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Spartan: Total Warrior (Action-Adventure) – Spartan: Total Warrior

Creative Assembly, das Team hinter Strategie-Highlights wie Rome Total War, feiert mit Spartan Total Warrior gleich zwei Premieren: Zum einen hat man sich das erste Mal an ein Konsolenspiel gewagt und zum anderen beschreitet man mit brachialer Action erstmals Wege fernab von Taktik und Strategie. Ein Schritt in die richtige Richtung oder doch eher ein Beweis dafür, dass Entwickler zu Selbstüberschätzung neigen?

© Creative Assembly / Sega

So weht ein kleiner Hauch von Taktik über die blutgetränkten Schlachtfelder, die ihr eher im Ausnahmefall mit einem KI-gesteuerten Kameraden überquert und der euch in bestimmten Situationen den Weg weist sowie hilfreich unter die unermüdlich schwingenden Arme greift.

Vergebliche Liebesmüh

Leider hat es das Team nicht geschafft, einen Spannungsbogen aufzubauen, der sich von Anfang bis Ende durchzieht. Es beginnt fulminant und die Designer schaffen es mit interessanten Bosskämpfen, nicht enden wollenden Gegnermassen sowie einer immens hohen Ausschüttung roter Körperflüssigkeit, das Adrenalin immer weiter in Wallung zu bringen.

Opulente Massenschlachten, passable KI: Creative Assembly zeigt Koei, wie’s gemacht wird!

Und die überall auf den Schlachtfeldern verteilten Geheimnisse und Goodies tun ihr Übriges, um die Motivation oben zu halten.

Und urplötzlich wechselt das Gameplay ein wenig: Statt den Spieler immer tiefer in das Kombo-Nirvana oder das Bermuda-Dreieck der Spielspaß-Magie zu stürzen, findet eine Tempoänderung statt, die sich nicht durchweg positiv auswirkt.
Denn auf einmal seid ihr damit befasst, die Ermordung eines griechischen Redners zu verhindern, der staatsfeindliche Parolen gegen den römischen Besatzer ausgibt. Und damit findet ein Wechsel von puren Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld hin zu „Trial-and-Error“-Sequenzen statt, bevor sich ein paar Missionen später das Glück wieder zu euren Gunsten wandelt und Spartan wieder zu alter Gameplay-Form zurückfindet.

Und dann, nach ca. acht bis zehn Stunden und einem fulminanten Finale, ergreift einen die Leere. Denn auch wenn es mit relativ frei konfigurierbaren Arena-Kämpfen eine weitere Möglichkeit gibt, sich an den imposanten Massenschlachten satt zu sehen, haben die Designer hier eine Möglichkeit verpasst, dem totalen Krieger Langlebigkeit zu verpassen. Wie viel Spaß kooperative Mehrspieler-Partien gemacht hätten und wie sehr eventuelle Mini-Games gemacht hätten, bleibt in den Tiefen des Spiele-Hades verschollen, da es weder die Möglichkeit zum einen noch zum anderen gibt.

Spartanisch

Weiträumige, offene Umgebungen; verwinkelte Straßen antiker Metropolen; und mittendrin meist Hunderte akzeptabel animierter Figuren: Die Engine, die Creative Assembly auf die Beine gestellt hat, ist sehenswert und zeigt, dass auch mit der drohenden Dämmerung der neuen Konsolen-Generation noch einiges aus den gegenwärtigen Systemen heraus zu holen ist.

Auch die Architektur überzeugt auf breiter Front.

Allerdings finden sich auch immer wieder Punkte, an denen selbst dieser Grafikmotor an seine Grenzen geführt wird bzw. zeigt, wo die Schwächen der Engine liegen: im Textur-Detail. Besonders in Nahaufnahmen der Figuren wird deutlich, dass die Details geopfert wurden, um die Hundertschaften ohne Hilfsmittel wie Nebel auf den Bildschirm zu bringen.

Auf der anderen Seite jedoch kann die Kulisse mit fantastischen Highlights punkten, von denen hier einmal der magische Blitzschlag sowie die gleißenden Lichteffekte erwähnt sein sollen – auch wenn es die Entwickler mit dem Licht etwas übertreiben.

Untertrieben hat es die Grafikabteilung hingegen in punkto Menüpräsentation: Derart spartanisch (Zufall?!?) hat sich in letzter Zeit kaum ein Spiel gezeigt. Doch angesichts des Feuerwerks, das auf den Schlachtfeldern abgefackelt wird, kann man darüber mit eineinhalb zugekniffenen Augen hinweg sehen.

Akustisch kann vor allem die musikalische Untermalung überzeugen, die mal sanft, mal dramatisch immer wieder Gladiator-Stimmung aufbaut und der als Kontrapunkte ein Schlachtenlärm-Stakkato sowie meist gute Sprachausgabe gegenüber gestellt werden.   

  1. Das Spiel hat wirklich Spaß gemacht. Hätte ruhig etwas länger sein können und der letzte Boss vielleicht etwas spektakulärer aber ansonsten ist das Spiel wirklich zu empfehlen (wenn man an fast pausenlosem Gemetzel Spaß finden kann).
    Allerdings vermisse ich bei den Pro- und Kontrapunkten noch ein kleines Minus:
    Das exakte Anvisieren mit dem Bogen kann einem Manchmal kleine Frusttränen aus den Augen jagen wenn man zB. versucht zwischen 2 feindlichen Bogenschützen ein explosives Fass zu zerschießen. Zudem sind an manchen Stellen solche unerreichbaren Feinde nur durch die Explosion des Fasses (oder der Vase oder was auch immer) niederzustrecken. Auf Direktangriffe reagieren sie nicht.

  2. Creative Assembly, das Team hinter Strategie-Highlights wie Rome Total War, feiert mit Spartan Total Warrior gleich zwei Premieren: Zum einen hat man sich das erste Mal an ein Konsolenspiel gewagt und zum anderen beschreitet man mit brachialer Action erstmals Wege fernab von Taktik und Strategie. Ein Schritt in die richtige Richtung oder doch eher ein Beweis dafür, dass Entwickler zu Selbstüberschätzung neigen?<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3983" target="_blank">Spartan: Total Warrior</a>

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