Veröffentlicht inTests

Squad (Shooter) – Die Multiplayer-Militärsimulation

Ihr vermisst das grundlegende Spielgefühl von Battlefield 2? Ihr liebt militärische Simulationen, aber bei Arma 3 ist euch das Mod-Management zu anstrengend und Red Orchestra nicht modern genug? Dann könnte Squad euer Spiel sein! Wir haben im Test einen Blick auf den Militär-Shooter geworfen.

© Offworld Industries / Offworld Industries

Willkommen an der Front, Soldat!

„Smokes am Fluss im Osten!“ kommt die knappe Durchsage aus dem Funk. Und tatsächlich: eine dichte Nebelwand raubt uns die Sicht vom kleinen Lehmhütten-Dörfchen über den Fluss. Dann beginnt der feindliche Angriff. Das Maschinengewehr von Feuerteam Bravo eröffnet von einem nahegelegenen Hausdach das Feuer in den Nebel. Knappe Befehle und Sichtungs-Durchsagen werden gebellt, während unsere Soldaten versuchen, den Feind am Flussbett auszumachen. Immer wieder fallen Schüsse und Kameraden. Dann ertönt ein schrilles Pfeifen und plötzlich explodieren die Justierungsgranaten der feindlichen Artillerie. Der Befehl „In Deckung“ kommt zu spät, als Salve um Salve unsere Stellungen zerschmettert und sich der Squadleader zu Wort meldet: „OK, Jungs. Wer tot ist, gibt auf und spawnt an der FOB im Westen. Das Dorf ist verloren. Vielleicht bekommen wir ja einen Heli.“

Um es kurz zu machen: Squad, das mit Version 1.0 kürzlich den Early Access verlassen hat, ist wirklich kein Spiel für Call-Of-Duty-Liebhaber. Die Teams des ausschließlich im Multiplayer spielbaren Taktik-Shooters umfassen jeweils 50 Soldaten, die sich dank komplexen Befehlsstrukturen vom Commander über Squad-Leader bis hin zu Feuerteam-Anführern koordiniert auf gigantischen Schlachtfeldern bewegen. Unterstützt von LKW, gepanzerten Fahrzeugen, Truppentransportern, Schützen- und Kampfpanzern begegnet sich die Infanterie in sieben Spielmodi sowohl auf große Kampfdistanz als auch im Häuserkampf. Das Ziel der Entwickler: eine simulierte Militärerfahrung im Stile von Arma 3 und Co. zu inszenieren, ohne dabei die Spielbarkeit des Multiplayer-Shooters völlig aus dem Blick zu verlieren.

Kontrolle im Kampfgebiet

[GUI_STATICIMAGE(setid=89480,id=92626121)]
Aus der Deckung spähen und das Gelände sichern: Eine der Hauptaktivitäten in Squad! © 4P/Screenshot

So geht es auch bei Squad um die aus Battlefield bekannten Tickets: Während sich die Armeen im Kampf um Flaggenpunkte ineinander verbeißen, kostet jeder Neueinstieg und jedes verlorene Fahrzeug Tickets. Fallen diese auf null, verliert man. Neben verschiedenen Versionen der klassischen Domination, wo meist Flaggenpunkte in bestimmter oder zufälliger Reihenfolge erobern und halten muss gibt es zudem noch Rush-Varianten wie Invasion oder Insurgency , bei der eine schwer gerüstete, westliche Streitmacht örtliche Aufständische aus Städten vertreiben muss oder Aufständische die Stützpunkte der Besatzer attackieren.

[GUI_STATICIMAGE(setid=89480,id=92626101)]
Versorgungs-LKWs spielen eine wichtige Rolle bei Truppentransport und Nachschublieferung. In der Hand der Spielfigur: eine der bei Squad unheimlich effektiven Rauchgranate. © 4P/Screenshot

Ärgerlich dabei: Es gibt zwar eine solide Grundausbildung, die die Grundzüge des Spiels umreißt sowie Übungsplätze, um sich mit den sieben Fraktionen vertraut zu machen. Es gibt aber außerhalb des offiziellen Wikis keine Möglichkeit, wenigstens Video-Erklärungen zu den Spielmodi zu finden. Zudem gibt es kein Matchmaking: Wie vor 20 Jahren muss man sich aus einem mäßig funktionierenden Server-Browser den gewünschten Schauplatz herauspicken. Das ergibt zwar durchaus Sinn, da sich nur so Clans auf ihren Server zusammenfinden können und man auch als Einzelgänger immer wieder bekannten Nicknames über den Weg läuft. Als Einsteiger ist es aber zunächst recht abschreckend sich einen Server für das erste Match herauspicken zu müssen, anstatt über den Spielmodus ein Gefecht zu finden.

  1. Squad ist absolut genial! Ich bin nur leider mittlerweile bei "Hell Let Loose" haengen geblieben, da mir das 2. WK Szenario mehr zussagt. Post Scriptum fand ich leider gar nicht gut. HLL spielt sich viel besser...

  2. Wer das Spielkonzept mag, aber (wie ich) keinen Bock auf das Szenario hat, kann auch "Post Scriptum" spielen. Das ist im Prinzip genau dasselbe Spiel, nur im zweiten Weltkrieg
    Ich persönlich finde diese Spiele zwar interessant, aber zum Selberzocken zu anstrengend. Es gibt einen haufen Faktoren, die mir das Zocken dieser Spiele verderben. Es gibt nur wenige deutsche Server, die einigermaßen voll sind und häufig sind die Teams auch imbalanced. Die Steuerung ist unnötig clunky und ich persönlich finde es sehr schwer, die Übersicht zu behalten, insbesondere, wenn nicht alle Spieler im Sinne des Spiels zocken.
    Squad und auch Post Scriptum machen zwar mehr Spaß als andere SHooter imo, aber dafür müssen halt alle Bedingungen stimmen, was meiner Erfahrung nach häufig leider nicht der Fall ist

  3. Bisher dachte ich, Squad wäre wieder einer dieser "Twitch"-Titel, die vor Ort abgefeiert werden wie der neue Messias, aber bei genauer Betrachtung Murks sind. Schön zu sehen, dass mich der Ersteindruck da wohl gewaltig getrogen hat. Behalte ich mal auf dem Schirm.

  4. flo-rida86 hat geschrieben: 09.10.2020 13:14 Für mich schon lange ein Bf Ersatz und eines der besten MP Titeln.gerade auch Sound technisch bekommt man einfach nicht genug.
    Einzig was ich vielleicht für die Zukunft wünsche sind Kampf helis und Jets.
    Kampf Helis würden die Balance vermutlich total kaputt machen.
    Für Jets sind die Maps zu klein, daher gibt es sie bereits als Commander-Airstrike.
    Außerdem würde es den Fokus noch weiter von den taktischen Infanteriegefechten wegnehmen. Und auf den großen Fahrzeugmaps bleiben so schon wenig genug Trupps über, wenn MBTs, Helis, APCs, Logi- und Mösersquads unterwegs sind....

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1