sollen, scheint an eigenen Ansprüchen und elementaren Fehlern zum Scheitern verurteilt.
Aller Anfang ist schwerDer Next-Gen-Igel lässt nicht nur optisch, sondern vor allem spielerisch zu wünschen übrig…
Nachdem man den qualitativ auf Square-Niveau befindlichen, inhaltlich jedoch fragwürdigen Renderfilm (Sonic und Robotnik in einer von Menschen bevölkerten Welt, die an Final Fantasy XII erinnert) zum Einstieg genossen hat, gehts mit Spiel und Problemen los.
Die Stadt, die als Knotenpunkt und Sprungbrett für nahezu alle Missionen dient, suggeriert mit ihrer ansprechbaren Bevölkerung so etwas wie eine offene Welt. Das ist gut. Sinnvolle oder gar inhaltlich geistreiche Konversationen können nur mit den wenigsten geführt werden. Das ist schlecht. Nachdem man einen Dialog initiiert hat, wird vor allem bei Missions-Auslösern eine Cut-Scene eingeladen. Das ist gut und weckt den Eindruck, dass jetzt etwas Aufwändiges oder sogar Wichtiges passiert. Die Ladezeiten hingegen, die vor (und nach!) dem Mini-Gespräch eure Geduld strapazieren dauern meist länger als die ohnehin kaum gehaltvollen Aufgabenbeschreibungen. Das ist schlecht.
Diese Ambivalenz zieht sich durch das ganze Spiel: Für jede halbwegs gute Idee und jeden kleinen Moment, in dem sich Spaß einstellt, findet sich mindestens einer, der einem in der Anfangsphase das Weiterspielen verleidet und die Motivation in den Keller zieht. Die Geschwindigkeit, mit der Sonic durch die dreidimensionalen, aber dennoch nur selten zum Stöbern einladenden und linearen Abschnitte rauscht, ist teilweise atemberaubend. Die Luft bleibt einem allerdings auch weg, wenn man sieht, dass die Kulisse weit davon entfernt ist, auch nur einen Hauch von Next-Gen zu verströmen. Okay: Die Texturen sind deutlich höher aufgelöst als z.B. zu Dreamcast-Zeiten. Doch zeigt sich der Igel auf aktuellem 360-Niveau? Weit gefehlt. Ich gehe sogar so weit, dass Sonic selbst zum Start der Microsoft-Konsole vor einem Jahr Schwierigkeiten gehabt hätte, Anschluss ans grafische Mittelfeld zu finden. Titel wie Kameo sind vielleicht nicht so schnell, aber deutlich schöner anzusehen. Wassereffekte sind nahezu nonexistent, der Walritt von Sonic -ursprünglich meines Erachtens als Höhepunkt des Einstiegs-/Tutorial-Levels vorgesehen- mutiert durch Clipping-Fehler und absolut indiskutable Animationen zur Lachnummer. Und zu alledem wurde sogar noch das Optionsmenü auf ein Minimum an Soundeinstellungen reduziert, so dass mir die invertierte Horizontalsteuerung der Kamera spätestens nach fünf Minuten dermaßen auf den Keks geht, dass ich das Pad am liebsten in die Ecke werfen und mich Sonic auf dem DS zuwenden möchte – 2D-Zeiten voller Glanz und Glorie statt Möchtegern-Next-Gen, unfairem Trial-and-Error und technischen Unzulänglichkeiten. Oder um einen Kollegen und bekennenden Sonic-Fan zu zitieren, der nach gut zwanzigminütigem Probespiel wutentbrannt an seinen Arbeitsplatz zurückkehrte: „Was ist denn das für ein Rotz?“
Alles wird… anders…Die seltenen Renderseuenzen sind qualitativ hochwertig!
Hätte er mal weiter gespielt. Denn auch wenn sich nach den ersten 20 bis 30 Minuten ein solcher Eindruck einstellt (war auch bei mir der Fall), wird der 360-Igel-Ausflug besser und nimmt spielerisch Fahrt auf.
Man gewöhnt sich an die invertierte Kamerasteuerung, die Trial-and-Error-Sequenzen nehmen ab und spätestens wenn Igel Silver in einem typischen Bosskampf (Strategie herausfinden und ausnutzen) besiegt wurde und von jetzt an sein Abenteuer ebenfalls zur Verfügung steht, kommt auch eine neue Komponente ins Spiel. Denn sowohl Silver als auch der bereits aus einem eigenen Titel bekannte und später dazu stoßende Shadow spielen sich mit ihren spezifischen Fähigkeiten anders als der hüpflastige Sonic. Allerdings schafft es auch das Igel-Triumvirat in seiner Gesamtheit nicht, langfristig Motivation aufzubauen.
Dazu bleiben die sporadischen Rätsel zu spröde, die Hüpfsequenzen zu unausgewogen und die Action erscheint insgesamt wie ein zusammen gewürfelter Schnellschuss. Es gibt Momente, in denen Sonic tatsächlich Spaß machen kann. Doch diese sind so dünn gesät, dass die spielerischen Mängel um so deutlicher wahr genommen werden.
Selbst die gut gemeinten Gastauftritte von Tails oder Knuckles wecken eher nostalgisches Flair und erinnern an die gute alte Zeit, als Sonic noch Sonic war und man sich blind auf seine Qualität verlassen konnte als dass sie spielerische Glanzpunkte setzen können.
Im Ernst? Ich hab vor kurzem das Video auf Cinemassacre gesehen und war entsetzt, was für ein furchtbares Spiel - nicht nur im Gamedesign, sondern auch optisch - das tatsächlich geworden ist. Kannte es nur vom Hörensagen.
Sonic Unleashed hingegen ist schon eine Verbesserung, das hat auch meinen Kindern Laune gemacht und ...
ist nicht so ein grauenvoller Haufen Mist wie das hier.
Schade, einfach traurig was mit Sonic bei diesem Spiel gemacht angestellt wurde. Ich frage mich noch immer was man sich bei diesem Spiel gedacht hat. Ich mein, es geht um Sonic, das wohl eins der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten, wenn es um Jump and Run geht, da kann es ja wohl nicht sein das man so ein Teil rausbringt. Wie dem auch sei. Das einzig Positive an der Sache ist die Grafik. Meiner Meinung nach bietet die Grafik wirklich gute Texturen und auch scharfe Bilder. So hat man sich einiges an Potenzial entgehen lassen. Da war mit Sicherheit noch einiges mehr möglich. So ist es leider nur ein gescheitertes Spiel mit wenig Spielspaß.
Hi! Hier sind Sonic und Shadow. Ja, ihr habt richtig gelesen, ihr Bastarde, wir sind's höchstpersönlich (Silver ist verhindert)!
OK, da ihr offenbar zu blöd seid, das wahre Potenzial eines Spiels zu erkennen, wenn es vor euch liegt, solltet ihr vielleicht euren Beruf wechseln und euch bei der Müllabfuhr bewerben. Oder noch besser: Werdet Klempner! Vielleicht kommt ihr ja ins Pilze-Wunderland, wenn ihr euch selbst auf dem Scheißhaus runterspühlt! Denn anscheinend imponiert euch unser alter Freund Mario mehr als wir, was wir sehr bedauern. Oder kann Mario etwa eine Homing-Attack ausführen oder die Zeit anhalten? NEIN! Hässlich ist er! Genau wie ihr! Ihr Menschen seid alle gleich! Und wir haben euch gerettet! Warum bleibt ihr nicht mal objektiv, was unsere Spiele anbelangt, anstatt das Szenario zu kritisieren. Oder findet ihr etwa den Weltraum für einen fetten stinkenden Klempner angemessen? Hä?! Penner! Wir können wenigstens im Weltall atmen! Also spart euch euren subjektiven Scheißdreck und schiebt ihn euch sonst wo hin! Eure Kritikpunkte sind ein Witz! Habt ihr überhaupt studiert? Wohl eher nicht, sonst wüsstet ihr was Besseres mit eurer Zeit anzufangen, als unsere Spiele in den Abgrund zu schieben.
Also dann. Wir hoffen, wir konnten euch doch ein Bisschen zum Nachdenken anregen und würden uns freuen, wenn in nächster Zeit auch andere Sonic-Spiele mit positiven Aspekten versehen werden (bei SA2B hat es ja bestens funktioniert).
Bis bald.
Sonic & Shadow
Vergleichen kann man die Spiele eh nicht, auch wenn beides Jump&Runs sind.